Für die Wall Street signalisierten die US-Futures etwas leichtere Kurse. Im Fokus dürfte dort neben der Ölpreisentwicklung die Fusion des Autozulieferers Johnson Controls und Tyco sowie der Manager-Exodus bei Twitter stehen.
Zu der schlechteren Stimmung in Europa trug der unerwartet starke Rückgang des Ifo-Index bei, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen misst. "Alles in allem waren das keine guten Zahlen, aber auch kein wirklicher Einbruch", erklärten die Analysten der LBBW. "Man könnte sagen, dass Index und Wirklichkeit jetzt wieder etwas dichter zusammengekommen sind."
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ÜBERANGEBOT NACH WINTEREINBRUCH AM ÖLMARKT WIEDER THEMA
Nach der Preiserholung vorige Woche nahmen die Ölpreise ihre Talfahrt wieder auf. Die 30-Dollar-Marke sei eine wichtige Unterstützungsmarke, erklärten Analysten. Sollte sie erneut brechen, könnte das als neues Verkaufssignal gewertet werden und die Preise wieder ins Bodenlose abstürzen lassen. Händler begründeten die neuerliche Verkaufswelle mit Angaben aus dem Irak, im Dezember so viel Öl wie noch nie gefördert zu haben. Damit sei das Thema Überangebot wieder ins Rampenlicht gerückt. Zuletzt hatte der Wintereinbruch in den USA und in Europa die Preise gestützt, da einige Anleger auf höhere Nachfrage setzten. Wegen der weltweiten Ölschwemme ist der Ölpreis seit Mitte 2014 um rund 70 Prozent gefallen.
Unterstützt wurden die Kurse von Spekulationen auf eine Ausweitung der Wertpapierkäufe durch die EZB. Notenbankchef Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche erklärt, im Kampf gegen eine drohende Deflation mit ihren Folgen für die Konjunktur nicht nachzulassen.
WINCOR NACH ZAHLEN GEFRAGT
Im Dax blieben die Titel der Deutschen Bank angesichts des vorige Woche angekündigten Rekordverlustes mit einem Minus von 3,5 Prozent unter Druck. Nicht zuletzt mit Blick auf den italienischen Finanzsektor seien Bankentitel generell derzeit bei den Investoren sehr unbeliebt, sagte ein Händler. Italiens Geldhäuser sitzen auf einem 200-Milliarden-Euro schweren Berg fauler Kredite . Commerzbank verloren 2,4 Prozent. Im EuroStoxx50 lagen Unicredit und Banco Santander mit Abschlägen von 3,7 und 2,3 Prozent ganz hinten.
Im MDax rückten Wincor Nixdorf um drei Prozent vor. Der Geldautomatenhersteller hat vor der Übernahme durch den US-Konkurrenten Diebold im ersten Geschäftsquartal bei Umsatz und Gewinn unerwartet stark zugelegt.
Reuters