Die Währungshüter wollen die Zinswende erst dann einleiten, wenn die US-Wirtschaft ausreichend robust erscheint. Vor allem die Arbeitsmarktdaten sind dafür ein Schlüsselfaktor. Analysten rechnen im Juli im Schnitt mit einem Stellenplus von 223.000 - das wären so viel wie im Vormonat. Sollte es zu einer positiven Überraschung kommen, könnten die Spekulationen auf eine baldige US-Zinswende neue Nahrung erhalten und der Euro würde wohl deutlich ins Rutschten geraten, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank.
HEIDELCEMENT NACH HOCHSTUFUNG BEGEHRT
Für Bewegung im Dax sorgten zum Wochenschluss vor allem Analystenkommentare. HeidelbergCement standen nach einer Hochstufung durch Exane BNP Paribas mit einem Plus von einem Prozent an der Spitze des Leitindex. Die Analysten sehen angesichts der geplanten Übernahme von ItalCementi Aufwärtspotenzial für die Titel. Sie setzten sie hoch auf "Outperform" von "Neutral". Deutschlands größter Zementhersteller will Italcementi für 3,7 Milliarden Euro kaufen. Damit soll der Rückstand auf den neuen Branchengiganten LafargeHolcim verkürzt werden.
Auf der Verliererseite notierten Merck zwei Prozent schwächer bei 92,40 Euro. Die Credit Suisse hatte das Kursziel für die Aktien auf 108 von 115 Euro gesenkt.
Die Allianz konnte bei den Anlegern trotz einer Gewinnsteigerung im zweiten Quartal nicht punkten. Die Aktien verloren zeitweise 2,1 Prozent. Die Zahlen seien durchwachsen, urteilte DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel. Das operative Ergebnis liege leicht unter den Erwartungen und die Nettomittelabflüsse im Asset Management verharrten weiterhin auf einem hohen Level.
BECHTLE NACH ZAHLEN AUF REKORDHOCH
Im TecDax schossen Bechtle in der Spitze um 7,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 84,62 Euro. Der IT-Dienstleister ist im zweiten Quartal dank der robusten Konjunktur in Deutschland kräftig gewachsen.
Für Aufruhr sorgten die Aktien des niederländischen Gebäudeausrüsters Imtech. Nach der Insolvenz der deutschen Tochter rauschten die Titel erneut um 42,3 Prozent auf ein Rekordtief von 0,69 Euro. Zwischenzeitlich wurden die Titel wegen der großen Kursverluste vom Handel ausgesetzt. Schon nach der Bekanntgabe des Insolvenzantrags am Donnerstagnachmittag hatten die Aktien rund 40 Prozent verloren.
Das Unternehmen, das am Bau des neuen Berliner Flughafens mit Heizung, Sanitär- und Lüftungsanlagen beteiligt ist, hatte in den Tagen zuvor vergeblich versucht, sich mit den Geldgebern auf eine Liquiditätsspritze für die Konzerngruppe und deren Töchter zu einigen.