Die Aufregung an den Märkten war in den vergangenen Wochen erhöht. Neben den steigenden Covid-19-Zahlen hat auch die US-Wahl dazu beigetragen, schreibt die DZ Bank in einer aktuellen Studie zum Thema Dividenden. Die Berichtssaison zum 3. Quartal hat laut den Autoren gezeigt, dass die Unternehmen besser dastehen als erwartet. Trotzdem lägen die Gewinne deutlich unter dem Vorjahr und die Belastungen durch Corona nähmen wieder zu, insbesondere im Dienstleistungsbereich. Gleichzeitig sei die Hoffnung auf einen Impfstoff zuletzt gestiegen.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hätten so viele Unternehmen wie selten zuvor ihre Dividende gestrichen. Dies sei keine gute Ausgangslage für Dividendeninvestoren. Allerdings zeige die hauseigene Analyse, dass Dividendenstrategien nicht pauschal schlecht abgeschnitten hätten. Deutlich schlechter als der Markt hätten vielmehr besonders die Strategien abgeschnitten, die auf Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen gesetzt haben.

Anders sehe es bei den Dividendenstrategien aus, die auf solide und nachhaltige Dividendenzahler setzen. Dazu zählen die so genannten Dividendenaristokraten der DZ Bank, womit Aktien von Unternehmen gemeint sind, die in den vergangenen 20 Jahren steht eine Ausschüttung vorgenommen haben. Je nach Region habe der Markt sogar outperformed werden können und daran sollte sich zeitnah nur wenig verändern. Wenn ein Impfstoff zur Verfügung stehe und die Wirtschaft sich stark erhole, sehen die Analysten wieder bessere Chancen für die stärker zyklischen und Value-geprägten High-Dividend-Yield-Indizes.

Mit Blick auf die Dividenden 2021 seien die Schätzungen zuletzt in der Mehrzahl angehoben worden. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate versprächen DAX und Euro STOXX 50 3,0 Prozent und der S&P 500 1,7 Prozent Rendite. Die DAX-Rendite liege rund zehn Prozent unter den Durchschnittswerten, im Euro STOXX und S&P 500 fast 20 Prozent darunter. Die absolute Attraktivität der Dividenden habe in den letzten Monaten somit nachgelassen. Im Vergleich zum Bondmarkt blieben Aktien unter Renditeaspekten aber attraktiv. Der Renditeaufschlag der DAX-Dividenden relativ zur zehnjährigen Staatsanleihe belaufe sich auf 350 Basispunkte. Aktien seien somit weiterhin ein wichtiger Teil des langfristigen Vermögensaufbaus.

BÖRSE ONLINE hat sich das Screening zu den von der DZ Bank als deutsche Dividenden-Aristokraten bezeichneten Aktien angesehen und dabei fünf Titel aus dem DAX herausgepickt, denen die Analysten nicht nur gute Qualitäten als zuverlässige Zahler zubilligen, sondern bei denen man für die Aktien dieser Unternehmen auch noch eine Kaufempfehlung abgegeben hat. Zu diesen Dividendenaristokraten rät die DZ Bank insbesondere defensiv orientierte Investoren. Nachfolgend stellen wir dieses Quintett näher vor.

Deutsche Börse-Aktie



Als ersten verlässlichen Ausschütter mit DZ Bank-Kaufempfehlung stellen wir die Aktien der Deutschen Börse vor. Nach Angaben der DZ Bank-Analysten hat der deutsche Börsenbetreiber in den vergangenen 20 Jahren stets eine Zahlung geleistet. In 18 von 20 Fällen ist die Ausschüttung zumindest stabil geblieben und in 13 Fällen hat man die Dividende sogar erhöht.

In den vergangenen zehn Jahren blieb die Dividende neun Mal mindestens stabil, wobei es zu sechs Erhöhungen kam. Die durchschnittliche Steigerungsragte bei der Dividende belief sich im vergangenen Jahrzehnt auf drei Prozent p.a. Die Ausschüttungsquote betrug in den vergangenen drei Jahren im Schnitt 49 Prozent.

Die DZ Bank rät bei dem auch in der DZ Bank Aktienideen Global Empfehlungsliste enthaltenen Titel mit einem Kursziel von 155,00 Euro zum Kauf. Das heißt, gemessen an einer aktuellen Notiz von 136,90 Euro ergibt sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 13,2 Prozent.

Hinzu kommt eine für das Geschäftsjahr 2020 geschätzte Dividende von 3,10 Euro je Aktie. Verglichen mit den im Vorjahr gezahlten 2,90 Euro je Anteilsschein wäre das eine Anhebung von 0,20 Euro und da Rendite würde sich auf dieser Basis derzeit auf 2,26 Prozent belaufen. Die Schätzungen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 sehen außerdem Zahlungen von erneut 3,20 Euro bzw. von 3,35 Euro je Anteilsschein vor.

Die Schätzreihe für den Gewinn je Aktie sieht von 2020 wie folgt aus: 6,00 Euro, 6,52 Euro und 6,89 Euro, nach 5,47 Euro im Vorjahr. Auf Basis der Prognose für das übernächste Jahr ergibt sich ein geschätztes KGV von 19,9.

Laut dem zuständigen Analysten Thorsten Wenzel hat die Deutsche Börse jüngst erwartungsgemäß über ein eher schwaches Quartalsergebnis berichtet. Aktuell dürfte das Unternehmen aber wieder von einer erhöhten Unsicherheit und der damit verbundenen höheren Volatilität und Handelsaktivität profitieren. Im Kontext der Corona-Krise sei die Deutsche Börse robust aufgestellt.

Die zuletzt schwache Kursentwicklung hat nach seiner Einschätzung dazu geführt, dass die Bewertung der Aktie gemessen am KGV für 2021 im Vergleich zur Peer Group wieder attraktiv sei. Rückenwind für die Aktie könnte der am 18. November anstehende Investorentag bringen, auf dem die neue Wachstumsstrategie "Compass 2023" vorgestellt werden soll.

Zum positiven Anlageurteil heißt es ansonsten noch allgemein, die Deutsche Börse profitiere von strukturellem Wachstum in einem Teil ihrer Geschäftsfelder. Die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells in Kombination mit Kostenkontrolle implizierten überproportional steigende Gewinne. Weitere Zukäufe seien möglich und vom Unternehmen gewünscht. Sie seien aber in der Regel auch teuer. Von den phasenweise hohen Volatilitäten und Handelsaktivitäten profitiere die Deutsche Börse. Negativ wirke sich dagegen aus, dass inzwischen auch in den USA keine kurzfristigen Zinsen mehr zu verdienen seien.

Charttechnik


Der Aktienkurs der Deutschen Börse hat sich mit einem von März 2009 bis Juli 2020 in der Spitze verbuchten Anstieg von 30,64 Euro auf 169,00 Euro sehr gut geschlagen. Das zuletzt genannte Rekordhoch stammt dabei vom 22. Juli und von der damals aufgestellten Bestmarke ist der Titel zuletzt merklich nach unten hin abgerückt. Dabei hat sich zunächst ein Abwärtstrend herausgebildet, der erst wieder korrigiert sein will, bevor an eine Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends zu denken ist.


Profil


Deutsche Börse zählt zu den größten Börsenbetreibern weltweit. Der Konzern erwirtschaftet rund 50 Prozent des Umsatzes mit dem Handel von Aktien und Derivaten, weitere rund 50 Prozent entfallen auf das Clearing, die Bereitstellung von Marktinformationen und den Vertrieb elektronischer Handelssysteme.

Deutsche Post-Aktie



Auf Platz fünf im Dividendenaristokraten-Screening der DZ Bank ist die Deutsche Post zu finden. Da das Institut auch eine Kaufempfehlung vergeben hat, ist der Wert auch Bestandteil dieses Berichtes.

Wie die Analysten konstatieren, hat der Post- und Logistikdienstleister in den vergangenen 20 Jahren stets eine Dividende gezahlt, nur eine Senkung vorgenommen, aber dafür immerhin 14 Mal die Ausschüttung erhöht.

Im vergangenen Jahrzehnt gab es folglich auch stets eine Zahlung, nie eine Kürzung, sondern dafür neun Erhöhungen. Die durchschnittliche Wachstumsrate in den vergangenen zehn Jahren betrug den Angaben zufolge sechs Prozent p.a. Die Ausschüttungsquote bewegte sich in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt bei 57 Prozent.

Das Anlageurteil lautet wie erwähnt auf Kaufen und das damit verbundene Kursziel beträgt 48,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die sich um 18,5 Prozent über der aktuellen Notiz von 38,87 Euro bewegt. Wie die Deutsche Börse ist übrigens auch dieser Wert ein Mitglied in der globalen Aktienideen-Liste der DZ Bank.

Die Dividendenschätzung für das Geschäftsjahr 2020 bewegt sich bei 1,25 Euro je Aktie, nachdem für 2019 noch 1,15 Euro je Anteilsschein geflossen war. Die Prognosen für die beiden Folgejahre betragen 1,30 Euro bzw. 1,35 Euro je Aktie. Für das noch laufende Geschäftsjahr errechnet sich damit eine geschätzte Dividendenrendite von 3,2 Prozent.

Die Vorhersage zum Gewinn je Aktie geht für das noch laufende Geschäftsjahr von einem Anstieg von 2,06 Euro auf 2,30 Euro aus. Für die beiden nächsten Jahre kalkuliert man mit 2,59 Euro bzw. mit 2,77 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von rund 14.

Zur Begründung des positiven Anlageurteils heißt es ansonsten allgemein, die finalen Zahlen für das dritte Quartal hätten weitere Details gebracht. Die freie Cashflow-Prognose für 2020 sei etwas erhöht und die Anfang Oktober angehobene EBIT-Prognose für 2020 sowie die mittelfristige Ergebnisprognose 2022 bestätigt worden. Man sieht den Konzern auf Kurs und die Perspektiven blieben günstig.

Wichtige globale Trends sowie die strategische Positionierung sprächen für die Aktie, auch wenn die Dynamik im nächsten Jahr wegen der erwarteten Verfügbarkeit von Impfstoffen etwas zurückgehen dürfte. Unter Berücksichtigung der aktuellen Annahmen hat man am 10. November jedoch einen neuen fairen Wert ermittelt, der um zwei Euro unter der bisherigen Vorgabe von 50,00 Euro liegt.

Charttechnik


Das Kursgeschehen bei der Deutschen Post war in der Vergangenheit traditionell von einiger Volatilität geprägt. Unter dem Strich hat es aber von März 2009 zu einem Anstieg von 6,65 Euro auf aktuell 38,87 Euro gereicht. Unlängst stellte der Titel am 14. Oktober sogar ein neues Schlussrekordhoch auf. Doch bis jetzt ist der Ausbruch über die vorherige Bestmarke noch nicht nachhaltig gelungen. Seit dem Ende der Coronavirus-Baisse hat der Wert aber einen steilen Aufwärtstrend zu bieten. Momentan kämpfen Bullen und Bären darum, ob es zu einer Trendfortsetzung oder -umkehr kommt, und das kurzfristige Chartbild lässt bei diesem Tauziehen noch keinen verlässlichen Schluss auf den Gewinner zu.


Profil


Die Deutsche Post DHL ist ein weltweit führender Post- und Logistikdienstleister. Die Gruppe bietet ihren Kunden sowohl einfach zu handhabende Standardprodukte als auch maßgeschneiderte Lösungen - vom Dialogmarketing über die eCommerce-bezogene Logistik bis zur industriellen Versorgungskette. Die Gruppe ist in über 220 Ländern und Territorien tätig und beschäftigt rund 550.000 Mitarbeiter.

Siemens-Aktie



Unter den Dividenden-Aristokraten führt die DZ Bank auch Siemens und zwar auf Platz vier in der Screening-Rangliste. Das ist auch nicht anderes zu erwarten, dann zum Redaktionsschluss der Studie wurde für den Industriekonzern für die vergangenen 20 Jahre stets eine Zahlung ausgewiesen und nie eine Kürzung. Stattdessen kam es 15 Mal zu einer Anhebung der Zahlung.

Allerdings erlitt diese Bilanz in der Vorwoche einen Knacks. Denn da teilte das Unternehmen mit, dass man den Aktionären für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/20 nur noch 3,50 Euro Dividende je Aktie zahlen will, nachdem es für das Geschäftsjahr zuvor noch 3,90 Euro je Anteilsschein waren. Laut der DZ Bank liegt der Dividendenvorschlag leicht unterhalb des bisherigen Konsens von 3,71 Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der zuständige Analyst Thorsten Reigber wieder mit einer leichten Anhebung der Dividende. Und zwar kalkuliert er mit einer Zahlung von 3,60 Euro je Aktie. Der Vorhersage für 2021/22 zufolge sollen die Aktionäre für das kommende Geschäftsjahr dann 4,40 Euro je Anteilsschein erhalten.

Wie die DZ Bank vorrechnet, bewegte sich die Ausschüttungsquote in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt bei 56 Prozent. Die Zahlungen kann man sich also so gesehen leisten. Zudem stieg die Ausschüttung im vergangenen Jahrzehnt um durchschnittlich vier Prozent p.a.

Auch dieser DAX-Vertreter ist mit einem Kauf-Votum versehen. Das Kursziel ist auf 134,00 Euro festgezurrt. Das ist eine Vorgabe, die um 18,5 Prozent über der aktuellen Notiz von 113,04 Euro liegt. Zudem winkt für 2020 auch auf gekürzter Basis eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent.

Zur Begründung des vorteilhaften Anlageurteils führt man folgendes aus: "Siemens durchläuft gerade einen wesentlichen Transformationsprozess (Vision 2020+: Portfolioumbau, Reorganisation teils in gelistete Einheiten sowie Restrukturierung & Optimierung). Nach der aktuellen Corona Krise sollte die Erreichung der Mitte der avisierten Ziel-Margen Korridore die Gewinndynamik mittelfristig erhöhen."

Und weiter: "Verlustbringer werden über die Zeit hinweg profitabel gemacht. Durch die (Teil-)Abspaltung von Gas & Strom (inklusive der Siemens Gamesa-Anteile) könnte sich der Konglomerats-Abschlag reduzieren. Erhöhter Cash Flow Fokus und das globale Setup unterstützen."

Die Zahlen für das vierte Quartal stufte Reigber insgesamt als gut ein. Den abgegebenen Ausblick schätzt er im gegenwärtigen Umfeld als solide ein. Der Investment Case ist aus seiner Sicht weiterhin intakt.

Charttechnik


Was die Aktien von FMC von September 2002 bis Januar 2018 zustande brachten, war aller Ehren wert. Stieg die Notiz doch damals von 6,87 Euro auf 93,00 Euro. Insgesamt hat sich in den vergangenen Jahren aber ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dessen untere Begrenzung beträgt 55,58 Euro, so dass man sich aktuell grob gesprochen in der Mitte der zuletzt gültigen Range bewegt. Hilfreich wäre es charttechnisch gesehen, wenn es gelingen sollte, das bisherige Jahreshoch von 79,00 Euro zu toppen.


Profil


Das Kursgeschehen bei Siemens war in den vergangenen Jahrzehnten geprägt von einem häufigen Auf und Ab. Auch in diesem Jahr ging es im Zuge der allgemeinen Coronavirus-Baisse erst steil bergab, bevor die erlittenen Verluste komplett wieder wettgemacht werden konnten. Im Bereich von 120,00 Euro wartet auf den Titel eine hartnäckige Widerstandszone, die geknackt sein will, damit an eine Rückeroberung des im April 2017 bei 133,20 Euro aufgestellten Rekordhochs zu denken ist.

Allianz-Aktie



Den dritten Platz im Dividendenaristokraten-Screening der DZ Bank belegt die Münchener Rück, der Titel ist aber nur mit Halten eingestuft. Deshalb springen wir direkt zum zweitplatzierten Allianz, der über eine Kaufempfehlung verfügt. Das vom zuständigen Analysten Thorsten Wenzel vergebene Kursziel beträgt 210,00 Euro. Das heißt, verglichen mit der aktuellen Notiz von 190,64 Euro hat der Versicherungskonzern noch gut zehn Prozent Luft nach oben.

Zu einem Dividenden-Aristokraten aus dem DAX machen diesen Titel 20 ununterbrochene Ausschüttungen in den vergangenen 20 Jahren, wobei diese 19 Mal mindestens stabil geblieben ist und es in dieser Zeitspanne zu insgesamt 16 Erhöhungen kam.

In den vergangenen zehn Jahren gab es überhaupt keine Senkung und in acht von zehn Fällen stieg die Dividende. Nach Einschätzung der DZ Bank ist für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 mit keinen weiteren Erhöhungen zu rechnen. Vielmehr ist laut der Prognose jeweils mit einer unveränderten Zahlung von 9,60 Euro zu rechnen. 2022 sollen dann laut Vorhersage wieder etwas höhere 10,65 Euro je Aktie fließen.

In den vergangenen zehn Jahren war die Dividende im Schnitt um acht Prozent p.a. gestiegen. Die Ausschüttungsquote bewegte sich in den letzten fünf Jahren bei 51 Prozent. Nimmt man die Dividendenschätzung für das übernächste Jahr als Basis, dann errechnet sich derzeit eine Rendite von immerhin 5,5,8 Prozent.

Wie es allgemein heißt, trifft die Coronavirus-Krise die Allianz über die Kapitalanlagen und im operativen Versicherungsgeschäft insbesondere im Segment Schaden/Unfall. Die Ergebnisbelastungen verhinderten zwar, dass die ursprünglichen Gewinnziele erreicht werden, seien aber verkraftbar. Die Solvabilitätsquote sei gesunken aber weiterhin auf solidem Niveau. Insgesamt sei die Allianz mit einem robusten Geschäftsmodell wahrscheinlich gut aufgestellt, um die Krise zu meistern.

Zum Ergebnisbericht für das dritte Quartal merkte Wenzel jüngst an, dass die Gesellschaft auf den ersten Blick starke Zahlen in allen drei Segmenten vorgelegt hat, insbesondere angesichts des herausfordernden Umfelds. Etwas überraschend sei allerdings gewesen, dass weiterhin kein quantitativer Ausblick für das im laufenden Jahr zu erwartende Ergebnis abgegeben worden sei.

Charttechnik


Der Blick auf den Langfrist-Chart der Allianz zeigt unter anderem, dass wer als Langfrist-Investor zur Jahrtausendwende eingestiegen ist, heute auf Buchverlusten sitzt. Seit Ende 2008 fällt die Bilanz mit klaren Buchgewinnen besser aus, in den vergangenen Jahren hat sich unter dem Strich aber lediglich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dieser ist auch nach wie vor intakt und charttechnisch betrachtet ist der Titel derzeit daher weder Fleisch noch Fisch.


Profil


Die Allianz ist einer der weltweit größten Versicherungskonzerne. In Deutschland ist die Allianz Marktführer. Das Geschäft gliedert sich in drei Kerngeschäftsfelder: Schaden- und Unfallversicherung, Lebens- und Krankenversicherung sowie Asset Management.

BASF-Aktie



Als letzten Wert in diesem Beitrag stellen wir als Dividendenaristokrat aus dem DAX basierend auf einem Screening der DZ Bank die Valoren der BASF SE vor. Hier bringen 20 Zahlungen in 20 Jahren einen Status als sehr zuverlässiger Ausschütter. In 19 von 20 Fällen blieb die Dividende mindestens stabil und 16 Mal gab es sogar Erhöhungen.

Für die vergangenen zehn Jahre verweist die DZ Bank auf zehn Zahlungen, zehn Mal mindestens stabile Ausschüttungen und zehn Anhebungen. Die Ausschüttungsquote der vergangenen fünf Jahre bewegt sich bei 59 Prozent und im Schnitt stieg die Dividende in den vergangenen zehn Jahren um vier Prozent p.a.

Die Kaufempfehlung zugunsten des Chemiekonzerns ist mit einem Kursziel von 62,00 Euro garniert, wobei man diese Vorgabe Ende Oktober um einen Euro gesenkt hat. Das heißt, wenn man das mit der aktuellen Notiz von 56,00 Euro vergleicht, winkt im Falle einer Zielerreichung noch ein Kursplus von 10,7 Prozent.

Hinzu käme auch noch eine Dividendenrendite von fünf Prozent, die sich aus der von der DZ Bank erwarteten Ausschüttung von 2,80 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 ergeben würde. Das wiederum wäre allerdings gleichbedeutend mit einer Senkung von 0,50 Euro gegenüber 2019. Für die beiden Folgejahre kalkuliert man mit Zahlungen von 3,00 Euro bzw. von 3,05 Euro.

Generell lässt der zuständige Analyst Peter Spengler zu diesem Wert noch folgendes wissen: "Das adjustierte EBIT-Ergebnis im dritte Quartal zeigte Erholungstendenzen. Der Ausblick sieht ein angepasstes EBIT 2020 von 3,0-3,3 Milliarden Euro vor. COVID 19-bedingt wurde eine Abschreibung von 2,8 Milliarden Euro vorgenommen. Wir sehen die geplante Dividendenerhöhung 2021 als unsicher an. Der Börsengang von DEA Wintershall soll 2021 durchgeführt werden, sofern die Märkte das zulassen."

Spengler sieht den Gewinn je Aktie nach einem Rückgang im laufenden Jahr von 3,97 Euro auf 2,69 Euro im kommenden Jahr auf 4,14 Euro steigen und im übernächsten Jahr sollen dann sogar 5,09 Euro je Anteilsschein herausspringen. Auf letztgenannte Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von elf.

Charttechnik


Der BASF-Aktienkurs hat sich mit einem von Juli 1996 bis Januar 2018 eingefahrenen Anstieg von 10,067 Euro auf 97,67 Euro sehr gut geschlagen. Danach ging es aber abwärts, wobei sich der Abschwung während der Coronavirus-Baisse weiter verschärfte. Bei 39,035 Euro fand der Wert im März einen Boden. Trotz der seitdem verbuchten Erholung sieht das Chartbild angesichts eines noch intakten Abwärtstrends gemessen am Rekordhoch noch nicht wieder sehr einladend aus.


Profil


Das Portfolio des weltweit größten Chemieunternehmens BASF umfasst Chemikalien, Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Mehrheitsanteil an Erdöl- und Erdgas-Explorations- & Produktionsgemeinschaftsunternehmen Wintershall DEA.