Auf Seite 2: QUARTALSVERLUST BRACHTE AMAZON ZULETZT HARSCHE KRITIK EIN
QUARTALSVERLUST BRACHTE AMAZON ZULETZT HARSCHE KRITIK EIN
"Es ist klar, dass Amazon mehr Inhalte auftreiben will, die es kontrollieren kann", sagte James McQuivey vom Analysehaus Forrester. Twitch passe gut zu dieser Strategie. Amazon zahlt für die Übernahme nach eigenen Angaben vom Montagabend 970 Millionen Dollar in bar. Dabei war der Konzern zuletzt stark in die Kritik geraten, weil er trotz eines um fast 25 Prozent auf 19 Milliarden Dollar gestiegenen Quartalsumsatzes Verluste auswies.
Amazon hatte dies mit hohen Investitionen in immer neue Geschäftsfelder wie Smartphones, Tablets und TV-Serien begründet. Sie sollen dem Konzern aus Seattle auf lange Sicht eine Dominanz bringen, die sich dann auch in Form hoher Gewinne auszahlen könnte. Ähnlich umtriebig ist nur noch Google - von der klassischen Suchmaschine im Internet, über das Smartphone-Betriebssystem Android, das Video-Portal YouTube, Email- und Kartendienste, selbstfahrende Autos bis hin zu einer neuartigen Datenbrille. Und der Amazon-Rivale verdient daran schon kräftig.
Amazon setzt bei seiner Expansion nicht nur auf neue Geschäftsfelder, sondern stößt auch in weitere Regionen vor. So hatte der Konzern erst Ende Juli angekündigt, zwei Milliarden Dollar in den schnell wachsenden indischen Markt zu investieren. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht. So steht Chinas führender Online-Händler Alibaba vor einen milliardenschweren Börsengang in den USA. Der Konzern wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften. Er mischt auch bei Online-Auktionen, Messaging-Diensten und der Zahlungsabwicklung mit. Für sein Wachstum außerhalb Chinas hat Alibaba zuletzt bereits rund fünf Milliarden Dollar investiert.
Reuters