Am Ende blieb aber für die Amazon-Aktie nur ein mickriges Plus von 0,09 Prozent auf 996,70 Dollar übrig. Die A-Aktien des Google-Mutterkonzerns Alphabet schafften es nur bis auf 997,62 Dollar und verzeichneten zu Handelsschluss ein Plus von 0,29 Prozent auf 996,17 Dollar.

Richtig Fahrt aufgenommen hatte der Kampf um die 1000-Dollar-Marke am vergangenen Donnerstag: Einen Tag nach der Veröffentlichung des jüngsten Protokolls der US-Notenbank hatten die Technologie-Indizes NASDAQ 100 und Nasdaq Composite (NASDAQ Composite Index) noch einmal richtig Schwung bekommen und Bestmarken erreicht. Die Währungshüter hatten sich recht zuversichtlich zur Wirtschaft in den Vereinigten Staaten geäußert und zudem signalisiert, bei der Normalisierung der expansiven Geldpolitik weiter bedächtig vorgehen zu wollen.

BERNSTEIN-ANALYST HATTE ZUERST DIE 1000 DOLLAR PROGNOSTIZIERT

Vor gut einem Jahr hatte Analyst Carlos Kirjner von Bernstein Research als erster Experte einen Amazon-Kurs von 1000 Dollar prognostiziert. Damals hatten die Papiere bei knapp 700 Dollar notiert.

Kirjner hatte argumentiert, dass die einzelnen Geschäftsfelder von Amazon sehr stark wüchsen und sehr profitabel seien. Zudem dürften die Kosten für die Bereitstellung von Inhalten für die verschiedenen Online-Dienste des Unternehmens nicht mehr so stark wachsen wie zuvor.

CLOUD-PLATTFORM IST ERTRAGSPERLE

Die jüngste Geschäftsentwicklung scheint dem Experten recht zu geben: Amazon hatte seinen Gewinn zu Jahresbeginn trotz hoher Ausgaben überraschend kräftig gesteigert. Vor allem die boomende Cloud-Plattform Amazon Web Services bleibt eine Ertragsperle. Das hochprofitable Geschäft mit IT-Diensten und Rechenleistung aus dem Netz ist für den Online-Riesen schon länger ein Erfolgsgarant.

Amazon war vor 20 Jahren an die Börse gegangen. Bei der Premiere am 15. Mai 1997 hatte das Papier 18 Dollar gekostet.

VIERTWERTVOLLSTES UNTERNEHMEN DER WELT

Der Online-Händler ist heute mit einer Marktkapitalisierung von rund 477 Milliarden Dollar das viertwertvollste Unternehmen weltweit und damit etwa doppelt so hoch bewertet wie der traditionelle Einzelhandelskonzern Walmart. Den höchsten Börsenwert zu haben, kann sich der iPhone-Hersteller Apple rühmen: Er beträgt aktuell 802 Milliarden Dollar. Alphabet mit 681 Milliarden Dollar und der Softwarekonzern Microsoft mit 541 Milliarden Dollar können derzeit ebenfalls eine höhere Marktkapitalisierung aufweisen. Damit machen die großen US-Technologiefirmen die globalen Spitzenplätze exklusiv unter sich aus.

dpa-AFX