Aber es wäre zu kurz gegriffen, die Allianz-Aktie nur wegen der Dividende zu kaufen. Unter dem neuen Chef Bäte wird der Konzern wieder auf Rendite ausgerichtet. Keine leichte Aufgabe im wohl noch lange anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Angesichts der mickrigen Zinsen am Anleihemarkt rücken nun Investments im Bereich der erneuerbaren Energien wie den Wind- und Solarparks auf die Agenda, hier liegt die Rendite noch deutlich höher.
Auch die Auslandsexpansion wird auf der digitalen Welle vorangetrieben. Asien und besonders China rücken ins Visier des Versicherungsriesen, der seine Kosten dank der vorhandenen Größenvorteile über Internetverträge kräftig reduzieren will. Zusammen mit dem Suchmaschinenbetreiber Baidu und dem asiatischen Investor Hillhouse Capital baut die Allianz einen Online-Versicherer auf, um künftig Versicherungsprodukte in China über das Internet zu vertreiben. Die Wachstumsaussichten sind enorm: Schätzungen zufolge werden digital generierte Prämieneinnahmen in China von 25 Mrd. Euro im Jahr 2015 auf 107 Mrd. Euro im Jahr 2020 steigen.
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Börsenampel steht auf Orange
Noch nicht ganz so überzeugend fällt hingegen das Fazit aus technischer Sicht aus. Im vergangenen Jahr zeigte das DAX-Schwergewicht mit Gewinnen von 19 Prozent eine deutliche Outperformance zum Gesamtmarkt, auch 2016 hält die Relative Stärke an. Kurzfristig liegt allerdings ein Abwärtstrend vor, die 21- und 200-Tage-Linie zeigen nach unten. Größere Risiken bestehen aber nicht, um 143 Euro und 135 Euro verlaufen mehrfach geprüfte Unterstützungen. Vorerst bleibt dennoch nur eine Seitwärtsbewegung in der Spanne 135 bis 170 Euro das wahrscheinlichste Szenario. Hellt sich hingegen die Stimmung am Gesamtmarkt auf, dürfte die Allianz-Aktie aufgrund der fundamentalen Fantasie und den Dividendenperspektiven zu den Gewinnern zählen und würde oberhalb von 170 Euro ein Kaufsignal senden.
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Seitwärts profitieren
Aktuell ist dies aber noch Wunschdenken. Anleger sollten daher auf alternative Produkte setzen, die auch von einer Seitwärtsbewegung profitieren. Passend zu den charttechnischen Marken ist der Capped-Call mit der WKN PS9KEL eine gute Wahl. Notiert die Aktie Mitte September 2016 bei 140 Euro und somit knapp unter der nächsten Unterstützung, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 49 Prozent oder 76 Prozent p.a. Ein Totalverlust droht erst ab Kursen von weniger als 130 Euro, was mit Blick auf die Nachfragezonen aber eher nicht zu erwarten ist.
Basiswert Allianz
Kurs Basiswert 147 EUR
Produkt Capped-Call
WKN PS9KEL
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 16.09.2016
Basispreis 130 EUR
Cap 140 EUR
Maximalrendite (p.a.) 49% (76%)
Kurs Zertifikat 6,73 Euro
Zielkurs 10 EUR
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de