Der Bitcoin ist zwar noch nicht in den schwerelosen Zustand übergegangen wie in der zweiten Jahreshälfte 2017. Allerdings wäre es nicht verwunderlich, wenn es im zweiten Halbjahr zu einer Annäherung an diesen Zustand kommt. Die Nachrichtenlage lässt derzeit kaum Wölkchen am Himmel erkennen. Dazu ein paar Beispiele:

  • Die Altcoins zeigen wie schon seit Jahresanfang weiter eine sehr gute Performance. Dies schlägt sich in der sinkenden Bitcoin-Dominanz nieder, die derzeit ein 12-Monatstief erreicht hat, ein positives Zeichen für den gesamten Kryptomarkt.
  • Viele Experten wie der milliardenschwere Hedge-Fonds-Manager Paul Tudor Jones, der ehemalige Leiter der Hedge-Fonds-Abteilung von Goldman Sachs Raoul Pal oder der bekannte Buchautor Robert Kiyosaki sehen den Bitcoin als mit Abstand aussichtsreichstes Investment. Denn der Bitcoin ist noch besser als Gold und Silber geeignet, auf die weltweit ausufernde Geldpolitik der Zentralbanken zu reagieren.
  • Gold hat seinen Höchstpreis bereits erreicht, beim Bitcoin sind es noch über 60 Prozent bis dahin.
  • Bei institutionellen Investoren wachsen das Interesse und der Bedarf für Investments in Bitcoin & Co.
  • In China wird die neue digitale Zentralbankwährung nun auch von den vier großen Staatsbanken getestet. Der digitale Yuan wird keine Konkurrenz zum Bitcoin sein, vielmehr dessen Akzeptanz weiter stärken.
  • In Deutschland wird ein Rechtsrahmen für digitale Wertpapiere geschaffen. Mit der Vorlage eines Referentenentwurfs der Bundesregierung zur Einführung von elektronischen Wertpapieren wird der Weg frei für neue Anlageformen. Auch dies wird die allgemeine Krypto-Akzeptanz weiter stärken.
Belastungsfaktoren sind derzeit kaum zu sehen. So wurde die Frage gestellt, ob die Pläne von Goldman Sachs für einen eigenen Coin zu einem Bitcoin-Killer werden könnten. Die Antwort: Auf keinen Fall. Denn der Goldman-Token wäre an eine Fiat-Währung gekoppelt ähnlich wie der geplante Libra von Facebook oder das über kurz oder lang kommende digitale Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC). Diese Varianten sind alle mit den bereits existierenden Stable Coins vergleichbar, deren Wert sich auf die bezogene Währung wie Dollar und Euro bezieht.

Diese Coins sind zwar nominal wertstabil. Wird die bezogene Währung durch Exzesse der Zentralbanken oder Regierungen aber real entwertet, verlieren diese Coins eben auch realen Wert. Der Bitcoin ist dagegen davon abgehoben. Durch die Nicht-Inflationierbarkeit hat er als Wertaufbewahrungs- und -erhaltungsmittel einen völlig eigenen Wert, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Das Angebot ist zum einen absolut limitiert.

Zum anderen wurde nach dem letzten Halving auch erneut das jährlich neu hinzukommende Angebot halbiert, wodurch der Bitcoin aktuell einen Härtegrad ähnlich wie das Gold hat. Nach dem nächsten Halving in knapp vier Jahren wird er dann sogar fast den doppelten Härtegrad wie Gold haben. Dieses sich verknappende Angebot stößt gleichzeitig auf eine sich ständig vergrößernde Nachfrage. Eine derartige Konstellation führt auch in der disruptiven Welt der Kryptowährungen zu nichts anderem als an den traditionellen Finanzmärkten, nämlich zu steigenden Preisen.

Das nächste Kursziel beim Bitcoin sind die Höchstkurse vom vergangenen Jahr, die sich um 13.500 Dollar bewegten. Dies könnte noch in diesem Sommer möglich sein. Werden diese Höchstkurse dann nach oben durchbrochen, könnte es auch schnell in Richtung der alten historischen Höchststände von knapp 20.000 Dollar gehen, die Ende 2017 markiert wurden. Denn zwischen den Höchstkursen vom vergangenen Jahr und den Allzeithöchstständen ist dann charttechnisch wenig Widerstand (vgl. unten den Bitcoin-Langfristchart seit Ende 2017). Von daher halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass wir bereits im zweiten Halbjahr die alten Höchstkurse wiedersehen werden.