Langsam häufen sich die schlechten Nachrichten rund um das E-Commerce Geschäft von Amazon. Dürften die Quartalszahlen am 1. Februar vielleicht noch schlechter ausfallen als erwartet?
Seit einiger Zeit bereits kämpft der E-Commerce Riese Amazon mit der Profitabilität im Online-Versandgeschäft und muss dieses mit den eigenen Cloud-Einnahmen querfinanzieren. Doch jetzt scheint es wieder schlechte Nachrichten zu geben, die keine baldige Erholung versprechen.
Amazon: Lagerschließung in Großbritannien
So lief heute die Meldung von vermehrten Lagerschließungen in Großbritannien über die Newsticker. Amazon will insgesamt drei größere Logistikstandorte dicht machen und so mehr als 2500 Arbeitsplätze “verlagern”.
Bereits in der jüngeren Vergangenheit hatte Amazon Entlassungen ankündigt, auch wenn diese noch nicht im großen Stil über die Bühne gegangen sind.
Schlechte Konsumaussichten
Aber der eigentliche Grund für diese Maßnahmen sind die schlechten Konsumaussichten und das angespannte makroökonomische Umfeld. Nachdem bereits im Oktober der zweite Prime Day gefloppt war, in dem Amazon seine Lager abverkaufen wollte, sollte nun das Weihnachtsgeschäft die Rettung bringen.
Schaut man allerdings nun auf Meldungen von Playern wie Lululemon oder About You, die beide in den letzten Handelstagen zweistellig abstürzten, so könnte der Eindruck entstehen, dass der Konsumwille auch nicht in der Adventszeit zurückgekommen ist.
Vorsicht vor dem nächsten Kurssturz bei der Amazon-Aktie?
Sollte also auch an Weihnachten die Konsumlaune deutlich tiefer gelegen haben als erwartet, so dürfte Amazon am 1. Februar mit sehr schlechten Quartalszahlen aufwarten. Anleger dürften sich dabei an ein ähnliches Event aus dem Vorjahr erinnert fühlen, bei dem das Papier nachbörslich zweistellig abrauschte.
Dementsprechend sollten Anleger einem Investment in die Amazon-Aktie aktuell mit einiger Vorsicht begegnen, da hier die Chance besteht, dass es noch einmal tiefer nach unten geht. Bereits im Verlauf des vergangenen Jahres hatte Amazon den Status als Billion-Dollar-Company verloren, doch jetzt droht vielleicht mehr als eine temporäre Abwertung.
Sollten nämlich Ausblick und Zahlen entsprechend schlecht sein, könnte Amazon vom ehemaligen Liebling der Börse zum gefallenen Engel werden, auch wenn dies mit der langfristig positiven Entwicklung des Unternehmens wenig zu tun hat.
Übrigens: Laut JP Morgan sind diese Aktien zu günstig, um sie zu ignorieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon