Der Dax legte 0,9 Prozent auf 10.943 Punkte zu und der EuroStoxx50 gewann 0,5 Prozent auf 3435 Zähler. Sollte der deutsche Leitindex über der Marke von 10.850 Stellen schließen, wäre dies für Anleger ein Signal für weitere Käufe, sagten Börsianer.
Bei den Aktienwerten sorgte die Commerzbank mit einem Kursplus von bis zu 7,8 Prozent für Aufsehen. "Das Geldinstitut steht mit der Ankündigung einer Dividende plötzlich wieder aus der Versenkung des Dax-Bodens wieder auf", sagte Andreas Paciorek, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Dank eines überraschend starken Quartalsergebnisses stellte das Institut für 2015 eine Ausschüttung von 0,20 Euro je Aktie in Aussicht.
Stark gefragt waren auch die Papiere von Renault, die sich an der Pariser Börse um 3,4 Prozent verteuerten. Auftrieb erhielten sie dabei von der angehobenen Prognose der Beteiligung Nissan. Börsianer verwiesen zudem auf Spekulationen auf eine Fusion der beiden Autobauer. Bislang hält Renault etwa 43 Prozent an Nissan.
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GRIECHISCHE UND TÜRKISCHE BÖRSEN IM AUFWIND
An der Athener Börse stieg der griechische Bankenindex zeitweise um knapp 16 Prozent. "Der EZB-Stresstest zeigt, dass die griechischen Banken eine geringere Kapitalspritze benötigen als gedacht", sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. Der maximale Geldbedarf liegt den Ergebnissen zufolge mit 14,4 Milliarden Euro nur etwa halb so hoch wie befürchtet.
In der benachbarten Türkei bescherte der überraschend deutliche Wahlsieg der regierenden AK-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan der Istanbuler Börse den größten Kurssprung seit fast zwei Jahren. Sie stieg um bis zu 6,2 Prozent. Anleger setzten auf eine schnelle Regierungsbildung sowie die baldige Verabschiedung eines funktionsfähigen Wirtschaftsplans und Staatshaushalts, sagte Commerzbank-Analyst Tatha Ghose.
DRAGHI-AUSSAGEN BELASTEN EUROPÄISCHE ANLEIHEN
Die europäischen Staatsanleihen standen dagegen mehrheitlich unter Druck. Der Bund-Future, der auf den zehnjährigen Bundestiteln basiert, büßte 49 Ticks auf 156,72 Punkte ein. Ein Grund für die Verkäufe seien Äußerungen von Mario Draghi, sagten Börsianer. Investoren seien enttäuscht, dass der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem Zeitungsinterview die Erwartung einer weiteren Zinssenkung im Dezember nicht untermauert habe. Der Euro verteuerte sich daraufhin um etwa ein Drittel US-Cent auf 1,1035 Dollar.
Reuters