Gestern am 4. Mai fand die Hauptversammlung der Allianz statt. Am heutigen Freitag wird die Allianz-Aktie daher ex-Dividende gehandelt und verliert deutlich. Sollen Anleger die Aktie jetzt kaufen?
Gestern am Tag der Hauptversammlung (Mehr Neuigkeiten von der virtuellen Versammlung erhalten Sie unten), verlor die Allianz-Aktie rund 1,1 Prozent auf 221 Euro. Am heutigen Freitag verlässt die Dividende in Höhe von 11,40 Euro das Unternehmen und fließt Anfang kommender Woche auf die Konten der Aktionäre. Deswegen verliert die Aktie der Allianz am Freitagmorgen diesen Dividendenabschlag. Theoretisch müsste die Aktie heute Morgen bei rund 209,60 Euro und damit um die Dividendenrendite von 5,15 Prozent vermindert handeln. Gegen acht Uhr steht das Papier aber bei 211,50 Euro - wurde also bereits wieder von Anlegern aufgekauft. Und bis zum Mittag greifen Anleger weiter zu, treiben die Allianz-Aktie bereits wieder auf 214,30 Euro. Damit notiert das Papier nur noch 3,10 Prozent im Minus. Anleger kaufen also bereits wieder.
Sollten Sie das jetzt auch tun?
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Einschätzung zur Allianz-Aktie
Durch den Dividendenabschlag rutscht das Papier der Versicherung wieder unter die 50-Tage-Linie, welche bei etwa 216 Euro verläuft. Es kann also sein, dass die 216 Euro jetzt erstmal als Widerstand fungieren. Weil die fundamentale Lage bei der Allianz aber gut aussieht, können Anleger zwischen der 200-Tage-Linie bei 198 Euro und der 50-Tage-Linie zukaufen. Sollte die Allianz-Aktie unter die 200-Tage-Linie rutschen, dann wäre das ein Verkaufssignal.
Auch die BÖRSE ONLINE Redaktion rät weiter zum Kauf der Allianz-Aktie mit einem Kursziel von 260 Euro. In diesem Sinne können langfristig orientierte Anlege bereits heute wieder bei der Allianz zugreifen. Wer sich wegen der 50-Tage-Linie noch unsicher ist und wer kurzfristiger orientiert ist, der wartet noch auf ein erfolgreiches Überwinden der 50-Tage-Linie.
Aktuell bietet die Allianz aber mit einem KGV von knapp über 8,0 und der Dividendenrendite von über 5 Prozent (Achtung, die Dividende bekommt man nur, wenn man gestern am Tag der HV die Aktie im Depot hatte), eine attraktive Bewertung.
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Neuigkeiten von der Allianz-Hauptversammlung
Der nächste Aufsichtsratschef der Allianz soll nicht aus dem Versicherungskonzern selbst kommen. Aufsichtsratschef Michael Diekmann sagte auf der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag, institutionelle Anleger und Stimmrechtsberater erwarteten inzwischen vermehrt, dass kein ehemaliger Vorstand den Posten übernehme. Er wolle daher auf die Suche nach einem externen Kandidaten für seine Nachfolge gehen. Diesem müsse man angesichts der steigenden Belastung eine attraktive Vergütung bieten, begründete Diekmann die Erhöhung der Fest-Vergütung um 200.000 auf 450.000 Euro im Jahr für den Aufsichtsratschef, über die die Aktionäre am Donnerstag abstimmen sollen.
Mit Diekmanns Äußerungen dürften Überlegungen vom Tisch sein, dass Vorstandschef Oliver Bäte im kommenden Jahr den Hut nehmen könnte, um zwei Jahre später als Diekmanns Nachfolger im Aufsichtsrat zurückzukehren. Bei der Allianz hat es eigentlich Tradition, dass der Vorstandschef später auf den Posten des Aufsichtsratschefs wechselt. Diekmann führte den Konzern bis 2015, nach der üblichen "Abkühlphase" von zwei Jahren zog er vor sechs Jahren in den Aufsichtsrat ein und übernahm dort sofort den Vorsitz. Beim Ablauf seiner Amtszeit 2026 wird er aber die Altersgrenze von 70 Jahren deutlich überschritten haben. Bäte hatte zuletzt angedeutet, dass er seinen im September 2024 auslaufenden Vertrag nochmals verlängern könnte.
(Mit Material von Reuters)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.