Der Internetkonzern wird im Herbst 2015 seine Beteiligung am Online-Händler Alibaba abtrennen. Deutschen Yahoo-Aktionären droht dann eine böse Steuer-Überraschung. Von Stefan Rullkötter
Nach Vollzug dieser Kapitalmaßnahme sollen Abaco-Papiere an die Yahoo-Aktionäre verteilt werden. Durch die Zwischenschaltung der Holding will Yahoo Unternehmenssteuern in Milliarden höhe sparen - und auch seinen in den USA wohnhaften Anteilseignern entgegegenkommen. Damit sollen US-Aktionäre Abgaben sparen, die dort im Rahmen der Beteiligungs-Abspaltung ansonsten fällig würden. Ob das Steuersparmodell vom US-Fiskus anerkannt wird, bleibt noch abzuwarten
Dagegen können deutsche Aktionäre von dieser rechtlichen Gestaltung voraussichtlich nicht profitieren. Es besteht sogar die Gefahr, dass Depotbanken die Einbuchung der Abaco-Aktien als "sofort steuerpflichtige Sachausschüttung" behandeln müssen. Der für viele Geldinstitute maßgebliche WM Datenservice stufte etwa am 19. Juli die Abspaltung der Online-Bezahlfirma Paypal vom Internetriesen Ebay "aufgrund der nicht eindeutigen Sachlage und unter Risikogesichtspunkten" als sofort steuerpflichtig ein.
Wer vor der Alibaba-Abtrennung bei Yahoo einsteigen will, sollte deshalb einkalkulieren, dass der Kaufpreis des Papiers zum überwiegenden Teil aus einer steuerpflichtigen Sachdividende bestehen kann.