Die KGVs von großen Automarken wie Volkswagen, BMW oder Mercedes-Benz sind so niedrig wie lange nicht. Aber macht sie das automatisch auch zu einem Schnäppchen? Anleger sollten eine Sache nicht vergessen.

Eigentlich spricht vieles dafür, bei deutschen Auto-Aktien jetzt zuschlagen. Hersteller wie Volkswagen locken mit einer hohen Dividende und das KGV der Wolfsburger ist mit um die 4 sogar noch niedriger als die laut der Plattform „Marketscreener“ eh schon günstigen Werte von BMW oder Mercedes-Benz mit jeweils 7 (Schätzung für Ergebnis 2025 mit Stand 19. Februar). Stellantis und Toyota kommen auf KGVs von 5 und 9. Die Zahlen können aber nicht darüber hinwegtrösten, dass die wirtschaftliche Situation bei den großen Marken schon viel besser war.

Konkurrenz aus China und Absatzprobleme belasten Auto-Aktien

Die Probleme der europäischen und deutschen Autoindustrie haben sich in den letzten Jahren gestapelt. Die Mobilitätswende hängt bei vielen Herstellern durch, während E-Autos aus China immer mehr Raum einnehmen. Player wie Volkswagen bekommen zudem seit Jahren Softwareprobleme nicht in den Griff. Kurz gesagt: Die Autos hierzulande sind derzeit nicht digital oder grün genug. 

Zudem stagniert oder fällt der Absatzmarkt für Autos in den USA oder China. All das belastet natürlich auch die Aktien der Wettbewerber, die zusätzlich von Gewinnwarnungen und eingetrübten Prognosen belastet werden, die die niedrigen KGVs zur Folge hatten. So kann aus einem Weltmarktführer mal schnell eine Randerscheinung werden, wie die „WirtschaftsWoche“ in einem Kommentar zum Autohersteller Renault-Nissan bzw. Nissan bemerkt, dem nach 2017 langsam der Sprit ausging.

Sind Auto-Aktien also aktuell ein No-Go?

Ein Investment in deutsche Autoaktien kann sich aber natürlich trotzdem lohnen – gerade jetzt. Die Hersteller verfügen noch über genug Ressourcen und Markenstärke, um die Trendwende zu schaffen, die bei Volkswagen, BMW und Mercedes schon Form angenommen hat. 

Es zeigt sich aber auch, dass gerade solche Branchenaktien gut laufen, die wie Ferrari in einem ganz bestimmten Segment (Luxus) unterwegs sind oder wie Tesla mehr als reine Auto-Aktien sind.

Ferrari (WKN: A2ACKK)

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