Ziel sei, dass jeder Bereich Marktführer bei der Kundenzufriedenheit wird.
Nachdem die Allianz ihr Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland mit der Abkehr vom klassischen Garantiezins auf neue Füße gestellt hat und es auch in der Vermögensverwaltung wieder aufwärts geht, ist jetzt die Sachversicherung an der Reihe. Dort soll das Angebot kompakter und leichter zu verstehen werden.
In der Vergangenheit hatten Kunden immer wieder kritisiert, dass die Produktpalette des größten europäischen Versicherers zu groß sei. Als Beispiel hatte Bäte mehrfach die gewerbliche Haftpflichtversicherung angeführt. Dort biete die Allianz bisher 340 verschiedene Module an. "Von denen werden 90 Prozent höchstens dreimal im Jahr genutzt", sagte er im Frühjahr. Künftig solle es eine solche Vielfalt nicht mehr geben.
In der von den anhaltenden Niedrigzinsen gebeutelten deutschen Lebensversicherung sicherte Bäte erneut zu, dass sich die Allianz im Gegensatz zu Konkurrent Generali (Assicurazioni Generali) nicht von ihren Vertragsbeständen trennen wird. "Wir haben immer gesagt, dass wir das weltweit nach Möglichkeit nicht machen werden - und für Deutschland schließen wir das grundsätzlich aus."
Generali hatte vergangene Woche angekündigt, ihre deutsche Tochter Generali Leben mit rund vier Millionen Lebensversicherungsverträgen mit Garantiezins an den Abwickler Viridium zu verkaufen. Der italienische Konzern will so seine Kapitalbasis entlasten. Die auf die Abwicklung von Vertragsbeständen - den sogenannten Run-off - spezialisierte Viridium-Gruppe soll die Verträge der Kunden bis zum Ende ihrer Laufzeit weiterführen.
Bäte warnte davor, die Lebensversicherung angesichts niedriger Zinsen und geringer Rendite totzureden. Er würde allerdings keine klassische Garantie-Police mehr empfehlen, sondern ein Produkt ohne Garantiezins, das höhere Renditechancen biete. Kein anderes Produkt vereine so gut unterschiedliche Komponenten der Altersvorsorge, sagte er. Dabei stellte er sich hinter den provisionsgebundenen Vertrieb. Zwar müssten die Vertriebskosten sinken, sagte er. Gegen eine Deckelung der Provisionen, wie in der Politik angedacht, will er sich jedoch wehren.
Die Schuld daran, dass Versicherer am Kapitalmarkt heute nicht mehr die Zinsen erwirtschaften können, die sie ihren Kunden einst versprochen haben, gibt Bäte vor allem EZB-Chef Mario Draghi. "Wenn Sie auf einmal die Grundlagen einer Industrie verändern, weil die Zentralbank sagt: Volkswirtschaft interessiert mich nicht, dann ist darauf auch ein einigermaßen gut geführtes Unternehmen nicht immer vorbereitet"./stw/zb/fba