Läuft die Wirtschaft, wird viel Aluminium nachgefragt. Denn das blassgraue Metall wird in Autos, Flugzeugen und Zügen verbaut. In einem Elektroauto von Tesla stecken rund 190 Kilogramm des Leichtmetalls. Aber auch an Hausfassaden oder in der Küche ist Aluminium zu finden. Es ist nicht nur leicht, sondern auch gegen Korrosion beständig und eine ideale Verpackung für Lebensmittel. Ob als Tube gezogen, zur Dose gepresst oder als Folie gewalzt, Aluminium ist vielseitig einsetzbar und einfach zu verarbeiten.
Das unedle Metall ist nicht selten, aber in der Erdkruste kommt es fast nur im Verbund als Bauxit vor. Die wichtigsten Lagerstellen liegen entlang der Tropen, in Australien, Westafrika oder auch in Brasilien. Um eine Tonne Aluminium zu gewinnen, braucht es vier bis fünf Tonnen Bauxit. In Öfen wird das Aluminium mittels Schmelzflusselektrolyse aus dem Bauxit getrennt - das kostet viel Energie.
Im Schnitt sind für eine Tonne reines Aluminium 15 700 Kilowattstunden nötig. Das entspricht dem Energieverbrauch einer vierköpfigen Familie in vier Jahren. Viel umweltfreundlicher geht es beim Aluminiumrecycling zu. Nur noch fünf Prozent der ursprünglichen Strommenge sind nötig. Doch den Weltbedarf an Aluminium kann man damit nicht decken.
Gute Margen für die Hersteller
Die gemessen an der Produktionsmenge größten Unternehmen sind in China und Russland beheimatet, wobei die größten fünf für mehr als zwei Drittel der Weltproduktion stehen. Der größte Aluminiumproduzent außerhalb Chinas ist Rusal. Die Russen erwarten in diesem Jahr einen Nachfragezuwachs von bis zu sechs Prozent. Die Prognose geht von einer schnellen Erholung der Weltwirtschaft dank den Fortschritten beim Impfen aus.
Unter den Top 10 sind auch die börsennotierten Unternehmen Alcoa aus den USA und Norsk Hydro aus Norwegen. Gerade haben die Norweger mit den Zahlen zum ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Norsk Hydro kann auf eigene Energie aus Wasserkraft zurückgreifen, das hält die Energiekosten niedrig. Allerdings hat sich der Aktienkurs in den vergangenen sechs Monaten bereits verdoppelt. Ein höheres Kurspotenzial verspricht Alcoa. Der US-Aluminumproduzent erwartet einen Nachfrageanstieg um sieben Prozent. Das US-Infrastrukturprogramm sollte für zusätzlichen Schub sorgen. Die Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres waren die besten seit 2018.