Das erwartete hohe Wachstum rund um elektrische Fahrzeuge lockt Glücksritter an. Mit großen Versprechungen ködern Firmen Investoren. In vielen Fällen endet das Engagement mit hohen Verlusten. So wirkt die US-Firma American Battery Metals (ABM, WKN: A2P J3E) wenig vertrauenswürdig.
Wie der Name signalisiert, geht es um Batterien. Die Energiespeicher sind der Kern von Elektroautos. Die Ankündigung, eine große Recyclinganlage in Reichweite des Tesla-Werks in Nevada errichten zu wollen, sorgte dafür, dass der Pennystock auf Jahressicht um den Faktor 25 zulegte. Die geschürte Hoffnung: Wenn Tesla die Welt der Elektroautos dominiert, wird der Konzern Batterien benötigen und ABM dürfte dank der geografischen Nähe davon profitieren. Die Chance, dass diese Rechnung aufgehen wird, ist gering. Das Risiko, dass sich ein Großteil der 708 Millionen Euro Börsenwert in Luft auflösen wird, ist hingegen groß. Die 2011 gegründete Firma besitzt Abbaurechte in Nevada, doch es gibt keine Umsätze aus dem Geschäft. Mitte 2019 wurde beschlossen, eine Recyclingfirma zu werden. Doch dazu gehört mehr als der reine Wille. Recycling von Lithium-Ionen-Batterien ist kompliziert. Die handelnden Personen haben keine Expertise, sagt etwa der Hedgefonds Spruce Point. Im Gegenteil.
Mitglieder der Verwaltung seien sogar in der Vergangenheit in Betrugsfälle verwickelt gewesen. Zudem hat das Unternehmen nicht genügend Mittel, um einen Recyclingprozess auf die Beine zu stellen. Letztlich ist der Bedarf an Recycling aktuell gering, weil vor zehn Jahren nur wenige Elektroautos gebaut wurden. Eine Firma, die einen Markt bedienen will, den es noch nicht gibt, die es nicht kann und die auch kein Geld hat, ist eine schlechte Wette.