Nach einem schwierigen Jahr für europäische Aktien im Jahr 2018 prognostiziert die Société Générale auch für 2019 einen weiteren Rückgang. Den Euro STOXX 50 Index sieht die französische Großbank Ende 2019 bei 2.800 Punkten. Das vergleicht sich mit einem Stand von 3.034 Punkten zum Handelsschluss am 07. Januar.

Nach den starken Verlusten der vergangenen Monate handele der Euro STOXX 50 aber inzwischen auf Basis der für das laufende Jahr erwarteten Gewinne nur noch mit einem geschätzten KGV von 11,4. Unter bestimmten Bedingungen sei dies ein Bewertungsniveau, welche die Chance auf eine kurzfristige Kurserholung eröffne.

Damit es dazu kommen könne, müsse sich aber der S&P 500 Index stabilisieren, das volkswirtschaftliche Umfeld in der Euro-Zone verbessern, der Euro schwach bleiben, es zu einer Lösung beim Handelsstreit zwischen China und den USA sowie eine saubere Brexit-Lösung gefunden werden.

Sollten die Bedingungen erfüllt sein, könnte es dem Euro STOXX 50 im ersten Halbjahr gelingen, sich bis auf 3.300 Punkte zu erholen. Die zweite Jahreshälfte dürfte dann aber eher wieder von konjunkturellen Sorgen in den USA (US-Rezessionsgefahr Anfang/Mitte 2020) und/oder Zinserhöhungen der EZB getrieben sein.

Losgelöst davon enthält die so genannte Premium Stock List der Société Générale 17 europäische Aktien, denen die Analysten einiges an Kurspotenzial zutrauen. Darin enthalten sind auch fünf Vertreter aus dem DAX. Diesen Werten billigen die Franzosen Kursziele zu, die sich um 17 Prozent bis 67 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegen. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir diese Aktien näher vor.

Auf Seite 2: Allianz





Allianz-Aktie



Auf der Premium Stock Liste der Société Générale ist als einer der fünf DAX-Werte die Allianz enthalten. Die Analysten trauen den Anteilsscheinen des Versicherungskonzerns einen Anstieg bis auf 215,00 Euro zu. Bei einem aktuellen Kurs von 175,92 Euro verspricht das einen Anstieg von 19,4 Prozent.

Für die bestehende Kaufempfehlung führt man im Wesentlichen drei Gründe an: Erstens habe die Allianz im ersten Halbjahr 2018 im Branchenvergleich am besten Kapital generiert und sich so gut für Aktienrückkäufe positioniert. Für 2019 beziffert man das Volumen für den Rückkauf eigener Aktien auf zwei Milliarden Euro.

Zweitens habe der Konzern damit begonnen, sich stärker auf Kostensenkungen zu fokussieren, wie die jüngste Verbesserung bei der P&C-Kostenquote zeige. Nach einer relativ schwachen Kursentwicklung im Vorjahr sei die Bewertung drittens zwar noch nicht so günstig wie bei Axa und Generali, doch gleichzeitig sei sie tief genug, um eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zu erreichen.

Das Unternehmen selbst hatte unlängst beim Kapitalmarkttag verkündet, das vor drei Jahren gestartete Strategieprogramm bis 2021 weiter vorantreiben und beschleunigen zu wollen. Im Vordergrund steht demnach eine Reduktion der Komplexität und eine bessere Skalierbarkeit der Produkte, um Größenvorteile nutzen zu können. Den Gewinn je Aktie will die Allianz SE bis 2021 pro Jahr um durchschnittlich fünf Prozent oder mehr steigern. Das organische Wachstum wird bei vier Prozent gesehen. Die Eigenkapitalrendite soll weiterhin bei mindestens 13 Prozent liegen.

Die Société Générale rechnet beim Gewinn je Aktie von 2017 bis 2020 mit einem Anstieg von 15,23 Euro auf 19,58 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von rund neun. Die Dividende taxiert man für das Geschäftsjahr 2018 auf 8,73 Euro je Aktie, woraus sich eine Dividendenrendite von 4,96 Prozent ergibt. Für 2019 und 2020 geht man von Zahlungen von 9,33 Euro bzw. von 9,79 Euro aus. Den Nettoinventarwert sieht man im Übrigen im genannten Zeitraum von 130,60 Euro auf 156,4 Euro je Anteilsschein steigen.

Charttechnik



Die Aktien der Allianz kostet derzeit nicht mehr als bereits 1997. Langfristig ist das natürlich alles andere als ein Erfolgsausweis. Von November 2008 bis Januar 2018 reichte es aber immerhin zu einem Anstieg von 46,64 Euro auf 205,75 Euro. Allerdings ging es seitdem nicht mehr vorwärts und zuletzt geriet sogar der mittelfristige Seitwärtstrend in Gefahr, dessen untere Begrenzung sich bei 171,80 Euro bewegt. Ein Fall unter diese Marke wäre charttechnisch gesehen ein negatives Signal. Den Weg nachhaltig nach oben frei machen würden dagegen neue Rekordnotierungen.



Profil



Die Allianz SE ist einer der weltweit führenden Versicherungs- und Finanzdienstleister. Die Gruppe bietet umfassenden Service in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung an. Das Portfolio reicht dabei von allgemeinen Lebens-. Haftpflicht- und Autoversicherungen über Reise- und Kreditversicherungen bis hin zu Assistance-Leistungen. Zudem gilt die Gesellschaft weltweit als viertgrößter Vermögensverwalter und stellt Kunden zahlreiche Asset Management-Produkte und -Services zur Verfügung. Das Versicherungsangebot wird zudem in Deutschland. Italien, Frankreich, den Niederlanden und Bulgarien um Bankprodukte ergänzt.

Auf Seite 3: SAP





SAP-Aktie



Als weiterer Wert aus dem DAX ist in der Premium-Liste SAP enthalten. Den Aktien des Software-Herstellers weist die Société Générale ein Kursziel von 117,00 Euro zu. Das ist eine Vorgabe, die sich um rund 35 Prozent über den aktuellen Notierungen von 86,62 Euro bewegt.

Wie es von Seiten der Analysten als Begründung für ihre Kaufempfehlung heißt, konzentriere sich SAP nun vor allem auf seine Cloud-Geschäfte, die 2020 voraussichtlich 30 Prozent des Umsatzes ausmachen dürften. Mit einem wachsenden Portfolio an neuen Cloud-Lösungen und dem Flaggschiffprodukt S/4 HANA erwarte das Unternehmen mehr Cross- und Up-Selling-Möglichkeiten.

Die Gruppe strebe auch höhere Bruttomargen an, indem sie Public Cloud-Lösungen entwickele und in das CRM eindringe (mit einem Differenzierungsfaktor in der Gesprächs-KI). Das zunehmend ausgereifte Cloud-Portfolio der SAP wird aus Sicht der Société Générale die Profitabilität verbessern.

Als SAP im November die Übernahme des US-Anbieters von Marktforschung-, Umfrage- und Erlebnismanagementsoftware Qualtrics für acht Milliarden Dollar in bar bekanntgab, sprach der zuständige Analyst Richard Nguyen von einer weiteren teuren Transaktion, um das Wachstum im strategisch wichtigen Bereich Kundenbeziehungen (CRM) zu beschleunigen. Die Walldorfer hätten hier vergleichsweise mehr bezahlt als bei früheren Akquisitionen im Cloud-Bereich, und die Anleger sorgten sich wegen negativer Auswirkungen auf die Margen. Strategisch sollte Qualtrics aber von Anfang an die CRM-Angebote von SAP stärken, so das Urteil und deshalb kam es beim Kursziel auch zu keiner Anpassung nach unten.

Den Umsatz von SAP sieht Nguyen von 2017 bis 2020 von 23,46 Milliarden Dollar auf 29,854 Milliarden Dollar steigen. Gleichzeitig soll es mit dem Gewinn je Aktie von 4,45 Dollar auf 5,60 Dollar nach oben gehen. Letzteres würde einem KGV von 15,5 entsprechen. Die Dividendenreihe von 2018 bis 2020 taxiert man auf 1,38, 1,40 und 1,57 Euro je Anteilsschein.

Charttechnik



Der Aktienkurs von SAP ist von Oktober 2002 bis September 2018 von 10,41 Euro auf 107,80 Euro gestiegen. Im vierten Quartal 2018 ging dem Titel aber die Puste aus und es kam zu einer spürbaren Kurskorrektur. Dadurch ist es nunmehr am wichtigsten, nicht unter das Vorjahrestief von 82,47 Euro zu fallen. Denn das würde den langfristigen Aufwärtstrend endgültig in Gefahr bringen.



Profil



Die SAP SE zählt weltweit zu den führenden Anbietern von Unternehmenssoftwarelösungen, die die verschiedenen Prozesse innerhalb der Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg organisieren. Das Portfolio umfasst Geschäftsanwendungen für große und mittelständische Betriebe sowie Standardlösungen für kleine und mittelgroße Firmen. Darüber hinaus unterstützt SAP mit branchenspezifischen Lösungen Kernprozesse in den Industriezweigen Handel, Finanzen, High-Tech, im Gesundheitswesen und öffentlichen Verwaltungen.

Das Flaggschiff des Konzerns stellt dabei die SAP Business-Suite dar, die auf die jeweiligen Anforderungen und Geschäftsziele exakt zugeschnitten werden kann. Basis dieser Anwendung ist die von SAP entwickelte Datenbanktechnik Hana, bei der Daten nicht mehr auf der Festplatte, sondern im Arbeitsspeicher abgelegt werden und so schneller zur Verfügung stehen.

Auf Seite 4: Deutsche Post





Deutsche Post

(WKN: 555200)

Der dritte DAX-Vertreter in der Premium Liste der Société Générale heißt Deutsche Post. Den Aktien des Post- und Logistik-Konzerns traut man einen Anstieg bis auf 41,00 Euro vor. Bei einer aktuellen Notiz von 24,58 Euro verspricht das bei einer Zielerreichung einen Anstieg von 66,8 Prozent.

Die Deutsche Post nach Einschätzung der Société Générale in ihrer Branche am besten positioniert und international stark aufgestellt. Das Unternehmen sei in Bezug auf Regionen und Kunden gut diversifiziert und weise daher einen defensiven Charakter auf.

Auf der Grundlage der starken Cash-Generierung und der Bilanz sieht man das Potenzial für steigende Aktionärsrenditen. Die Deutsche Post dürfte vom E-Commerce durch steigende Paketmengen und einen stärkeren Konsum im Euroraum profitieren.

Der zuständige Analyst Michael Kuhn ist der Meinung, dass der Markt die Ziele für das Geschäftsjahr 2020 der Gruppe nicht ausreichend würdigt, was aus seiner Sicht Raum für positive Überraschungen lässt. In Reaktion auf die zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen des Unternehmens sagte Kuhn, man habe zuerst den Eindruck gewinnen können, dass die Ergebnisse von minderer Qualität seien. Doch bei genauer Hinsicht sei das Resultat gar nicht so schlecht gewesen.

Den Umsatz sieht man von 2017 bis 2020 von 62.583 Milliarden auf 70,462 Milliarden Euro steigen. Den Gewinn je Aktie sieht man nach 1,46 Euro im Vorjahr, was verglichen mit den 2017 verdienten 2,15 Euro einen deutlichen Rückgang darstellt, 2019 und 2020 auf 2,21 Euro bzw. auf 2,60 Euro anziehen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 9,45. Die Dividende sieht man für 2018 bei unveränderten 1,15 Euro, bevor die Ausschüttung dann für das laufende sowie das übernächste Geschäftsjahr von1,20 Euro bzw. auf 1,40 Euro je Anteilsschein steigen sollen. Das sind Prognosen, die recht attraktive Dividendenrenditen versprechen.

Charttechnik



Der Aktienkurs der Deutschen Post hatte von März 2009 bis Dezember 2017 mit einem Anstieg von 6,65 Euro auf 40,99 Euro einen sehr guten Lauf. Doch 2018 ereilte den Titel dann eine ausgeprägte Formschwäche und die Notiz gab gravierend nach. Das Chartbild hat sich dadurch erheblich eingetrübt und lädt derzeit unter langfristigen Aspekten nicht unbedingt zum Kaufen ein.



Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.

Auf Seite 5: Henkel





Henkel-Aktie



Als viertes DAX-Mitglied ist unter den europäischen Standardwerte-Favoriten der Société Générale Henkel enthalten. Dem Konsumgüter-Hersteller billigt die französische Großbank einen Anstieg bis auf 115,00 Euro zu. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 95,04 Euro erhofft man sich einen Anstieg von 17,3 Prozent.

Henkel hatte im dritten Quartal 2018 dank Kostenbegrenzungen und Preiserhöhungen operativ mehr verdient, die operative Gewinnmarge verbessert und den Umsatz gesteigert. Währungsbelastungen und erhöhte Rohstoffpreise deckelten allerdings die Verbesserungen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Düsseldorfer Konzern, vollständig zufrieden stellen konnte man die Marktteilnehmer mit dem vorgelegten Zahlenwerk aber nicht.

Auch der bei der Société Générale zuständige Analyst Chas Manso reagierte auf die Ergebnisse mit einer Senkung des bisherigen Kursziels von 125,00 Euro, gleichzeitig aber die Kaufempfehlung bekräftigt. Im neuen Kursziel seien nun stärker die zyklischen Schwankungen des Klebstoffgeschäfts berücksichtigt, Zudem befinde sich die Gesellschaft bereits im letzten Stadium seines zyklischen Aufschwungs.

Dennoch sei ein Investment weiterhin interessant, weil die Bewertung günstig sei und beim neuen Kursziel bereits ein Abschlag von 10-15 Prozent enthalten sind, der mit der erwähnten Tatsache zu tun hat, dass sich das Unternehmen in der Spätphase des Zyklus befinde. Das Unternehmen habe in den vergangenen beiden Jahren 14 Prozent der Marktkapitalisierung für Zukäufe ausgegeben und der Vorstand suche nach weiteren Akquisitionsmöglichkeiten.

Den verwässerten Gewinn je Aktie von Henkel sieht die Société Générale von 2017 bis 2020 von 5,85 Euro auf 6,82 Euro steigen. Das geschätzte KGV auf letztgenannter Basis beträgt somit 13,9. Bei der Dividende geht man für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 von Zahlungen von 1,90, 2,03 und 2,16 Euro je Anteilsschein aus.

Charttechnik



Der Aktienkurs der Henkel-Vorzüge konnte sich von März 2000 bis Juni 2017 von 15,50 Euro auf 126,90 Euro nach oben schrauben. Allerdings ging es mit der Notiz im Zuge der Gesamtmarktschwäche zuletzt nach unten. Seit Mitte 2017 hat sich dadurch ein Abwärtstrend ausgebildet und für den Zeitraum seit Anfang 2015 ist ein Seitwärtstrend zu konstatieren. Dessen untere Begrenzung verläuft bei 87,75 Euro und diese Marke gilt es unbedingt zu verteidigen, um eine weitere charttechnische Eintrübung zu verhindern.



Profil



Die Henkel AG & Co. KGaA ist ein weltweit tätiger Entwickler und Produzent von Markenartikeln sowie Technologien im Konsumenten- und Industriegeschäft. Die Produkte und Technologien des Konzerns kommen in zahlreichen Bereichen zum Einsatz: Haushalt, Handwerk, Körperpflege und Kosmetik, Büro, Schule, Hobby, aber auch in der Automobil-, Elektronik- und Verpackungsindustrie. Dementsprechend setzt sich das Produktsortiment aus Kleb- und Dichtstoffen, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Haarwasch- und anderen Pflegemitteln, Hautpflegeprodukten, Deodorants, Bade- und Duschzusätzen und Zahnpflegeprodukten zusammen. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören unter anderem Bref, Fa, Pattex, Persil, Perwoll, Pril, Pritt, Schauma, Sil, Somat, Spee und taft.

Auf Seite 6: Volkswagen





Volkswagen-Aktie



Die Vorzugsaktien von Volkswagen komplettieren das in der Premium List der Société Générale enthaltene Quintett aus dem DAX. Als Kursziel ist hier im Zuge einer Kaufempfehlung 208,00 Euro ausgegeben. Bei einer aktuellen Notiz von 140,64 Euro ergibt sich daraus theoretisch ein Kurspotenzial von 47,9 Prozent.

Als Erklärung für die positive Anlagehaltung gegenüber dem deutschen Autobauer heißt es unter anderem, dass Volkswagen in der Branche wohl über die größten nicht-realisierten Werthebungspotenziale verfüge. Dieser Tatbestand an sich stelle keine neue Erkenntnis dar, die entscheidende Frage sei vielmehr, ob das Managementteam um Konzernvorstand Herbert Diess bereit sei, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese Potenziale zu heben.

Der geplante Teil-IPO der VW TRATON Truck & Bus-Aktivitäten sowie der Vorschlag des Finanzvorstands der Porsche AG bezüglich eines Teil-IPOs der Porsche AG lasse vermuten, dass bei den Verantwortlich langsam der Wunsch aufkomme, die bestehende Bewertungskluft zu verringern. Die getrennte Berichterstattung von Lamborghini könnte in diesem Zusammenhang ebenfalls helfen.

Da die Probleme rund um die WLTP-Emissionen ab November 2017 zurückgehen sollten, geht man davon aus, dass sich die Anleger künftig wieder stärker auf die unrealisierbaren Wert innerhalb der Gruppe konzentrieren werden.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert die Société Générale von 2017 bis 2020 mit einem leichten Anstieg von 27,15 Euro auf 28,35 Euro, wobei für 2018 eine Gewinndelle (24,08 Euro) zu berücksichtigen ist. Für 2020 ergibt sich damit ein geschätztes KGV von rund fünf. Die Dividende sieht man im genannten Zeitraum von 3,96 Euro auf 7,86 Euro je Anteilsschein steigen Stimme diese Schätzungen, würde der Titel auch zusehends als Renditebringer interessant.

Charttechnik



Der Kurs der Vorzugsaktien von Volkswagen überzeugte von Mai 2003 bis März 2015 mit einem Anstieg von 21,05 Euro auf 255,20 Euro. Doch daran schloss sich der Dieselskandal an und von den nachfolgenden Kurswegen hat sich der Wert bis heute nicht erholt. Die wichtigste Aufgabe besteht charttechnisch gesehen nun daran, das Vorjahrestief von 133,70 Euro zu unterschreiten.



Profil



Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert. Es gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN zum Portfolio.

Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt. Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.