Lafarge willigt eigenen Angaben zufolge zwar in Gespräche zum Austauschverhältnis ein, lehnt aber Änderungen an allen anderen bereits getroffenen Vereinbarungen ab. Stein des Anstoßes dürfte dabei vor allem die Frage nach der Besetzung der Konzernspitze sein. Holcim lehnt einem Insider zufolge den bisherigen Plan ab, Lafarge-Chef Bruno Lafont zum Lenker des neuen Konzerns zu machen. Die Holcim-Aktien verloren daraufhin 1,5 Prozent, die Lafarge-Papiere büßten 4,4 Prozent ein.
Holcim und Lafarge hatten vor knapp einem Jahr einen Zusammenschluss angekündigt, aus dem der weltgrößte Zementkonzern mit einem Umsatz von 44 Milliarden Dollar entstehen soll. Dabei war geplant, dass die Lafarge-Aktionäre pro eigenen Titel eine Aktie von Holcim erhalten sollen. Inzwischen hat sich das Geschäft von Holcim aber deutlich besser entwickelt, sodass Großaktionäre des Schweizer Unternehmens auf eine Besserstellung drängten. Wohl um sich die Unterstützung der Investoren zu sichern, fordert Holcim nun Anpassungen zu ihren Gunsten.
Dem Insider zufolge sollen die Lafarge-Aktionäre nur noch 0,875 Titel von Holcim erhalten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Insider, dass Lafarge ein Austauschverhältnis von 0,93 Holcim-Titel je Lafarge-Aktie anbiete.
Reuters