Ziv Aviram hat eine Vision: "In 20 Jahren soll es keine Verkehrsunfälle mehr geben", sagt der Chef von Mobileye. Das Hightech-Unternehmen aus Israel entwickelt kamerabasierte Systeme zum Erfassen von Hindernissen und Gefahren im Straßenverkehr. Droht eine Kollision, wird der Fahrer akustisch und optisch gewarnt. Aviram will sich damit aber nicht zufriedengeben. Künftig sollen Mobileye-Systeme vollautomatisiertes Fahren ermöglichen. Um die dazu notwendige künstliche Intelligenz des Autos immer mehr zu verfeinern, erhöht das Unternehmen kontinuierlich seine Forschungsausgaben.

Damit qualifiziert sich Mobileye für den Allianz Global Intellectual Capital. Der Fonds sucht weltweit nach Unternehmen, die mindestens ein Prozent des Umsatzes in ihr Wissenskapital investieren. Bei der Titelauswahl wird Fondsmanager Steven Berexa von 80 Analysten unterstützt. Ins Portfolio schaffen es nur 30 bis 50 Titel. Das gemeinsame Merkmal: In ihren Branchen zählen die Unternehmen zu den jeweils innovationsstärksten. Berexa sieht darin den entscheidenden langfristigen Kurstreiber. Mobileye hat seine Rendite-erwartungen bislang erfüllt. Seit dem Börsengang im August 2014 stieg die Aktie um mehr als 44 Prozent. Ebenso hat der Fonds nicht enttäuscht. Auf Sicht von fünf Jahren legte er um 83 Prozent zu. Der DAX bringt es da nur auf 35 Prozent.

Auch Yara genügt den Investmentkriterien des Fonds. Das 1905 gegründete Unternehmen ist nicht zuletzt dank seiner Forschungsaktivitäten mittlerweile ein führender Düngemittelhersteller. Künftige Wachstumschancen sehen die Norweger unter anderem in der Entwicklung von Produkten, die Industrieunternehmen bei der Reduzierung von Emissionen unterstützen. Im Jahr 2015 steckte Yara 30 Millionen Euro, rund 2,5 Prozent des Umsatzes, in die Forschung.

Deutlich mehr gibt der Pharmariese Roche aus. 19 Prozent des Umsatzes werden jedes Jahr investiert, um medizinische Innovationen auf Gebieten wie Onkologie, Virologie oder Multiple Sklerose zu entwickeln. Zu den Blockbuster-Medikamenten, die dank der Arbeit von 20 000 wissenschaftlichen Mitarbeitern entwickelt und auf den Markt gebracht wurden, zählt beispielsweise das Krebsmittel Avastin.

Kundenwissen nutzen



Neben Roche sieht Fondsmanager Berexa, der über 28 Jahre an Investmenterfahrung mitbringt, noch bei Mattel Chancen. Der US-Spielzeughersteller und Produzent von Barbie-Puppen beweist, dass Forschung nicht immer viel kosten muss. Das Unternehmen steht in einem engen Austausch mit Eltern und bittet diese um neue Spielzeugideen. Der Rücklauf ist hoch, die Vorschläge werden umgesetzt und treffen offenbar den Geschmack der Kunden. Das gefällt wiederum den Anlegern. In den vergangenen sechs Monaten legte der Titel um rund 26 Prozent zu.