Die Amazon-Aktie hat gerade heftig einen auf den Deckel bekommen. Schuld sind die Quartalszahlen. Der Rücksetzer könnte sich für Anleger aber als Glücksfall erweisen. Das sind die Hintergründe zur Bilanz.

Ist das der Beginn einer großen Krise beim Online-Versandhändler Amazon? Das Unternehmen konnte am Donnerstag mit seiner Prognose für das laufende Quartal nicht überzeugen. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als vier Prozent. 

Mit einem prognostizierten Umsatz von 151 und 155,5 Milliarden US-Dollar liegen die Amerikaner deutlich unter den Erwartungen der Analysten von im Schnitt 158 Milliarden US-Dollar. Amazon verwies darauf, dass der erstarkte Dollar die Erlöse aus dem internationalen Geschäft niedriger erscheinen lassen wird.

Nicht alle Geschäftszahlen bei Amazon enttäuschen

Die Enttäuschung über die „schwachen“ Aussichten dürfte bei Anlegern schwerer wiegen, da sich die Zahlen für das letzte Quartal deutlich besser lesen. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden US-Dollar. Zudem verdoppelte sich unter dem Strich der Gewinn mit 20 Milliarden US-Dollar und die Erlöse in der für die Zukunft so wichtigen Cloud-Sparte AWS legte um 19 Prozent auf 28,8 Milliarden US-Dollar zu.

Kommt jetzt das Ende der Amazon-Rallye?

Aber welche Schlüsse sollen Anleger jetzt aus den Zahlen ziehen und ist der von Amazon Ende Dezember 2022 gestartete Aufschwung an der Börse jetzt wieder vorbei? Zunächst: Amazon ist nicht der einzige große Tech-Konzern, der mit Aussichten für die kommenden Monate enttäuschte. Auch andere Player wie Alphabet oder Microsoft hängen in Teilen durch. 

Der starke Burggraben von Amazon und seine diversifizierten Geschäftsfelder sollten aber dafür sorgen, dass die Aktie jetzt nicht in einen Abwärtsstrudel gerät. Die etwas zurückgeschraubten Erwartungen könnten auch damit zusammenhängen, dass Amazon in diesem Jahr etwa 100 Milliarden US-Dollar unter anderem in KI-Infrastruktur investieren möchte. Das dürfte sich aber auf lange Sicht wieder auszahlen. Auch Experten wie Goldman Sachs und die Schweizer Großbank UBS raten in einer ersten Reaktion auf die Zahlen weiter zum Kauf der Aktien. Schlechte Phasen für das Papier können Kauftage sein. Den Titel finden Sie übrigens mit anderen Technologie-Schwergewichten im Tech-Giganten Index von BÖRSE ONLINE, falls Sie diversifiziert in die Wachstumsbranche investieren möchten.

Amazon (WKN: 906866)

Enthält Material von dpa-AFX

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