Wie viel Potenzial haben die Aktienmärkte noch und zu wie viel Prozent soll man diese Anlageklasse im Depot gewichten? Relativ hohe Bewertungen, geopolitische Risiken, rückläufige Auftragseingänge aus dem Ausland und zunehmend schlechter ausfallende Konjunkturbarometer mahnen Privatanleger zur Vorsicht. "Im Herbst trübt sich die Geschäftslage der Unternehmen ein. Der außenwirtschaftliche Gegenwind wird stärker", stellte jüngst der Deutsche Industrie- und Handelstag fest. Nicht auszuschließen, dass den Gewinnwarnungen wie zuletzt von Linde oder Lufthansa weitere folgen und die Kurse deutscher Titel künftig wieder stärker schwanken werden.
Rückschläge sind auch an den Börsen im übrigen Europa nicht auszuschließen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit jedenfalls warnt vor globaler Stagnation.
Als Alternative zu Aktien bieten sich Anleihen an. Doch zumindest mit absolut sicheren Papieren ist kaum Geld zu verdienen. Die zehnjährige Bundesanleihe wirft derzeit eine Rendite von weniger als einem Prozent ab. Die Phase der Minizinsen dürfte noch eine Weile andauern. Die Europäische
Zentralbank wird die Sätze angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung im Euroraum noch für lange Zeit niedrig halten.
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Konzentriertes Spezialwissen
Den aktuellen, aber auch künftigen Herausforderungen des Kapitalmarkts begegnet Stefan Kloss stets mit der gleichen Antwort. Der Manager des Mischfonds Allianz Kapital Plus engagiert sich mit 30 Prozent in europäischen Aktien. 70 Prozent investiert der studierte Mathematiker in Anleihen aus dem Euroraum.
Bei der konkreten Titelauswahl wird Kloss, der seit Juni 2011 den Fonds verantwortet, von Experten aus dem Hause Allianz Global Investors tatkräftig unterstützt. Die Ideen für den Aktienbereich steuert Thorsten Winkelmann bei. Der Manager des Allianz Europe Equity Growth investiert in Unternehmen, die auch in konjunkturell schwachen Zeiten wachsen können, wie zum Beispiel das dänische Gesundheitsunternehmen Novo Nordisk. Der Titel findet sich auch im Portfolio des Allianz Kapital Plus. Was Branchen angeht, werden derzeit die Hersteller von Basiskonsumgütern favorisiert. Finanztitel sind dagegen nur mit rund sieben Prozent vertreten. Insgesamt besteht das Aktienportfolio aus rund 60 Werten.
Bei der Auswahl der Anleiheinvestments stimmt sich Kloss mit Johannes Reinhard ab. Der Manager des Adirenta A empfiehlt vor allem europäische Staatsanleihen mit guter Bonität, die im Vergleich zur Bundesanleihe einen Renditeaufschlag aufweisen. Aufgabe von Kloss ist es, darauf zu achten, dass Aktien und Anleihen im Portfolio gut zusammenpassen. Zudem führt er die Positionen jeden Monat auf die Ausgangsstellung 70 Prozent Anleihen, 30 Prozent Aktien zurück. Der Fonds agiert daher immer antizyklisch.
Das Mischungsverhältnis hat sich bewährt. Der bereits 1994 aufgelegte, mittlerweile zwei Milliarden Euro schwere Fonds bringt es auf ein jährliches Plus von im Schnitt sieben Prozent. 2014 läuft es noch ein wenig besser, Kloss schaffte bislang rund neun Prozent.
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