"Die Leute sind beim Börsengang von Facebook aufgesprungen, weil sie das Unternehmen kannten. Aber niemand hat je etwas von Alibaba gehört", erklärt sich Mecca, der 175 Millionen Dollar verwaltet, die Entwicklung. Private Anleger erhalten für gewöhnlich zehn bis 20 Prozent der Aktien bei großen Börsengängen.

Das Interesse an Alibaba ist nur etwa halb so groß wie beim Kurznachrichtendienst Twitter damals, sagt Steve Quirk vom Broker TD Ameritrade. Verglichen mit Facebook liege die Nachfrage gar nur bei etwa einem Viertel. Facebook hatte bei seinem Börsengang im Mai 2012 etwa 16 Milliarden Dollar eingenommen, bei Twitter waren es rund 1,8 Milliarden.

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ALIBABA KÖNNTE MIT BÖRSENGANG GESCHICHTE

Der Amazon-Konkurrent Alibaba peilt beim Sprung aufs Parkett in New York ein Emissionsvolumen von gut 21 Milliarden Dollar an, inklusive Mehrzuteilungsoption könnten es rund 24 Milliarden werden. Das Internet-Versandhaus ist seit seiner Gründung vor 15 Jahren rasant gewachsen. Über Alibaba-Portale werden heute weit mehr Waren verkauft als bei Amazon und Ebay zusammen. Alibaba wird das größte Unternehmen aus China an einer US-Börse sein.

Langfristig könnte ein geringes Interesse privater Anleger nach Ansicht von Fachleuten ein Nachteil für Alibaba sein. Nicht-professionelle Anleger halten die Papiere in der Regel länger und verleihen damit dem Kurs Stabilität. Außerdem sorgen sie für eine breitere Aktionärsbasis. Eine starke Konzentration auf eine kleine Zahl institutioneller Investoren birgt für Firmen die Gefahr, sich gravierenden Einflussversuchen dieser Anteilseigner eher beugen zu müssen. Experten halten es aber für möglich, dass das Interesse von Privatanlegern noch zunimmt. Die Roadshow, bei der Investoren umworben werden, soll in den nächsten Tagen in New York starten.

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PRIVATANLEGER BEVORZUGEN ALIBABA-EIGNER YAHOO UND SOFTBANK

Einige Privatanleger bevorzugen dem Finanzberater James Gambaccini zufolge die Aktien der Alibaba-Eigner Softbank und Yahoo. Der japanischen Mobilfunkanbieter hält 34 Prozent an Alibaba, der US-Internetpionier etwa 22,5 Prozent. Insgesamt sei das Interesse am Alibaba-Börsengang enttäuschend, weil viele Anleger mit dem Unternehmen nichts anfangen könnten, sagt Gambaccini. Zudem hätten sie Bedenken, dass sich die chinesische Regierung in die Geschäfte des Online-Imperiums einmischen könnte. Der Berater Alan Haft stieß in gleiche Horn. Er habe über Monate versucht, Kunden für Alibaba zu gewinnen. Dies sei ein schwerer Kampf, sagt er.

Die relative Unbekanntheit hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften.

Reuters