Die Aktienbörsen erleben derzeit extreme Schwankungsphasen. Das wirft für Anleger die Frage auf, wie sie sich verhalten sollen. Auf verbilligtem Niveau zukaufen? Verkaufen und warten, bis sich die Märkte beruhigt haben? Verkaufen und versuchen, günstiger wieder einzusteigen? Oder auf die Fähigkeiten eines Fondsmanagers vertrauen und die Schwankungen ignorieren?
Fakt ist, mit dem Versuch, die Märkte zu timen, tun sich die meisten Anleger sehr schwer. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass es gravierende Nachteile für den Anlageerfolg hat, wenn nur wenige gute Börsentage verpasst werden. Natürlich hat es ebenso gravierende Vorteile, wenn man im Gegenzug einige von den schlechten Börsentagen verpasst. Das Problem ist nur, voraus zu ahnen, welches die guten und welches die schlechten Tage sind.
Für Fondsanleger mit einem langen Anlagehorizont hat sich von daher bewährt, investiert zu bleiben. Allerdings sollten sie regelmäßig überprüfen, ob "ihr" Fondsmanager noch zu den guten gehört und ob seine Leistung noch überdurchschnittlich ist. Das geht beispielsweise mit der €uro-FondsNote. Fonds mit Note 1 oder 2 zählen eindeutig zu den überdurchschnittlichen Produkten ihrer Anlagekategorie. Bei Note 3 ist es ratsam, die weitere Entwicklung aufmerksam zu beobachten. Und Fonds mit Note 4 oder 5 sollten gegen solche mit einer besseren Bewertung ausgetauscht werden.
Ein Dauerbrenner für europäische Aktien ist der mit FondsNote 2 bewertete Allianz Europe Equity Growth Fonds. Der Fonds wurde bereits im Januar 1997 als Allianz Wachstum Europa aufgelegt und im Oktober 2006 umbenannt. Seit Auflegung Anfang 1997 bis heute (per 18.01.2016) hat er 336 Prozent zugelegt, oder anders ausgedrückt hat er sich in 19 Jahren im Wert mehr als vervierfacht. Pro Jahr bedeutet das einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,05 Prozent, wobei hier die jüngsten Kursabschläge bereits berücksichtigt sind, denn auch ein gut gemanagter Fonds kann sich den Entwicklungen an den Börsen nicht vollkommen entziehen.
Andererseits steht für Fondsmanager Thorsten Winkelmann gar nicht im Vordergrund, besser als der Markt oder besser als seine Benchmark abzuschneiden. Für ihn ist die Auswahl der Einzeltitel entscheidend. "Der Anlageansatz ist rein fundamental Bottom-up und folgt Kriterien strukturellen, das heißt relativ langfristigen Wachstums", erklärt er. Er investiert europaweit und selektiv in Aktien mit strukturellem Wachstumspotenzial. "Das sind Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell nicht nur einem säkularen Trend in Industrie, Wirtschaft und Konsum entsprechen, sondern auch diese Strategie in qualitativ exzellenter Weise umsetzen", so Winkelmann weiter. Das zeige sich an hohen Kapitalrenditen, Cash-Flow und Gewinnwachstum und werde mit "Wettbewerbsvorteilen in Technologie, Positionierung, Preissetzungsmacht und Produktionsvorteilen" erreicht.
In unsicheren Marktphasen wie zurzeit ist für Anleger bedeutsam, dass der Allianz-Fonds eine langfristige Strategie verfolgt: Das dadurch entstehende Wachstum bezeichnet Winkelmann auch in widrigen Marktlagen als "relativ robust und über den Marktzyklus hinweg überlegen". Die von ihm genutzten säkularen Trends bestehen seiner Aussage nach über mehrere Marktzyklen hinweg, wie etwa Automatisierung, Digitalisierung, Energieeffizienz, demografischer Wandel und die Entwicklung von Wohlstand in Schwellenländer, was er als Beispiele nennt.
Wichtiger noch jedoch ist, dass die Anlagesicherheit insgesamt einen hohen Stellenwert einnimmt. "Mit der Fokussierung auf Qualität und langjähriges Wachstum gehen wir vergleichsweise geringe Risiken am Aktienmarkt ein", betont Winkelmann, "denn wir setzen auf in Krisen widerstandsfähige Unternehmen." Dadurch sei das Portfolio "gemeinhin weniger volatil" als ein Vergleichsmarkt. Es weist hohe Werte für Active Share und Concentration auf, was bedeutet, dass der Fondsmanager konzentriert in Werte investiert, die nicht in der Benchmark enthalten sind. "Das grundsätzliche Risiko unserer Strategie liegt im Stock Picking", führt er aus. "Deshalb verwenden wir ungewöhnlich viel Sorgfalt auf die Beobachtung und Analyse der einzelnen Kaufkandidaten." Hierzu werde das Geschäftsmodell ebenso gründlich durchleuchtet wie die Bilanz. "Wir kennen das Management der Unternehmen, in die wir investieren, persönlich. Wir kooperieren eng mit der hauseigenen Research-Plattform und mit Grassroots, die Feldstudien zu konkreten Fragen durchführen."
Aufgrund seiner erfolgreichen Investments erfreut sich der Allianz Europe Equity Growth einer großen Beliebtheit bei den Anlegern. Sein Fondsvolumen beträgt zurzeit fast sieben Milliarden Euro, was nach Aussage von Thorsten Winkelmann noch gut zu managen sei. "Es fehlt uns nie an Anlageideen, denn der europäische Aktienmarkt ist sehr tief." So könne man zahlreiche Best-in-Class-Unternehmen in ihren jeweiligen Branchen finden. "Wir halten eine Watchlist mit interessanten Aktien, die wir laufendend beobachten, um zu bewerten, ob sich etwas für das Portfolio eignet."
Die Fondsgröße selbst sieht der Fondsmanager als Vorteil an. "Dadurch haben wir besseren Zugriff auf Ressourcen in Research und Kundenbetreuung, als es vielleicht für ein kleineres Produkt gegeben ist. Wir haben die Breite unseres Researchs erweitert ebenso wie alle Dienste für die Kunden, ohne die Portfoliomanagement-Kapazitäten zu schmälern. Hinzu kommt, dass wir durch das hohe Fondsvolumen leichteren Zugang zum Management der Unternehmen in Europa haben." Allerdings ist er durch das große Volumen, das er bewegt, gezwungen, immer die Liquidität im Blick zu behalten. Einerseits müssen die Positionen, die er hält, gegebenenfalls rasch zu veräußern sein. Andererseits müssen auch die Verkaufswünsche von Anlegern jederzeit erfüllt werden können.
Winkelmann betont, dass sein Augenmerk voll und ganz darauf liege, Alpha für die Anleger zu generieren und nicht, das Volumen des Fonds unbegrenzt zu steigern. "Mit dem aktuellen Volumen können wir sicherstellen, dass wir weiter vollkommen flexibel sind, den Investmentprozess in voller Reinheit fortzusetzen. Das wäre bei deutlichen höheren Volumina in dieser Form nur noch begrenzt möglich. Konsequenterweise bieten wir den Fonds neuen Anlegern nicht mehr zum Kauf an." Seit einiger Zeit wird der Fonds nicht mehr aktiv vertrieben, sondern stattdessen der Allianz Europe Equity Growth Select als Alternative empfohlen. Gleichwohl können Anleger, die dies wünschen, auch noch Anteile des Allianz Europe Equity Growth erwerben. Auch Sparpläne laufen unverändert weiter.
Fazit: Der Allianz Europe Equity Growth ist ein Fondsklassiker am Markt. Der mit €uro-FondsNote 2 ausgezeichnete Europa-Fonds zeigte bislang eine gute Performance und hält gleichzeitig die Anlagerisiken in Grenzen.
Preisentwicklung des Allianz Europe Equity Growth seit Auflegung (13.01.1997)
Quelle: Allianz Global Investors
Fonds Allianz Europe Equity Growth
Anlageschwerpunkt Aktien Europa
Fondsgesellschaft Allianz Global Investors
Fondsmanager Thorsten Winkelmann
Fondsstart 13.01.1997
Wertzuwachs seit Auflegung 335,78%
Wertzuwachs seit Auflegung p.a. 8,05%
€uro-FondsNote 2
Fondsvolumen* 6,91 Mrd. Euro
max. Ausgabeaufschlag 5,00%
Laufende Kosten p.a. 1,80%
Ertragsverwendung ausschüttend
ISIN LU0256839191
WKN A0KDMT
Fondsinfos www.allianzglobalinvestors.de
Stand: 18.01.2016