Die zum Ende des Vorjahres begonnene Erholungsrally hat sich auch in den vergangenen Wochen fortgesetzt. Nachrichtenseitig stellten dabei nach Einschätzung der Bayerischen Landesbank Erwartungen auf baldige Lösungen im Handelskonfliktzwischen den USA und China sowie Hoffnungen auf ein Vermeiden eines No-Deal-Brexit die entscheidenden Kurstreiber dar.
Außerdem honorierten die Aktienmarktteilnehmer derzeit vor allem vereinzelte positive Konjunkturdaten, während die weiterhin vorhandenen negativen Daten weitgehend ignoriert werden würden. Flankierend hinzu kämen die aus Investorensicht deutlich verbesserten geldpolitischen Rahmenbedingungen. Nach den jüngsten Äußerungen von Seiten der Fed und der EZB seien weitere geldpolitische Straffungen und damit ein wichtiger Belastungsfaktor für Aktien erstmal vom Tisch.
Viele Investoren seien außerdem immer noch defensiv positioniert, was die Erholung unterstütze. Grundsätzlich ist es laut BayernLB durchaus üblich, dass die Aktienmärkte einer konjunkturellen Trendwende vorauslaufen. Beim hauseigenen Szenario einer global schwachen Konjunktur 2020 dürften sich die Unternehmensgewinne jedoch nur verhalten entwickeln und die Bewertungen gedrückt bleiben.
Die Konsens-Gewinnprognosen für 2020, die von einer wieder höheren Dynamik ausgehen, dürften jedenfalls innerhalb der nächsten zwölf Monate noch spürbar nach unten revidiert werden. Die laufende Rally dürfte damit nur eine temporäre Erholung in einer noch länger andauernden längerfristigen Seitwärtsbewegung bleiben.
Eine weiter anhaltende Bewertungsexpansion wäre nur dann plausibel, wenn sich die Weltwirtschaft tatsächlich spürbar erholen würde. Beim Szenario der BayernLB einer sich in Richtung 2020 tendenziell weiter abkühlenden globalen Konjunktur erscheine es dagegen realistisch, dass ein Teil der erfolgten Bewertungsexpansion wieder ausgepreist werde. In Verbindung mit dümpelnden Unternehmensgewinnen würde dies auf moderat sinkende Aktienindizes auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten hinauslaufen. Die laufende Rally wäre damit nur eine temporäre Erholung in einer noch länger andauernden längerfristigen Seitwärtsbewegung.
Trotz dieser Einschränkung gibt es in dem von der BayernLB beobachteten Anlageuniversum aber Aktien, die über nennenswertes Kurspotenzial gemessen an den Kurszielen haben. Wir stellen daraus fünf deutsche Titel vor, die über bis zu 29 Prozent Luft nach oben verfügen.
Auf Seite 2: Allianz
Allianz-Aktie
Als Kauf sind bei der BayernLB die Aktien von Allianz eingestuft. Der im Dax vertretene Versicherungskonzern ist mit einem Kursziel von 230,00 Euro versehen. Das verspricht bei einer aktuellen Notiz von 213,90 Euro im Falle einer Zielerreichung einen Anstieg von 7,5 Prozent.
Zur Begründung für das positive Anlageurteil heißt es, für die Allianz-Aktien sprächen neben dem sich verbessernden Marktumfeld (unter anderem zu erwartendes Prämienwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung) auch die ausgewogene Ergebnisdiversifikation sowie die überdurchschnittliche Kapitalausstattung (garantiert hohe Ausschüttungen sowie zuletzt auch Aktienrückkäufe).
Insgesamt sei die operative Entwicklung im Schlussquartal 2018 solide ausgefallen. Einziger kleiner Schwachpunkt seien die höher als erwarteten Nettomittelabflüsse im Asset Management gewesen. Diese seien allerdings vor dem Hintergrund der Kapitalmarktturbulenzen zu relativieren. Die Allianz habe zum Ende der dreijährigen Strategieperiode die wichtigsten Ziele erreicht. Der Gewinn je Aktie sei durchschnittlich um 6,2 Prozent p.a. (Zielsetzung: plus fünf Prozent p.a.) gestiegen und die Eigenkapitalrendite habe 13,2 Prozent, verglichen mit einer Zielsetzung von 13,0 Prozent.
Für 2019 habe die Allianz ein operatives Ergebnis zwischen 11,0 Milliarden und 12,0 Milliarden Euro in Aussicht, wobei es sich herbei wie meistens um eine konservative Prognosen handeln dürfte. In den vergangenen fünf Jahren seien die operativen Ergebniszielsetzungen bezogen auf den Mittelwert jedenfalls immer um mindestens 0,3 Milliarden Euro übertroffen worden.
Als Stärken werden eine vergleichsweise hohe Ergebnisvisibilität für 2019 bezeichnet, die attraktive Dividendenpolitik sowie Aktienrückkäufe, die starke Marktposition in Europa (größter europäischer Versicherungskonzern), das breit diversifizierte Geschäftsmodell (ausgewogener Ergebnismix), die sehr gute Marktstellung im Asset Management sowie eine im Branchenvergleich sehr gute Kapitalausstattung.
Als Schwächen finden dagegen das historisch niedrige Zinsniveau Erwähnung, was das Kapitalanlageergebnis beeinträchtige. Hinzu kämen eine fehlende Wachstumsdynamik in der Lebens- und Krankenversicherung (insbesondere in den Kernländern Deutschland, Italien und Frankreich), eine volatile Ergebnisentwicklung durch hohe Abhängigkeit vom Kapitalmarktumfeld und von Naturkatastrophen und ein geringer Marktanteil in China.
Basierend auf den Schätzungen für das laufende und für das kommende Geschäftsjahr ergeben sich beim aktuellen Kurs KGVs von 10,95 bzw. von 10,25. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis bewegt sich den Prognosen zufolge beim 1,39-fachen bzw. beim 1,34-fachen. Die Dividendenrenditen werden mit 4,72 Prozent bzw. mit 5,10 Prozent angegeben.
Charttechnik
Wer seit 20 Jahren als Langfrist-Anleger bei den Allianz-Aktien investiert ist, dem waren unter dem Strich keine Kursgewinne vergönnt. Besser sieht die Performance-Bilanz aber für die vergangenen zehn Jahre aus. Denn seit November 2018 bis heute gelang ein Kursanstieg von 46,64 Euro auf 213,90 Euro. Auch ist die Notiz jüngst auf neue Mehrjahreshoch vorgerückt. Dadurch kann der Titel derzeit mit einem der besten Chartbilder unter den DAX-Vertretern aufwarten.
Profil
Die Allianz zählt zu den weltweit führenden Versicherungs- und Finanzdienstleistern. Der geografische Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten liegt in Europa. Darüber hinaus ist der Konzern u.a. in Amerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum aktiv. Das Kerngeschäft umfasst die Schaden- und Unfall-, Lebens- und Krankenversicherung sowie das Asset Management.
Auf Seite 3: Hochtief
Hochtief-Aktie
MDAX-Vertreter Hochtief versehen. Das Kursziel für den Baukonzern ist auf 152,00 Euro festgezurrt. Theoretisch hat dieser Titel somit bei einer aktuellen Notiz von 132,40 Euro 14,8 Prozent Luft nach oben.
Im Rahmen des Geschäftsberichts 2018 stellte Hochtief im Februar für das Geschäftsjahr 2019 ein operatives Nettoergebnis von 640 bis 680 Millionen Euro nach 521 Millionen Euro im Vorjahr in Aussicht. Allerdings sei hierbei zu beachten, dass nunmehr der Ergebnisbeitrag der Abertis-Beteiligung berücksichtigt werde. Zum Ergebnisanstieg auf Konzernebene sollen den Angaben zufolge wie in den Vorjahren alle drei Geschäftsbereiche beitragen.
Die Ausschüttungsquote bezogen auf den berichteten Nettogewinn solle sich auf 65 Prozent belaufen. Die Prognosen der BayernLB für die Geschäftsjahre 2019 (unter anderem operativer Gewinn je Aktie von 9,29 Euro seien vor diesem Hintergrund unverändert geblieben.
Ende März wurde ansonsten bekannt, dass der zweitgrößte Aktionär Atlantia (bisher: 23,9 Prozent) sich von 5,6 Millionen Hochtief-Aktien (entspricht rund 33 Prozent des Besitzes bzw. acht Prozent der Hochtief-Aktien) trennen will und entsprechend mit Goldman Sachs eine sogenannte Collar-Transaktion vereinbart hat. Altantia will eigenen Angaben zufolge mit der Transaktion die Schulden, die stark durch das Brückenunglück in Genua gestiegen sind, reduzieren. Atlantia bezeichnete Hochtief als weiterhin wichtig für die Strategie. Goldman Sachs habe damals bereits 4,35 Millionen Hochtief-Aktien zu 131 Euro je Stück (Abschlag gegenüber dem Schlusskurs vom 27.03 von sieben Prozent) bei institutionellen Investoren platziert.
Die Hochtief-Aktie sei deswegen unter massiven Abgabedruck geraten. Die BayernLB erachtet Hochtief aber nach wie vor als kerngesund. Das Unternehmen weise per Ende Dezember 2018 eine hohe Nettoliquidität von 1,56 Milliarden Euro aus, was die Möglichkeit von Aktienrückkäufen eröffne sowie einen hohen Auftragsbestand (47,3 Milliarden Euro; Reichweite über 22 Monate) auf.
Fundamental gesehen habe sich bezüglich Hochtief durch den Verkauf der Aktien durch Atlantia nichts geändert. Allerdings bestehe nun die erhöhte Unsicherheit, dass Atlantia nach der Stillhalteperiode weitere Hochtief-Aktie veräußert. Wegen eines mit der Atlantia-Transaktion verbundenen Risikoabschlags wurde aber das Kursziel um acht Euro von zuvor 160,00 Euro gesenkt.
Laut den Schätzungen ergeben sich zu den aktuellen Kursen bei Hochtief für 2019 und für 2020 KGVs von 14,56 und von 13,81. Die Kurs-Buchwert-Verhältnisse werden mit dem 3,10-fachen bzw. dem 2,67-fachen angegeben. Bei der Dividendenrendite rechnen die Analysten mit 4,46 Prozent und mit 4,69 Prozent.
Charttechnik
Das Baugeschäft ist als eher zyklisch einzustufen. Folglich überrascht es nicht, wenn die Anteilsscheine eines Branchenvertreters wie Hochtief ab und an auch volatiler ausschlagen. Trotz einiger Kapriolen hat es der Wert aber geschafft, die Notiz von September 2001 bis Mai 2017 von 10,50 Euro auf 172,50 Euro nach oben zu schrauben. Zuletzt konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen und es hat sich ein mittelfristiger Seitwärtstrend entfaltet. Charttechnisch gesehen kann dem Wert somit derzeit keine Bestnote erteilt werden.
Profil
Hochtief gehört zu den weltweit führenden Baukonzernen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Infrastrukturprojekten. Hochtief ist mit knapp 20 Prozent am Mautstraßenbetreiber Abertis (über Abertis HoldCo) sowie mit 72,68 Prozent an der börsennotierten australischen CIMIC beteiligt. Großaktionäre der Hochtief AG sind der spanische Baukonzern ACS (50,4 Prozent) sowie die italenische Atlantia (17,7 Prozent).
Auf Seite 4: Airbus
Airbus-Aktie
Airbus erwarte, dass im Zeitraum von 2018 bis 2037 37.390 neue zivile Verkehrs- und Transportflugzeuge benötigt werden, was einem Marktvolumen von 5,8 Billionen Dollar entspreche. Damit habe das Unternehmen die Projektion gegenüber dem Zeitraum 2017-2036 um 2.500 Flugzeuge erhöht. Den weltweiten Dienstleistungsmarkt für zivile Flugzeuge prognostiziere der Flugzeugbauer für den Zeitraum 2018-2037 auf 4,6 Milliarden Dollar. Airbus wolle seine Serviceumsätze in der nächsten Dekade auf 10 (2017: 3,2) Milliarden Dollar p.a. steigern.
Airbus habe per Ende Dezember 2018 über einen Auftragsbestand von 7.577 (31.12.2017: 7.265) zivilen Flugzeugen (entspricht: 411,7 Milliarden Euro) verfügt. Bei Helikoptern habe sich der Auftragsbestand auf 717 (31.12.2017: 692) Stück (entspricht 14,9 Milliarden Euro) belaufen. Der Bereich Verteidigung / Raumfahrt habe per 31.12.2018 einen Auftragsbestand von 35,3 Milliarden Euro aufgewiesen.
Im Rahmen des letzten Quartalsberichts habe die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2019 Auslieferungen von zivilen Flugzeugen von 880 bis 890 Stück in Aussicht gestellt (das entspreche einem Plus von zehn bis elf Prozent). Das bereinigte EBIT solle den Angaben zufolge um rund 15 Prozent steigen. Die BayernLB erhöhte basierend darauf teilweise die eigenen Vorhersagen. Als Folge davon ging es mit dem Kursziel um 16 Euro von 121,00 Euro nach oben.
Was den bei Boeing durch den Absturz von zwei Flugzeigen des Modells 737 MAX angerichteten Schaden angehe, sollte Airbus in Anbetracht der Marktstruktur (Duopol) vom Imageschaden des Hauptkonkurrenten profitieren können. Der positive Newsflow für den europäischen Flugzeugbauer sein in den vergangenen Wochen weiterhin positiv (unter anderem Großauftrag über 300 Flugzeuge aus China (Listenpreis: rund 35 Milliarden Dollar)) gewesen.
Gemessen an den Vorhersagen zum Gewinn bei Airbus ergeben sich bei den derzeitigen Notierungen für 2019 und für 2020 KGVs von 21,30 und von 17,62. Die Kurs-Buchwert-Verhältnisse bewegen sich beim 7,14-fachen und beim 5,56-fachen. Die Dividendenrenditen gibt die BayernLB für das laufende und für das kommende Geschäftsjahr mit 1,71 Prozent und mit 2,05 Prozent an.
Charttechnik
Am Chart von Airbus gibt es derzeit kaum etwas auszusetzen. Nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen ist der Titel vielleicht kurzfristig etwas überkauft, aber das ist ein Luxus-Problem. Ansonsten ist dank frisch markierter Kursrekorde ein völlig intakter langfristiger Aufwärtstrend festzuhalten. Insgesamt gibt es hier somit charttechnisch betrachtet wie bereits erwähnt wirklich wenig zu bemängeln.
Profil
Airbus (ehemals EADS bzw. Airbus Group) ist in den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung tätig. Der Konzern (Auslieferungen im Jahr 2018: 800 Stück) ist bei Verkehrsflugzeugen neben Boeing (806 Stück) Weltmarktführer. Zudem ist Airbus europäischer Marktführer in den Bereichen Tank-, Kampf- und Transportflugzeuge sowie Raumfahrt. Ferner lieferte das Unternehmen im Jahr 2018 356 Helikopter aus.
Auf Seite 5: Deutsche Telekom
Deutsche Telekom-Aktie
Mit den Zahlen für das vierte Quartal 2018 hat das Unternehmen wie es heißt umsatzseitig besser als erwartet abgeschnitten, ergebnisseitig aber enttäuscht. Den Ausblick für 2019 und 2020, der den mittelfristigen Zielsetzungen bis 2021 entspreche, bewertet man als solide. Des Weiteren solle die Dividende für 2018 erwartungsgemäß auf 0,70 (Vorjahr: 0,65) Euro je Aktie angehoben werden. Die BayernLB hob basierend auf den Angaben die die Prognosen für 2019 beim bereinigten Gewinn je Aktie von 1,06 Euro auf 1,13 Euro an und für 2020 von 0,97 Euro auf 1,06 Euro. Das Kursziel blieb aber dennoch unverändert.
Impulse für die Aktie erwarten sich die Analysten nach wie vor vom starken Wachstum im US-Geschäft, der mittelfristigen Erholung im Deutschland- und Europageschäft sowie im Systemgeschäft. Unterstützung für die Aktie sei auch durch die attraktive Dividendenpolitik denkbar.
Zudem könnte die Genehmigung der Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint für signifikante Impulse bei der Telekom-Aktie führen. Des Weiteren sieht die BayernLB die Deutsche Telekom hinsichtlich des neuen Mobilfunkstandards 5G in einer guten Ausgangslage, sodass der Konzern von 5G langfristig stärker profitieren dürfte als einige andere Telekom-Anbieter.
Chancen wittert man ansonsten über Wachstumspotenziale durch Glasfasernetze, Telekom Entertain, Bündelangebote ("Magenta"-Tarife) und dem Internet der Dinge (neue Dienste, stark steigende Anzahl von vernetzten Geräten). Erwähnung finden auch steigende Tarifpreise, eine steigende Nachfrage der Kunden nach mehr Datenvolumen und besserer Netzqualität, die Umstellung auf IP-Netze (Kosteneinsparungen), ein sich abschwächender Regulierungsdruck in Europa und ein Ausstieg aus Märkten ohne marktbeherrschende Stellung
Risiken sieht man dagegen über die ständige Bedrohung des Geschäftsmodells durch Technologiekonzerne wie Google oder Facebook, den Vorgaben der Regulierungsbehörden, einer Wettbewerbsverschärfung im Breitbandmarkt insbesondere durch Kabelkonzerne und den hohen Investitionen für den Netzwerkausbau hauptsächlich in Deutschland (bzw. zukünftig 5G).
Nimmt man die aktuellen Kurse und die Schätzungen der BayernLB für die Jahre 2019 und 2020, dann ergeben sich für die T-Aktie KGVs von 15,88 und von 14,10. Die entsprechenden Kurs-Gewinn-Verhältnisse belaufen sich auf das 1,56-fache sowie auf das 1,49-fache. Die geschätzten Dividendenrenditen für 2019 und für 2020 werden mit 5,02 Prozent und mit 5,35 Prozent angegeben.
Charttechnik
Wenn man den von März 2000 bis September 2002 erlittenen spektakulären Absturz bei den Aktien der Deutschen Telekom einmal ausklammert, dann präsentiert sich die Kursentwicklung seit vielen Jahren unspektakulär. Seit geraumer Zeit bewegt sich der Titel beispielsweise nur in einer relativ engen Spanne von 12,81 Euro bis 18,05 Euro seitwärts. Folglich ist ein Seitwärtstrend zu konstatieren und erst dessen Beendigung würde neue nachhaltige Chartsignale generieren.
Profil
Die Deutsche Telekom gehört zu den führenden Unternehmen im europäischen Telekomsektor. Wichtige Auslandsaktivität ist neben den beiden Kernmärkten Deutschland und Europa insbesondere das Mobilfunkgeschäft in den USA.
Auf Seite 6: United Internet
United Internet-Aktie
Die Zahlen des Internet Service-Providers für das vierte Quartal (Q4) 2018 fielen laut den Analysten gemischt aus. Der enttäuschende Dividendenvorschlag (Dividende für 2018 bei Ersteigerung von 5G-Frequenzen: 0,05 Euro je Aktie; ansonsten: 0,90 (Vorjahr: 0,85; BayernLB Prognose bisher 0,95) Euro je Aktie) und der verhaltene Ausblick für 2019 hätten einen starken Kursrückgang bei der Vorlage der neuesten Geschäftsnachrichten bewirkt.
Die BayernLB senkte daraufhin die Schätzungen leicht von 2,55 Euro auf 2,49 beim Ergebnis je Aktie für 2019 auf von 2,99 Euro auf 2,91 Euro für 2020. Mit dem Kursziel von es deshalb um drei Euro von 50,00 Euro nach unten. Gleichzeitig hieß es aber, die Kursentwicklung sei weiterhin sehr unterdurchschnittlich, was auf fundamentaler Sicht ungerechtfertigt sei.
Ursächlich hierfür sind aus Sicht der Analysten die Unsicherheiten rund um den neuen Mobilfunkstandard 5G. Zum einen habe sich United Internet noch nicht dazu geäußert, wie das neue Geschäftsmodell als möglicher vierter Netzbetreiber aussehen würde. Zum anderen würde der Aufbau eines eigenen 5G-Mobilfunknetztes sehr teuer werden bzw. sei es für den Fall eines Nicht-Erwerbs von 5G-Frequenzen langfristig gesehen noch unsicher, inwieweit United Internet wie bisher Kapazitäten von den Netzbetreibern mieten könne. Ein eigenes Mobilfunknetz wäre dagegen langfristig eine große Chance für United Internet.
Neben dem enttäuschenden Dividendenvorschlag sei auch der erstmals bekannt gegebene Ausblick für das laufende Geschäftsjahr eher verhalten ausgefallen. Der Umsatz solle demnach in 2019 um rund vier Prozent auf etwa 5,34 Milliarden Euro steigen und das EBITDA um rund acht Prozent auf etwa 1,30 Milliarden Euro.
Als Stärken werden ein überdurchschnittlich starkes Kundenwachstum in allen wesentlichen Geschäftsfeldern genannt, eine breite Produktpalette sowie bekannte Marken (beispielsweise GMX und 1&1) in Deutschland, eine große Kundenbasis (insbesondere bei DSL und EMail), die auch für weitere Dienstleistungen gewonnen werden kann.
Bei den Schwächen stellt man auf einen hohen Wettbewerb im Mobilfunkmarkt an, die Expansion in neue Geschäftsfelder, was die Margen belaste, die Abhängigkeit von Netzbetreibern (insbesondere Vodafone und Deutsche Telekom) sowie die hohe Verschuldung und auf den hohen Goodwill.
Die Ergebnisprognosen der BayernLB führen bei United Internet für die Jahre 2019 und 2020 zu geschätzten KGVs von 13,98 und von 11,97. Die Kurs-Buchwert-Verhältnisse bewegen sich beim 1,39-fachen und beim 1,27-fachen. Die Dividendenrenditen für das laufende und für das kommende Geschäftsjahr werden mit 2,73 Prozent und mit 2,87 Prozent angegeben.
Charttechnik
Treue Anleger hatten von September 2001 bis Januar 2018 bei den Aktien von United Internet nichts zu meckern. Schließlich rückte der Kurs in dieser Zeitspanne von 0,51 Euro auf 59,36 Euro vor. Nach dem zuletzt genannten Rekordhoch konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen. Vielmehr rutschte die Notiz bis Mitte Februar 2019 bis auf ein Zwischentief von 30,76 Euro ab. Auf diesem Niveau versucht sich die Aktien derzeit an einer Bodenbildung, ein erfolgreicher Abschluss ist diesbezüglich aber noch nicht zu vermelden.
Profil
United Internet ist ein führender Internet Service-Provider, der auf die Entwicklung und den Vertrieb von Internet-Anwendungen und technischen Mehrwert-Produkten spezialisiert ist. Im Geschäftsbereich Access werden Breitband- und Mobile Access-Produkte angeboten. Der Geschäftsbereich Applications richtet sich mit Applikationen wie Online-Werbung und Cloud Computing an Unternehmen und Privatpersonen.