Allianz: Zu viel Kapital sorgt für Dividendenfantasie
Die Gewinndynamik der Versicherungen flacht ab. Dafür steigen die Kapitalrenditen. Außerdem sind viele überkapitalisiert, so auch die Allianz. Der Münchner Versicherungsriese behält einen Teil des Gewinns ein, um ihn für Firmenkäufe zu verwenden. Aber gekauft wird nichts. Mittlerweile dürfte der Akquisitionstopf reichlich drei Milliarden Euro schwer sein. Mit zunehmender Wahrscheinlichkeit wird Allianz einen Teil dieser Mittel an die Aktionäre auskehren. Das kann über Aktienrückkäufe oder eine Sonderdividende von sieben Euro pro Aktie erfolgen. Schon für das abgelaufene Jahr ist eine Anhebung der Dividende wahrscheinlich. Zuletzt hatte der Versicherer 6,85 Euro je Aktie gezahlt. BÖRSE ONLINE rechnet mit 7,25 Euro, Analysten halten 7,50 Euro für möglich. Mit einer Rendite von gut fünf Prozent und einem Kurs, der unter dem Buchwert je Aktie notiert, ist die Aktie ein renditestarker Depotbaustein.
LA
Auf Seite 2: Bechtle
Bechtle: Weiterhin Wachstum nach Rekordgewinn
Dank eines Wachstums von 9,5 Prozent erzielte Bechtle 2015 mit 2,8 Milliarden Euro einen Rekordumsatz. Dabei stieg das Vorsteuerergebnis - laut den vorläufigen Zahlen mit einem Plus von 20 Prozent auf 129 Millionen Euro - überproportional an. Damit befindet sich die Profitabilität des IT-Systemhauses weiter im Aufwind. Die Gewinnmarge vor Steuern legte von 4,2 Prozent im Vorjahr auf 4,6 Prozent 2015 zu. Grund für das Umsatzwachstum ist die gute Binnenkonjunktur, die bei vielen Bechtle-Kunden die Geschäfte ankurbelt. Laut dem TecDAX-Konzern trugen alle Geschäftsbereiche gleichermaßen zum Erlösplus bei. Angesichts der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und steigender Margen will Bechtle-Chef Thorsten Olemotz auch dieses Jahr "bei Umsatz und Ergebnis deutlich zulegen". Bei einer schuldenfreien Bilanz sowie genug Cash für Zukäufe scheint dem Ziel wenig im Weg zu stehen.
PRL
Auf Seite 3: ExpressZertifikat Lanxess
ExpressZertifikat Lanxess: Die Zeit bringt Zinsen und Gewinne
Durch den Verkauf des Geschäfts mit Kunstkautschuk hat sich Lanxess eines Problemfelds entledigt und sich auch noch entschuldet. Trotzdem hat die Aktie deutlich verloren. Geduldige Anleger setzen mit einem Expresszertifikat auf das Aufholpotenzial. Bei dem ausgesuchten Zertifikat wird einmal im Jahr nachgeschaut, ob gewisse Schwellen erreicht wurden. Wenn die Aktie über 39,08 Euro notiert, erhalten Anleger sieben Prozent. Notiert sie auf oder über dem Tilgungslevel von 52,10 Euro, wird der gesamte Anlagebetrag plus Kupon gezahlt. Entfällt eine Ausschüttung, wird sie zum nächsten Termin nachgeholt, zu dem die Bedingungen erfüllt sind. Beim letzten Überprüfungstermin sinkt die Tilgungsschwelle auf 39,08 Euro. Da das Zertifikat unter pari notiert, kann die Anlage bis Ende der Laufzeit im Jahr 2020 eine annualisierte Rendite von elf Prozent liefern. Bei früherer Tilgung ist das Potenzial höher.
LA
Auf Seite 4: Acatis Aktien Global
Acatis Aktien Global: Gute Wahl fürs Value-Investment
Börsensituationen wie derzeit sind für Value-Investoren eine willkommene Gelegenheit - denn bei Kursturbulenzen können sie die Aktien von solide wachsenden Unternehmen günstig einsammeln. Der Gründer und Chef der Vermögensverwaltung Acatis, Hendrik Leber, ist da keine Ausnahme. Er glaubt, dass nach den kräftigen Rückgängen jetzt das Schlimmste überstanden ist. Das bedeute zwar nicht, dass nun sofort Ruhe einkehre, aber wohl doch eine gewisse Stabilisierung. An einen Einbruch der US-Wirtschaft glaubt Leber nicht, er hat derzeit die Hälfte des Fondsvermögens in Titel aus den USA investiert. Größte Position ist die Schnäppchenmodekette Ross Stores. Bei den Branchen liegt mit rund 25 Prozent ein Schwerpunkt auf der Informationstechnologie. Lässt die Panik nach, sollte das Portfolio des Acatis Aktien Global überdurchschnittlich profitieren. Für Value-Investoren ist der Fonds eine gute Wahl.
JGR
Auf Seite 5: ETF Eurost. Select Dividend
ETF Eurost. Select Dividend: Günstiger Dividendenfonds
Auf Jahressicht hat der ETF iShares Euro Stoxx Select Dividend 30 rund fünf Prozent verloren - damit muss er sich aber nicht hinter aktiv gemanagten Fonds verstecken. Der ETF bildet die Entwicklung der 30 Aktien aus der Eurozone mit den höchsten Dividendenrenditen ab. Er enthält ausschließlich Unternehmen, deren Dividende je Aktie in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken ist und bei denen das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie höchstens 60 Prozent beträgt. Die Erträge werden bis zu viermal jährlich an Anleger ausgeschüttet, ebenso häufig wird die Zusammensetzung des Portfolios überprüft. Der Fonds ist physisch replizierend: Er hält tatsächlich die Aktien der entsprechenden Unternehmen. Zu den größten Positionen gehören aktuell die Versorger Snam Rete Gas aus Italien und Energias de Portugal sowie der italienische Energiekonzern Eni und die belgische Mobilfunkgesellschaft Proximus.
JGR