Die Aktienmärkte haben in den letzten Wochen deutlich an Wert eingebüßt. Für die US-Investmentbank Goldman Sachs bedeutet das aber nicht, dass Aktien nun gemessen an ihrer Bewertung sehr günstig sind. Grund: Die Gewinne der Unternehmen dürften schrumpfen. "Während Rotationen innerhalb des Aktienmarktes bereits signalisieren, dass ein verlangsamtes Wachstum erwartet wird, scheint die Bewertung keinen Puffer für die Ungewissheit über den Weg der zukünftigen Erträge zu bieten" zitiert die Wirtschaftsagentur Bloomberg den Goldman Sachs-Strategen Ben Snider. Demnach glaubt Snider, dass die Gewinnmargen des durchschnittlichen S&P 500-Unternehmens im nächsten Jahr wahrscheinlich zurückgehen werden. Und das unabhängig davon, ob die Wirtschaft in eine Rezession fällt oder nicht.
Aber es gibt auch Ausnahmen: Das Risiko sinkender Margen ist demnach bei den 10 größten Unternehmen des S&P 500, die 19 Prozent der Gewinne des Index ausmachen, geringer, so Goldman Sachs. Auch der Energiesektor, der von den höheren Rohstoffpreisen profitiert, wird den Margen des Gesamtindex Rückenwind verleihen. "Wir empfehlen den Anlegern, sich auf Aktien zu konzentrieren, bei denen sie relativ zuversichtlich sein können, was die künftige Entwicklung der Erträge angeht, einschließlich Unternehmen mit stabilem Wachstum und dem Gesundheitssektor, der in jeder der letzten Rezessionen seine Erträge gesteigert hat", zitiert Bloomberg die Investmentbank.