Im dritten Quartal stieg der Gesamtumsatz der Allianz um ein internes Wachstum von 1,7 Prozent auf 27,7 Milliarden Euro. Damit lag Europas größter Versicherer deutlich über den Markterwartungen. Das operative Ergebnis legte um 18,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu, der Überschuss sogar um rund ein Drittel auf 1,9 Milliarden.
Die größte Steigerung verzeichnete Europas größter Versicherer im Bereich Lebens- und Krankenversicherungen. Das Operative Ergebnis dieser Sparte stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund dafür sei vor allem die höhere Marge aus Kapitalanlagen in den Vereinigten Staaten und in Frankreich. Im vergangenen Jahr war dieses Ergebnis durch drohende Verluste in Südkorea belastet worden. "Die neue Geschäftsstrategie von Leben geht in die richtige Richtung," sagte Finanzchef Dieter Wemmer auf einer Telefonkonferenz am Freitag.
Erstmals seit dem zweiten Quartal 2013 konnte die US-Fondstocher Pimco mit positiven Nachrichten punkten: Netto flossen der Sparte Mittel in Höhe von 4,7 Milliarden Euro zu. Diese "bestätigen die Attraktivität der Pimco-Produkte," sagte Wemmer. Vor drei Jahren war Pimco wegen Niedrigzinsumfeld und Personalstreitigkeiten in die Krise geraten. Auch immer mehr Kunden hatten den Vermögensverwalter verlassen.
Auch im Geschäftsbereich Schadens- und Unfallversicherungen blieb das interne Wachstum mit 3,1 Prozent positiv. Auch die Bruttobeitragseinnahmen blieben mit 11,5 Milliarden Euro stabil: Neben der Türkei trugen auch die Allianz Worldwide Partners Australien zu den guten Zahlen bei. Das operative Ergebnis der Sparte stieg um 4,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro: Im vergangenen Quartal habe es weniger Naturkatastrophen und Großschäden gegeben. Die Schaden-Kosten-Quote lag im Quartal bei 93,5 Prozent. Wemmer nahm diese Zahlen als Zeichen dafür, dass dieser Geschäftsbereich solide ist.
Allianz-Aktie steigt nach den Zahlen
Anleger reagierten optimistisch auf die Quartalszahlen des Versicherers: Die Allianz-Aktie stieg am Vormittag zeitweise um drei Prozent auf 155,17 Euro an die Dax-Spitze. Im weiteren Tagesverlauf bewegte sich der Kurs zwischen 151 Euro und dem Sechseinhalb-Monatshoch von 155,40 Euro.
Wemmer stellte zudem weitere positive Nachrichten für die Aktionäre in Aussicht: Da keine Übernahmeziele gefunden werden können und das ungenutze M&A-Budget bei 2,5 Milliarden Euro liege, wolle der Versicherer mit hoher Wahrscheinlichkeit Aktien zurückkaufen. Dieses Geld solle den Aktionären zufließen.
Mit der Gesamtsituation des Unternehmens zeigte sich der Finanzchef zufrieden: "Die Allianz verbesserte ihre Geschäftsentwicklung im Quartal trotz der unerfreulich niedrigen Zinsen und Währungskosten durch den Brexit."
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Empfehlung der Redaktion
Durch bestehende Herausforderungen wie das Niedrigzinsumfeld und das schwierige Umfeld des Kerngeschäftes bleibt das Aufwärtspotenzial begrenzt. Über den Widerstand bei 148 Euro ist der Kurs aber schon heute leicht darüber. Durch die positiven Nachrichten in der Vermögensverwaltungssparte mit Pimco ist eine mögliche Trendwende in Sicht. Die Allianz hat eine besonders hohe Dividendenrendite, die auch bei Gewinnrückgang konsistent bleiben soll.
Das Kursziel steht bei 168 Euro, charttechnisch lauern hier jüngste Widerstände. Nach unten hin ist der Kurs bei einem Stoppkurs von 120 hervorragend abgesichert.
Die Empfehlung lautet daher Kaufen.