Dividenden sind aus Anlegersicht eine schöne Sache. Denn wer kassiert als Investor nicht gerne Geld fürs Nichtstun. Die Haushaltskasse lässt sich mit vereinnahmten Ausschüttungen aus Aktieninvestments jedenfalls hübsch aufbessern.
Abzusahnen gab es im Vorjahr theoretisch genug, schließlich beziffert die Anlageverwaltungsgesellschaft Henderson Global Investors die weltweiten gezahlten Dividenden für 2016 auf 1,154 Billionen Dollar. Und noch wichtiger: Für 2017 rechnen die Experten mit einer ebenfalls hohen Dividendensumme von 1,158 Billionen Dollar.
Mit den richtigen Aktien im Depot winken somit wieder attraktive Zahlungen. Aber natürlich müssen die Unternehmen diese Dividenden auch verdienen und zudem die Bereitschaft haben, das erwirtschaftete Kapital in der beschlossenen Höhe auch an die Aktionäre auszuschütten.
Auf dem Weg dorthin gibt es einige Stolpersteine und deshalb ist es bei der Anlageentscheidung wichtig als Entscheidungsstütze darauf zu achten, welche Ausschüttungen Analysten bei einzelnen Unternehmen erwarten.
Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, dass die Aktienkurse nicht fallen. Denn schnell sind die vereinnahmten Dividenden durch Kursverlust wieder eingebüßt. Auch hier kann es hilfreich sein, darauf zu achten, was Analysten von einzelnen Aktien halten.
Wer danach sucht, für den hat die Erste Bank ein passendes Analysetool. Die Analysten bei der österreichischen Bank haben eine Liste mit Aktien erstellt, die neben einer vergleichsweise ansehnlichen Dividendenrendite auch mit einer Kaufempfehlung der hauseigenen Analysten ausgestattet sind. Börse Online stellt davon auf den nachfolgenden Seiten fünf Titel vor.
Auf Seite 2: AbbVie
AbbVie-Aktie
Beim ersten Mitfavoriten ist die Lage für Erste Bank-Analyst Jan Sumbera klar und einfach: Für dieses Jahr erwartet der Analystenkonsensus bei dem Pharmaunternehmen einen Zuwachs der Erlöse und Gewinne. Die Gesellschaft ist vergleichsweise stabil im Vergleich mit zahlreichen Mitbewerbern, so sein Urteil. Die Aktie hat eine interessante Dividendenrendite zu bieten und zeige neuerdings wieder eine relative Stärke. Diese sollte in den kommenden Monaten anhalten. Sumbera rät folglich zum Kauf.
Auf Sicht der vergangenen beiden Jahre konnte der Titel allerdings keinen großen Kurselan entfalten. Zuletzt litt das Papier wie andere Vertreter aus der Branche unter politischen Attacken. In Reaktion auf heftige Kritik des US-Präsidenten Donald Trump an der Pharmabranche versprach Abbvie im Januar in einer Art vorauseilendem Gehorsam, sich in diesem Jahr mit Preiserhöhungen zurückzuhalten. Der Vorstand versprach jedenfalls, man werde in diesem Jahr die Preise nur einmal erhöhen werde und auch nur um einen einstelligen Prozentsatz. Um das einordnen zu können, muss man wissen, dass der Preis für das wichtigste hauseigene Medikament Humira in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt wurde.
Mit Humira ist auch schon das Stichwort gefallen, auf das es bei der Würdigung der Aussichten von AbbVie besonders ankommt. Denn mit dem rekombinanten humanen monoklonalen Antikörper erzielt die Gesellschaft noch immer die meisten Umsätze. Allerdings sind die Marktteilnehmer verunsichert, weil das Mittel nach und nach seinen Patentschutz verliert. Die Verantwortlichen bei Abbvie setzen aber darauf, sich noch bis zum Jahr 2022 vor zu starken Attacken von Nachahmer-Medikamenten schützen zu können und bis dahin neue Mittel entwickelt zu haben.
Die Erste Bank sieht den Umsatz von 2015 bis 2018 von 2,859 Milliarden auf 30,16 Milliarden Dollar steigen. Der Gewinn je Aktie soll sich gleichzeitig von 3,15 auf 6,44 Euro verbessern. Am Ende der genannten Periode würde sich damit das geschätzte KGV auf rund zehn belaufen. Auf Basis der erwarteten Ausschüttungen ergeben sich für die Fiskaljahre 2017 und 2018 Dividendenrenditen von rund 4,17 Prozent sowie von etwa 4,61 Prozent.
Charttechnik
Nach einer guten Vorstellung in den ersten beiden Börsenjahren als eigenständiges Unternehmen schaltet die Notiz anschließend in den Leerlauf. Dadurch bewegt sich der Kurs aktuell auf einem bereits im November 2014 gültigen Niveau. Zuletzt gab es erst zaghafte Ansätze wieder nach oben zu laufen, Der mittelfristige Seitwärtstrend ist aber noch nicht ganz überwunden. Ein wirklich überzeugendes prozyklisches Kaufsignal würde erst bei einem Sprung über das bisherige Rekordhoch von 71,23 Euro generiert werden.
Portrait
AbbVie ist ein Anfang 2013 von Abbott Laboratories abgespaltenes Pharmaunternehmen. Schwerpunkte des Produktsortiments sind Medikamente gegen Multiple Sklerose, Alzheimer, Hepatitis C, Krebs und chronische Nierenkrankheiten. Der Hauptumsatzträger Humira wird unter anderem gegen rheumatoide Arthritis und gegen entzündliche Darmerkrankungen eingesetzt. Wichtige Absatzmärkte: USA (54 Prozent), Deutschland (fünf Prozent), GB (drei Prozent). Zusammen mit seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft Pharmacyclics beschäftigt AbbVie weltweit mehr als 28.000 Mitarbeiter und vertreibt Medikamente in mehr als 170 Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten.
Auf Seite 2: Valero Energy
Valero Energy-Aktie
Bei der zweiten Kaufempfehlung Valero Energy kommt Erste Bank-Analyst zu dem folgenden Schluss: Gemäß Konsensusschätzung werde das US-Unternehmen die Umsätze voraussichtlich stark steigern. Auch die operative Marge und der Gewinn je Aktie sollen steigen. Zusätzlich zu diesen positiven Wachstumsaspekten weise die Aktie eine hohe Dividendenrendite auf.
Mit dem zuletzt von dem weltgrößten unabhängigen Raffinerie-Betreiber (das Unternehmen verfügt über eine Durchlauf-Kapazität von zwei Millionen Barrel am Tag) vorgelegten Quartalszahlen ist es gelungen, die Erwartungen zu schlagen. Der Nettogewinn kam von minus 13 Millionen auf plus 126 Millionen Dollar voran. Beim Ergebnis je Aktie blieben 0,81 Dollar hängen, während Analysten mit 0,77 Dollar gerechnet hatten. Außerdem hieß es, nach 2,0 Milliarden Dollar im Vorjahr sollen 2017 insgesamt 2,7 Milliarden Dollar in Investitionen fließen.
Weil sich mehr als 55 Prozent der Produktion an der US-Golfküste befinden, dürfte das Unternehmen vom Zugang zum günstigen US-Gas profitieren. Die Gesellschaft selbst zählt sich jedenfalls schon jetzt zu den günstigsten Produzenten. Intern geht man zudem davon aus, sich von dem verbesserten volkswirtschaftlichen Umfeld profitieren zu können. Zu den hauseigenen Stärken zählt man ein diszipliniert agierendes Management und eine starke Finanzposition.
Nach einer Delle im Fiskaljahr 2016, als der Gewinn je Aktie auf 4,94 Dollar abgesackt war, rechnet die Erste Ban für 2017 wieder mit einer Verbesserung auf 5,22 Dollar. Im Fiskaljahr 2018 sollen dann sogar 6,26 Dollar herausspringen. Daraus errechnet sich für das kommende Jahr ein KGV von 12,4 Prozent.
Die Dividende dürfte sich für 2017 auf 2,79 Dollar belaufen und für 2018 auf 2,96 Dollar. Für das laufende Jahr ergibt sich daraus eine geschätzte Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Die Gesellschaft selbst hat als Untergrenze vorgegeben, 75 Prozent des angepassten Nettogewinns auszuschütten.
Charttechnik
Begleitet von immer wieder aufgetretenen Rückschlägen hat es die Aktie von Valero Energy seit 2010 geschafft, sich letztlich doch nach oben zu hangeln. Derzeit steht dadurch seitdem in etwa eine Kursvervierfachung zu Buche. Im ersten Halbjahr des Vorjahres kam es nach dem beschriebenen Kursmuster zu einem Rückschlag, dieser konnte aber im zweiten Halbjahr 2016 wieder weitgehend ausgebügelt werden. Wenn es gelingt, das Zwischenhoch aus dem Jahr 2015 bei 73,03 Euro zu überwinden, dann wäre das ein Signal der Stärke. Noch zugkräftiger wäre aber ein Sprung über das Rekordhoch von 77,71 Euro.
Portrait
Valero Energy ist ein texanisches Mineralölunternehmen. Der Konzern betreibt 15 Raffinerien in Nordamerika und in einigen karibischen Staaten. Die Produktpalette umfasst Benzin, Diesel, Kerosin, Schmiermittel, Asphalt und weitere petrochemische Produkte. Der Verkauf der Treibstoffe erfolgt über ein eigenes Tankstellennetz. Dieses zählt zu den größten in Nordamerika. Wichtige Märkte: USA (69 Prozent), UK (13 Prozent), Kanada (acht Prozent).
Auf Seite 4: Allianz
Allianz-Aktie
Bei der Allianz-Aktien, der nächsten Kaufempfehlung der Erste Bank, unterstützt laut dem zuständigen Analysten Stephan Lingnau der relativ hohe Anteil des Schaden-/ Unfall-Versicherungssegments die Stabilität den Kurs. Laut Konsensus-Schätzung sollte der Gewinn je Aktie auch 2017 stark wachsen und zwar um rund 15 Prozent. Die Bewertungskennzahlen seien auf Basis von KGV und Dividendenrendite attraktiv.
Der Versicherungskonzern hatte seinen Gewinn im Vorjahr um vier Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn kam leicht um ein Prozent auf 10,83 Milliarden Euro voran und soll in diesem Jahr ebenfalls 10,8 Milliarden Euro erreichen, wobei eine Abweichung von 500 Millionen Euro als möglich bezeichnet wurde.
Wichtig aus Anlegersicht waren ansonsten die Meldungen zu Gewinn und Aktienrückkauf. Den Angaben zufolge soll die Dividende für 2016 auf 7,60 Euro von 7,30 Euro steigen. Zudem kündigte die Gesellschaft ein Rückkaufprogramm für eigene Aktien mit einem Volumen von bis zu drei Milliarden Euro an. Die zurückgekauften Aktien will die Allianz einziehen.
Auch in der Zukunft soll die Hälfte des auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses als Dividende ausgeschüttet und die Dividende zumindest auf dem jeweiligen Vorjahresniveau gehalten werden. Gleichzeitig wurde aber auch Wert darauf gelegt, einen größeren Spielraum als bisher für Akquisitionen zu haben.
Die Erste Bank nennt 15,53 Euro als Gewinnschätzung je Aktie für 2017 und 16,30 Euro für 2018. Daraus ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von knapp zehn. Der Analystenkonsens geht für 2017 von einer Dividendenzahlung von 7,84 Euro je Aktie aus und für 2018 von 8,19 Euro. Für das laufende Geschäftsjahr wäre das gleichbedeutend mit einer geschätzten Dividendenrendite von 4,66 Prozent.
Charttechnik
Die Allianz-Aktie kommt mit einer spannenden charttechnischen Ausgangskonstellation daher. Die Notiz ist dicht dran am Zwischenhoch aus dem Jahr 2015 von 169,70 Euro und wenn der Sprung darüber gelingt, wäre das gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit 2007. Wenn es der Titel dann noch schafft, das damalige Zwischenhoch von 178,64 Euro zu knacken, dann sollte der Weg freigeschaufelt sein für mittelfristig noch höhere Kurse.
Portrait
Die Allianz ist ein internationaler Finanzdienstleister mit Produkten und Services aus den Bereichen Versicherungsgeschäft, Asset Management (Allianz Global Investors, PIMCO) und dem Bankgeschäft. Die Segmente des Konzerns nach operativem Gewinn sind Schaden/Unfall (49 Prozent), Leben/Gesundheit (45 Prozent), und Asset Management (sechs Prozent).
Auf Seite 5: GlaxoSmithKline
GlaxoSmithKline-Aktie
Dem nächsten Mitfavoriten GlaxoSmithKline hält Erste Bank-Analyst Jan Sumbera zu Gute, dass gemäß der aktuellen Konsensus-Schätzungen in diesem Jahr die Umsätze deutlich steigen sollen. Nach einer mehrjährigen Stagnation werde sich die Absatzsituation des Unternehmens voraussichtlich allmählich verbessern. Für 2017 sei zudem ein leichter Gewinnzuwachs drin. Sumbera geht auf dieser Basis davon aus, dass die Aktie mittelfristig ihre Sektorenbenchmarks outperformen wird und er rät zum Kauf.
Im vierten Quartal 2016 ist es dem britischen Pharmakonzern dank neue Medikamente und begünstigt von dem schwachen britischen Pfund gelungen, wieder zurück in die Gewinnzone zu kommen. Von Oktober bis Dezember wurde Gewinn von 257 Millionen Pfund erwirtschaftet, nach einen Verlust von 354 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn stieg um 52 Prozent auf 2,1 Milliarden Pfund. Der Umsatz verbessert sich um gut ein Fünftel auf 7,6 Milliarden Pfund zu.
Im laufenden Jahr erwartet der Konzern bei konstanten Wechselkursen einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um fünf bis sieben Prozent. Allerdings steht diese Vorgabe unter dem Vorbehalt, dass in den USA keine Konkurrenz durch ein Generikum für das hauseigene Erfolgsmedikament Advair auf den Markt kommen wird.
Die Erste Bank sieht den Umsatz bei GlaxoSmithKline in diesem Jahr von 27,889 Milliarden auf 30,035 Milliarden Pfund steigen und 2018 geht man dann von 31,336 Milliarden Pfund aus. Beim Gewinn je Aktie wird mit 1,1143 Pfund fürdas laufende Jahr kalkuliert und mit 114,40 Pfund für das kommende Jahr. Für 2017 errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 15.
Der Analystenkonsens sieht die Dividende für 2017 und 2018 jeweils unverändert bei 0,80 Pfund je Aktie. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 4,8 Prozent. Für das vierte Quartal hatte Glaxo eine Dividende von 23 Pence je Aktie gzahlt. Damit betrug die Jahresdividende 80 Pence. 2017 ist von den Verantwortlichen eine Ausschüttung in gleicher Höhe geplant, was zu den Analystenprognosen passt.
Charttechnik
Mit den Anteilsscheinen von GlaxoSmithKline war in den vergangenen Jahren kein großer Staat zu machen. Der Kurs notiert momentan nur unwesentlich über den vor vier Jahren gültigen Notierungen. Aber immerhin hat sich der Titel spürbar von dem im September 2015 markierten Zwischentief gelöst und auch in den jüngsten Wochen war etwas Zug in dem Papier. Um den Elan zu behaupten, wäre es charttechnisch wichtig, das Vorjahreshoch von 17,23 Pfund zu knacken und anschließend am besten auch gleich noch über das Zwischenhoch aus dem Jahr 2015 bei 17,82 Pfung zu springen. Denn dann wäre das Weg freigeschaufelt für weitere Avancen.
Portrait
GlaxoSmithKline ist ein britisches Pharma-Unternehmen. Es entwickelt und produziert Impfstoffe, Medikamente gegen Infektionen, Depressionen, Hauterkrankungen, Asthma, Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. 80 Prozent des Umsatzes werden mit dem Verkauf von Medikamenten generiert, 20 Prozent mit Gesundheitsprodukten. Das wichtigste Absatzland nach Umsatz sind die USA mit 24 Prozent.
Auf Seite 6: Royal Dutch Shell
Royal Dutch Shell-Aktie
Royal Dutch Shell wird laut den Konsensus-Schätzungen seine Margen in den nächsten Jahren deutlich steigern. Die Erlöse und der Nettogewinn sollten bereits 2017 deutlich zulegen. Somit werde das Unternehmen voraussichtlich eine weiterhin hohe Dividende ausschütten. Der zuständige Erste Bank-Analyst Hans Engel erwartet aufgrund der verbesserten Aussichten, dass die Aktie in den kommenden Monaten ihre Vergleichsindizes schlagen kann und rät vor diesem Hintergrund zum Kauf.
Im Vorjahr hatte der britisch-niederländische Mineralöl- und Erdgas-Konzern aber noch immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Den Angaben zufolge musste 2016 ein Gewinnrückgang von acht Prozent hingenommen werden. Das war gleichbedeutend mit dem niedrigsten Ergebnis in mehr als zehn Jahren. Konkret sank der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten auf 3,5 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal brach das Ergebnis sogar um 44 Prozent auf eine Milliarde Dollar ein.
Mitentscheidend für die weiteren Aussichten wird sein, wie es gelingt, die teure Übernahme des zugekauften Gasriesen BG Group zu integrieren und ob sich diese Investitionen auf Basis der künftigen Energiepreise tatsächlich lohnt oder vielleicht doch nicht. Das Unternehmen selbst hat sich bei einer Investorenveranstaltung unlängst in London erst wieder zuversichtlich in dieser Hinsicht geäußert.
Nicht unwichtig zu wissen ist ansonsten auch, dass sich Mitarbeiter des Unternehmens zusammen mit Vertretern von ENI wegen mutmaßlicher Korruption in Nigeria vor Gericht verantworten müssen. Die Angeklagten sollen insgesamt 801 Millionen Dollar an Geschäftsleute und Politiker gezahlt haben, um die Lizenz zur Förderung von Ölreserven vor der Küste Nigerias zu erhalten.
Die Erste Bank sieht bei Royal Dutch Shell den Umsatz in diesem Jahr von 233,591 Milliarden Dollar auf 286,099 Milliarden Dollar steigen. Für 2018 beträgt die Messlatte 319,432 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2017 mit 1,85 US-Dollar nach 0,58 US-Dollar und für 2018 mit 2,23 US-Dollar. Daraus ergibt sich für das laufende Jahr ein geschätztes KGV von gut 14.
Der Analystenkonsens taxiert die Dividende für 2017 auf 1,48 Pfund und für 2018 auf 1,50 Pfund. Daraus errechnet sich für das laufende Geschäftsjahr eine Dividendenrendite von fast sieben Prozent.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Royal Dutch Shell hat sich in den Vorjahren weitgehend im Gleichschritt mit dem Ölpreis entwickelt. Als dessen Preis im Verlauf der zweiten Hälfte des Jahres 2016 abzusacken begann, ging es anschließend auch mit der Notiz von Royal Dutch Shell deutlich bergab. Dank der seit 2016 zu beobachtenden Erholung beim Ölpreis ging es seitdem aber auch mit den Kursen des Ölproduzenten wieder nach oben. An diesem Zusammenspiel wird sich auch nichts ändern. Losgelöst davon befindet sich der Titel seit Mitte Januar auf Korrekturkurs, was nur unterstreicht, wie hartnäckig die Widerstandszone ist, in die man bei den zuvor aufgestellten Jahreshoch von rund 23 Pfund hineingelaufen war. Diese zu knacken dürfte nur mit Hilfe eines festen Ölpreises möglich sein.
Portrait
Royal Dutch Shell exploriert, produziert und veredelt Erdöl. Shell ist in mehr als 80 Ländern weltweit tätig. Shell teilt sich in Upstream (exploriert und extrahiert Erdöl und Erdgas), Downstream (Raffinerien, Produktverkauf) und Projects & Technology (Großprojekte, Forschung). Ein großer Teil der Produktion ist Erdgas. Die wichtigsten Absatzländer sind Europa (36 Prozent), Asien/Ozeanien/Afrika (36 Prozent), USA (19 Prozent), sonstige amerikanische Länder (9 Prozent).