Zum Umsatzplus trug auch der Ausbau des Amazon-Kundenbindungsprogramms Prime bei, das Mitgliedern neben kostenlosen und schnelleren Lieferungen auch einen Video-Streamingdienst anbietet. Seine Führung im Cloud Computing - der Auslagerung von Speicher- und Software-Diensten ins Internet - festigte Amazon trotz des harten Preiskampfes.

Es ist das achte Quartal in Folge, in dem das Unternehmen aus Seattle einen Gewinn schafft. In den Jahren zuvor hatte die mit erheblichen Investitionen verbundene Expansion immer wieder für Verluste gesorgt, was häufig zu Unmut unter den Anlegern führte. Der umtriebige Konzern-Chef und -Gründer Jeff Bezos, dem auch eine Weltraumfirma gehört, drang dabei in immer mehr Geschäftsbereiche vor. Diesmal waren die Aleger zufrieden.

Amazons Handelsgeschäft profitierte erneut vom Prime-Dienst, der Kunden häufigere und umfangreichere Einkäufen schmackhaft machen soll. Allein der Umsatz mit Mitgliedern legte um 49 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz der Cloud-Sparte Amazon Web Services, mit der das Unternehmen Marktfürer ist, stieg um 43 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Dollar. Der verschärfte Konkurrenzkampf mit anderen Technologiegrößen wie Microsoft konnte Amazon hier kaum etwas anhaben.

An seinem Investitionskurs hält Bezos fest. Neben dem Ausbau schnellerer und eigener Lieferdienste sowie eines Angebots an frischen Lebensmitteln will Amazon auch die Lagerkapazitäten verstärken. Bis Mitte nächsten Jahres sollen so mehr als 130.000 neue Stellen geschaffen werden. Doch das dürfte erneut am Gewinn nagen. Denn Amazon stellte für das zweite Quartal ein Betriebsergebnis unter den Analystenschätzungen in Aussicht.

rtr