Die verprügelte Aktie des Autobauers Volkswagen bleibt eines der Sorgenkinder deutscher Anleger. Und jetzt hat der Konzern laut einem Medienbericht schon wieder Ärger. Dabei lockt der Titel gerade mit einem günstigen Kurs. Und es gibt Hoffnung.
Die Volkswagen-Aktie steckt seit der Corona-Pandemie in einer beispiellosen Abwärtsspirale. Noch Im Jahr 2021 notierte die Aktie zwischenzeitlich mal am Rande der 250 Euro, am Mittwoch waren es noch knapp 97 Euro. Das Chartbild sieht desaströs aus. Unterstützungslinien konnten nur kurzfristig gehalten werden und aktuell befindet sich der Kurs auch unter der 50- und 200-Tage-Linie.
Dazu kommen fundamentale Probleme wie das einbrechende China-Geschäft, in dem der Autobauer einst so stark war. Zudem belasten hohe Kosten den Konzern und neue E-Auto-Modelle verzögern sich – auch, weil Volkswagen bei der Softwareintegration immer wieder Probleme hat. Als wäre das nicht genug, bringt ein Medienbericht jetzt zusätzlich Unruhe.
Medienbericht: Hat VW zu wenig gespart?
Wie das Handelsblatt berichtete, droht der VW-Konzern laut Insidern seine Ziele für die Kernmarke für das Jahr 2024 zu verfehlen. Den Angaben zufolge hat Volkswagen drei Milliarden Euro zu wenig gespart und muss jetzt nachbessern. Zudem rät eine aktuelle Analyse der Schweizer Großbank UBS zum Verkauf der Aktie. Der schleppende Absatz von E-Fahrzeugen mache es für die Fahrzeughersteller schwieriger, die CO2-Vorgaben zu erreichen, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie. VW werde die Vorgaben ohne massive Preisnachlässe mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Margen wohl nicht erfüllen.
Die VW-Aktie gab im vorbörslichen Handel auf Tradegate 0,8 Prozent nach, im Xetra-Handel stand zunächst ein Minus von 0,29 Prozent zu Buche. Das ist im Verhältnis zu den Nachrichten noch ein moderater Verlust, im Laufe des Tages könnte sich das Chartbild aber noch verschlechtern. Womöglich kann die Aktie aber gerade auch nicht viel tiefer rutschen und an sich für Anleger ein echtes Schnäppchen.
Ist die Volkswagen-Aktie trotz allem ein Schnäppchen?
Mit einem KGV von momentan etwa drei ist die Aktie von Volkswagen spottbillig und für Anleger eigentlich eine einmalige Kaufgelegenheit, wenn da nicht die ganzen alten und neuen Probleme mit der Marke wären. Zwar raten noch viele Analysten zum Kauf der Aktie, die senken aber ebenso ihre Kursziele immer weiter. Zumindest scheinen viele Schwierigkeiten jedoch schon eingepreist. Spricht aber denn sonst wirklich nichts für den Titel? Doch, eigentlich schon.
Klar, VW muss sparen und das nicht zu knapp. Das bestätigt auch die neue Meldung aus den Medien. Als immer noch zweitgrößter Autohersteller der Welt sollte es aber definitiv möglich sein, effektive Sparmaßnahmen in den zahlreichen Marken und Produktlinien einzuleiten, durch die der Konzern wieder mehr an den Autos verdient. Die Wahrscheinlichkeit, dass VW da den richtigen Hebel findet, ist gar nicht so gering.
Zudem sitzt das Unternehmen auf einer gut gefüllten Kriegskasse von über 31 Milliarden Euro. Das hilft auch, Kompetenzen zu kaufen, wie der Einstieg beim US-Elektrobauer Rivian zeigte. Das alles sollte VW genug Raum verschaffen, um einige Probleme mit etwas Vorlauf in den Griff zu bekommen. Anleger werden aber Geduld brauchen. Momentan scheint die Aktie aber nicht nur sehr billig zu sein, sondern ebenso etwas unterschätzt zu werden. Das kann trotz aller Vorbehalte eine Mega-Chance an der Börse sein.
Mit Material von dpa-AFX
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