Michael Hewson, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses CMC Markets, warnte, dass die Kursrally der vergangenen Wochen nicht von Dauer sein werde. "Die übergeordneten Konjunktursorgen, die die Anleger Ende vergangenen Jahres beschäftigt haben, sind immer noch vorhanden." Hierzu gehöre unter anderem eine mögliche weitere Abkühlung der chinesischen Konjunktur.
Die Aufwertung des Euro dämpfte die Kauflaune an den Aktienmärkten zusätzlich. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich um einen knappen halben US-Cent auf 1,0903 Dollar und machte damit Waren europäischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.
US-ARBEITSMARKT BESSER - INDUSTRIE SCHWÄCHELT
"Um weiter nach oben zu kommen braucht der Aktienmarkt noch mehr gute Daten, vor allem aus den USA", sagte Markus Huber vom Handelshaus City of London Markets. Doch die Notenbank Fed zeichnete in ihrem Konjunkturbericht Beige Book ein gemischtes Bild. Während sich die Lage am Arbeitsmarkt generell verbessere, stagniere die Industrie. Vor diesem Hintergrund warteten Anleger gespannt auf die Daten zu den Auftragseingängen der US-Unternehmen am Nachmittag (MEZ).
Aus Asien und Europa kamen ernüchternde Konjunkturdaten. Der chinesische Dienstleistungssektor verlangsamte sein Wachstum im Vergleich zum Vormonat. In der Euro-Zone liefen die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern im Februar so schleppend wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Anleger am Kupfer -Markt ließen sich davon nicht irritieren und setzten weiter auf Wirtschaftswachstum. Ihre Käufe hievten den Preis für das Industriemetall auf bis zu 4830,50 Dollar je Tonne, den höchsten Stand seit knapp vier Monaten. Im Windschatten des steigenden Kupferpreises legten die Bergbauwerte zu. In London notierten die Aktien von BHP Billiton, Glencore, Antofagasta, Anglo American, und Rio Tinto um bis zu 6,7 Prozent im Plus.
EVONIK VERSCHRECKT ANLEGER MIT AUSBLICK - CONTI IM AUFWIND
Am deutschen Aktienmarkt verprellte Evonik Investoren mit den Ankündigung eines Umsatz- und Gewinnrückgangs. Die Titel des Spezialchemiekonzerns brachen um bis zu 14 Prozent ein - so viel wie noch nie seit dem Börsengang 2013. Das Unternehmen bleibe dennoch ein attraktives Investment, betonte Analyst Nils-Peter Gehrmann vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser. Schließlich verfüge der Konzern über viele Standbeine. Gehrmann reduzierte wegen des trüben Ausblick zwar sein Kursziel auf 32 von 38 Euro, empfahl die Titel von Evonik aber weiterhin zum Kauf.
Für positive Nachrichten sorgte Continental. Der Autozulieferer steigerte den Nettogewinn um knapp 15 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro und hob die Dividende um 0,50 auf 3,75 Euro je Aktie an. Conti-Aktien setzten sich daraufhin mit einem Plus von 3,7 Prozent an die Spitze des Dax.
Reuters