Es sehe so aus, als würde der Schaden durch die Schieflage des Hedgefonds Archegos auf die Institute begrenzt bleiben, die direkte Gegenparteien gewesen seien, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Systemische Risiken gebe es nicht, auch wenn der Vorfall nun die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan gerufen habe, erläuterte Stanzls Kollege Michael McCarthy.
In der Stoxx-600-Branchenübersicht lagen die Banken am Dienstag mit plus zwei Prozent vorne, begünstigt auch vom weiteren Renditeanstieg am Anleihemarkt. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatspapiere kletterte am Dienstag mit 1,75 Prozent auf den höchsten Stand seit Januar 2020. Banken profitieren von steigenden Zinsen, etwa durch höhere Einnahmen im Kreditgeschäft.
Im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) waren BNP Paribas und Santander, die am Vortag zu den schwächsten Werten gezählt hatten, nun weit vorne mit Aufschlägen von bis zu 2,6 Prozent. In der Schweiz notierten Credit Suisse (Credit Suisse (CS)) 1,5 Prozent höher. Die Credit Suisse trifft der Zahlungsausfall von Archegos besonders, am Vortag hatten die Papiere fast 14 Prozent verloren. Deutsche Bank-Aktien (Deutsche Bank) zeigten sich nach dem Rücksetzer am Vortag mit 2,4 Prozent ebenfalls erholt.
dpa-AFX