Dieser Streaming-Anbieter ist bisher einer der Gewinner des Jahres 2024. Und von einem neuen Rekordhoch noch in diesem Jahr ist die Aktie auch nicht mehr weit weg.
Es sind gute Zeiten für den Streaming-Anbieter Netflix. Die Aktie erreichte in den letzten fünf Monaten jedes Mal ein 52-Wochenhoch und legte seit Jahresanfang um rund 25 Prozent zu. Von seinem Allzeithoch bei 700,99 US-Dollar aus dem November 2021 ist der Titel nur noch knapp über 15 Prozent entfernt. Wenn es nach den aktuellen Einschätzungen von einigen Analysten geht, dann könnte Netflix diese Hürde noch in diesem Jahr nehmen.
Analysten schrauben Kursziele in Rekordhöhen
Die bisher konservativste Schätzung kommt von Evercore ISI-Analyst Mark Mahaney mit einem neuen Kursziel von 640 US Dollar, was immer noch einem Upside von momentan fünf Prozent entspricht. Mahaney betonte, wie vielversprechend der neue Mix aus werbefreien Abos und Abos mit Werbung sei, wenn es um den Zugewinn neuer Nutzer gehe.
Noch optimistischer ist Andrew Uerkwitz von Jefferies, der sein Kursziel von 580 auf 700 US-Dollar anhob und damit schon die Rekordhöhe streift. Uerkwitz passte seine Einschätzung aufgrund der guten Akzeptanz der eingeführten Maßnahmen zur gemeinsamen Nutzung von Passwörtern an. Zudem sieht er die Konkurrenz von Netflix derzeit als nicht besonders stark an. Mit 260 Millionen Abonnenten stand Netflix im vierten Quartal 2023 vor Amazon mit geschätzt 200 Millionen Abonnenten und Disney+ mit 150 Millionen Abonennten an der Spitze im Streaming-Bereich. Und während Rivalen wie Disney Einsparungen vornehmen müssen, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen, zieht Netflix bei teuren Filmen und Serien nicht zurück.
Mit einem Free Cash Flow von derzeit fast sieben Milliarden US-Dollar hängt Netflix auch hier einige Wettbewerber ab. Zu holen gibt es in dem Markt übrigens laut Statistas Market Insights noch für alle etwas: Allein in Deutschland soll der VoD-Markt von derzeit 4,6 Milliarden Euro auf 6,5 Milliarden bis 2027 steigen.
Darum sollten Anleger noch etwas vorsichtig sein
Klingt alles schön und gut, zu ähnlich hohen Kursen wurde die Aktie aber schon einmal vor etwa zwei Jahren gehandelt – bevor das Papier innerhalb von vier Monaten um etwa 70 Prozent einbrach. Damals hatten Anleger nicht mehr an viel Wachstumspotenzial geglaubt, weil die Mitgliederzahlen während der Corona-Pandemie in die Höhe geschossen waren und darauffolgende Quartalszahlen unter den Erwartungen blieben. Heute scheint das Marktumfeld aber wesentlich berechenbarer zu sein und die letzten Quartalszahlen hatten Anleger auch nicht abgeschreckt. Die Vorzeichen sind also andere.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix, Amazon.