Der Konzern, dessen Geschichte bis in das Jahr 1886 zurückreicht, versorgt mehr als 13 Millionen Menschen in 46 US-Bundesstaaten und einigen Regionen Kanadas mit Trinkwasser und kümmert sich auch um das Abwasser. Die in New Jersey ansässige Firma ist damit nicht nur der größte, sondern auch der geografisch am breitesten aufgestellte börsennotierte Versorger im Bereich Trink- und Abwasser in den USA.

Wasser ist ein elementares Gut. Deshalb läuft das Geschäft praktisch unabhängig von Konjunkturzyklen. Das macht die Aktie gerade für langfristig orientierte Anleger interessant. In den vergangenen Jahren profitierte das Unternehmen wie andere US-Konzerne von der Steuersenkung der Trump-Regierung. In Zukunft sollte ein Infrastrukturprogramm, das auch die Wasserversorgung in den USA umfasst, beim größten heimischen Wasserkonzern für Schwung sorgen. Experten schätzen, dass in der veralteten Infrastruktur bis zu 30 Prozent des kostbaren Nasses durch Lecks in Rohren verloren gehen. Daneben werden im Hinblick auf den Klimawandel eine effiziente Wassernutzung und die konsequente Wiederverwendung von Abwasser immer wichtiger.

Auf dem Investorentag Mitte Dezember gab das Unternehmen seine vorläufige Prognose für 2020 bekannt. Der Gewinn pro Aktie soll zwischen 3,79 und 3,89 Dollar liegen. Nach vorläufigen Zahlen lag der Gewinn pro Aktie im Jahr 2019 zwischen 3,56 und 3,64 Dollar. American Water Works legt die testierte Bilanz für 2019 erst am 19. Februar vor. Branchen­experten schätzen das Wachstum auf 6,9 Prozent. Damit liegt American Water Works am unteren Ende seiner Ziele, den Gewinn jedes Jahr zwischen sieben und zehn Prozent zu steigern.

Expansion nach Florida


Für Spannung sorgen am 19. Februar nicht nur die Zahlen. Branchenbeobachter rechnen auch mit Neuigkeiten zur Übernahme des Wasser- und Abwassergeschäfts der Stadt Jacksonville in Florida sowie zum letzten Stand über den Verkauf des Geschäfts im Staat New York.

Bekommt American Water Works in Florida den Zuschlag, würde sich nicht nur das Versorgungsgebiet um einen neuen Bundesstaat erweitern. Auch der Umsatz würde auf einen Schlag um fast 13 Prozent zulegen. Das sollte sich wiederum in besseren Erträgen und nicht zuletzt im Aktienkurs zeigen. Der markiert seit Jahren einen stabilen Aufwärtstrend. Der jüngste Kurssprung auf ein Allzeithoch könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Anleger fest mit dem Florida-Deal rechnen.

Doch auch wenn es damit nicht klappen sollte, überzeugt American Water Works mit dem Geschäftsmodell und der Dividendenpolitik. Seit dem Börsengang im Jahr 2008 wurde die Ausschüttung Jahr für Jahr angehoben.