Der Niedrigzins verändert auch das Verhalten der Unternehmen. In Zeiten, in denen Geld quasi zum Nulltarif erhältlich ist und Banken Strafzinsen verlangen, überlegen sich Unternehmen ganz genau, was sie mit ihrem Geld anstellen. Gerade in den USA boomen daher seit einiger Zeit die Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen. Die im Aktienindex S&P 500 notierten Unternehmen steuern auf neue Rekorde zu. Im ersten Quartal 2016 haben sie Aktien für sage und schreibe 170 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Nur 2007 kauften Unternehmen noch mehr Aktien zurück. Dieses Phänomen hat auch die ETF-Branche auf den Plan gerufen.
Seit vergangenem Jahr gibt es einen Buyback ETF auf den S&P 500. Denn solch massiven Aktienrückkäufe bleiben indes nicht ohne Auswirkungen auf die Kurse. Die Umsetzung von Aktienrückkaufprogrammen ist statistisch betrachtet stets mit positiven Kurseffekten verbunden. Empirische Untersuchungen belegen überdurchschnittliche Aktienkursentwicklungen während eines Rückkaufprogramms. Morgan Stanley hat dies einmal auf Sicht von zwölf Monaten untersucht: Die Outperformance liegt bei rund 13 Prozent. Die Ursache dafür ist einfach nachzuvollziehen. Der Rückkauf eigener Aktien verringert die Zahl der ausstehenden Aktien, was zu einer Verbesserung wichtiger Aktienkennzahlen führt. Bei konstant gehaltener Dividendensumme erhöhen sich zudem die zukünftigen Ausschüttungen pro Aktie. Wichtig ist auch der damit verbundene Signaleffekt: Da dem Vorstand hinsichtlich des tatsächlichen Unternehmenswerts ein Informationsvorsprung zugebilligt wird, assoziiert der Kapitalmarkt signifikante Aktienrückkäufe häufig mit einer aktuellen Unterbewertung.
Der S&P 500 Buyback Index bildet die 100 Aktien des S&P 500 mit den höchsten Aktienrückkäufen gemessen an der Marktkapitalisierung während der letzten zwölf Monate ab. Dabei wird nur auf die tatsächlich zurückgekauften Aktien geschaut und das angekündigte Volumen außer Acht gelassen. Die Titel werden dann alle gleichgewichtet.
Solange US-Firmen massiv Aktien zurückkaufen, kann sich der ETF lohnen.