Das vor 112 Jahren gegründete Traditionsblatt gilt als wichtigste Zeitung Hongkongs, die im Vergleich zur Konkurrenz vom Festland über Themen berichtet, die ansonsten kaum in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Der Verkauf kommt zu einer Zeit, in der viele Hongkonger um ihre Freiheiten bangen.

Es gibt Experten, die kaum mit Veränderungen durch den Eignerwechsel rechnen. "Es ist nicht so, dass die "South China Morning Post" bisher vollkommen unabhängig von politischer Beeinflussung war", sagte Journalismusprofessor Francis Lee aus Hongkong. Alibaba-Manager Joe Tsai erklärte, die redaktionelle Unabhängigkeit nicht aufs Spiel zu setzen. Erst im Juni hatte der Konzern eine Beteiligung an der auf den Finanzsektor spezialisierten Mediengruppe China Business News erworben. In den USA hatte 2013 die Übernahme der Tageszeitung "Washington Post" durch Amazon-Chef Jeff Bezos für viel Wirbel gesorgt.

Reuters