Europas größtem Versicherungskonzern gelang ein positiver Start ins neue Geschäftsjahr. So kletterte der Umsatz im ersten Quartal von 36,9 Milliarden auf 40,3 Milliarden Euro (+9,1 Prozent), was vor allem auf die starke Performance der beiden wichtigsten Bereiche Schaden/Unfall (+6,3 Prozent) und Leben/Kranken (+12,9 Prozent) zurückzuführen war. Beim operativen Ergebnis meldete das Management einen Zuwachs von 2,756 Milliarden auf 2,962 Milliarden Euro (+7,5 Prozent). Den stärksten Ergebnisbeitrag lieferte der Geschäftsbereich Schaden/Unfall, wo ein Plus von 14,2 Prozent auf 1,455 Milliarden Euro registriert worden war. Deutlich schwächer entwickelte sich mit plus 2,5 Prozent auf 1,096 Milliarden Euro das Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen. Einen Ergebnisrückgang um 3,7 Prozent auf 573 Millionen Euro gab es hingegen im Segment Vermögensverwaltung zu beklagen. Summa summarum entwickelte sich damit der Unternehmensgewinn besser als von Analysten erwartet.
Die Analysten von JPMorgan Chase und Goldman Sachs haben nach der Bekanntgabe der Zahlen ihre bisherigen Urteile bekräftigt. Bei JPMorgan Chase wird bei der Allianz-Aktie zum Übergewichten ("Overweight") geraten und ein Kursziel von 222 Euro eingeräumt, während Goldman Sachs dem DAX-Versicherer bei einem Kursziel von 200 Euro lediglich ein neutrales Rating zugesteht. Unter den insgesamt 24 von FactSet Research erfassten Analystenmeinungen raten derzeit 16 Aktienexperten zum Kauf ("Buy") und einer zum Übergewichten ("Overweight") der Allianz-Aktie. Ein neutrales Urteil ("Hold") räumen sieben Analysten ein. Negative Urteile gibt es derzeit indes keine. Die ausgesprochenen Kursziele reichen von 192,00 bis 245,00 Euro und ergeben einen Durchschnittswert von 219,61 Euro (aktuell: 198,38 Euro).
Auf der Hauptversammlung der Allianz am 8. Mai rief Vorstandschef Oliver Bäte den Unternehmensleitspruch "Einfach gewinnt" aus. Das Jahr 2018 erwies sich mit Blick auf Umsatz und operatives Ergebnis als eine neues Rekordjahr. Die Allianz hebt sich angesichts einer Solveny-II-Kapitalquote von 218 Prozent und einer Eigenkapitalquote von aktuell 67,2 Prozent von ihren Konkurrenten positiv ab und punktet auch durch ihre attraktive Dividendenrendite. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Analysten im Durchschnitt mit einer Steigerung von 9,00 auf 9,51 Euro, was einer Dividendenrendite von 4,8 Prozent entspricht. Vor diesem Hintergrund bietet sich vor allem langfristig orientierten Investoren ein Kauf des Versicherers an.
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RSI zeigt überverkaufte Lage an
Anfang Mai markierte die Allianz-Aktie mit 215 Euro den höchsten Wert seit 17 Jahren. Mittlerweile rutschte der DAX-Wert jedoch im Zuge der allgemeinen Marktschwäche wieder unter die Marke von 200 Euro. Ein starkes Verkaufssignal lieferte dabei der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit seinem Rutsch unter die Marke von 70 Prozent. Innerhalb kürzester Zeit stürzte der RSI in den Bereich von 30 Prozent ab. Werte darunter gelten als überverkaufte Lage, wobei ein Überwinden dieser Hürde unter charttechnischen Aspekten als Kaufsignal gilt. Wichtig zu wissen: Der seit Dezember gültige kurzfristige Aufwärtstrendkanal wurde zwar verletzt, der langfristige Aufwärtstrend ist aber nach wie vor intakt. Charttechnisches Ungemach droht, falls die im Bereich von 190 Euro verlaufende 200-Tage-Linie bzw. die bei 180 Euro verlaufende untere Begrenzung des Langfristtrends verletzt wird. Davon sind wir aktuell aber noch ein gutes Stück entfernt.