"Die neue Dividendenpolitik spiegelt unsere Zuversicht in die Finanzstärke und die Gewinnkraft der Allianz wider", sagte Finanzchef Giulio Terzariol. Auch in schwierigen Zeiten sollten die Aktionäre von steigenden Dividenden profitieren.

Am Finanzmarkt stieß der Konzern damit auf überschaubare Begeisterung. Die Aktie legte 1,7 Prozent zu. Die Experten von Jefferies äußerten sich optimistisch: "Weihnachten kommt früher." Unter anderem die neue Dividendenpolitik, die Wachstumserwartung und eine Vereinbarung in den USA seien positiv zu bewerten.

Grundlage für die Zuversicht ist ein stärkerer Wachstumskurs, den sich die Allianz verordnet hat. So soll der Gewinn je Aktie in den Jahren 2022 bis 2024 um jährlich fünf bis sieben Prozent steigen, beim Betriebsgewinn sagen die Münchner ein Plus von vier Prozent voraus. Bei den Einnahmen wird ein Zuwachs von drei bis vier Prozent angestrebt.

In dem gesamten Zeitraum summieren sich die Dividendenzahlungen auf 14 Milliarden Euro, wie aus der Präsentation zum Kapitalmarkttag hervorgeht - nach der Ausschüttung bleiben weitere zwölf Milliarden Euro übrig, die für Aktienrückkäufe oder Zukäufe genutzt werden können. "Nichts von dem Geld, das sie in die Allianz investiert haben, wird nutzlos herumliegen", versprach Allianz-Chef Oliver Bäte den Analysten. "Es passieren eine Menge spannender Dinge."

Die Eigenkapitalrendite solle bis 2024 bei mindestens 13 Prozent liegen. Die Grundlage für die Ziele seien ein gesundes Wachstum in allen Geschäftsbereichen und ein ermutigender Fortschritt bei der Transformation.

Ein Bestandteil davon sind strategische Partnerschaften. Die Allianz schloss nun einen Rückversicherungsvertrag mit einem Volumen von 30 Milliarden Euro in den USA ab. Die Vereinbarung sei mit Resolution Life sowie verbundenen Unternehmen von Sixth Street erzielt worden, darunter Talcott Resolution Life Insurance. Die Rückversicherung beziehe sich auf Verbindlichkeiten aus dem US-Fixed Index Annuity Portfolio. Durch den Vertrag werden rund 3,6 Milliarden Euro für die Allianz frei. Es handle sich um eine der größten derartigen Transaktionen.

Bäte kündigte weitere derartige Schritte an. "Das wird nicht an der US-Grenze enden." Ziel sei es, die Lebensversicherungssparte so umzubauen, dass weniger Kapital nötig sei. Auch in der Schweiz hat die Allianz bereits einen Rückversicherungsvertrag abgeschlossen.

rtr