Aktienrückkäufe haben sich in den USA seit Ende der 1990er Jahre als Kapitalmaßnahme etabliert. Verglichen mit Bardividenden sind Aktienrückkäufe inzwischen die wichtigste Form der Ausschüttungspolitik. Dies ist gerade in den USA ein probates Mittel, um die Kurse zu puschen. Alle Unternehmen im S&P 500 haben seit 2009 mehr als zwei Billionen US-Dollar in Aktienrückkäufe gesteckt. Allein in den vergangenen zwölf Monaten waren es über 550 Milliarden Dollar. Das sind knapp 18 Prozent mehr als im Vorjahr.

Spitzenreiter bei den Rückkäufen im vierten Quartal des vergangenen Jahres war Apple. Sie kauften für 6,1 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurück. Anteilseigner wird die Verknappung der Papiere in jedem Fall freuen, ist die Umsetzung von Aktienrückkaufprogrammen doch statistisch betrachtet stets mit positiven Kurseffekten verbunden. Empirische Untersuchungen belegen überdurchschnittliche Aktienkursentwicklungen während eines Rückkaufprogramms. Morgan Stanley hat dies einmal auf Sicht von zwölf Monaten untersucht: Die Outperformance liegt bei rund 13 Prozent. Daher verwundert es auch kaum, dass der S&P 500 Buyback Index sehr erfolgreich ist. Er hat den S&P 500 in den vergangenen zwanzig Jahren siebzehnmal geschlagen.

Die Ursachen, mit denen die positiven Kurseffekte erklärt werden, sind relativ einfach nachzuvollziehen. Der Rückkauf eigener Unternehmensanteile verringert die Zahl der ausstehenden Aktien, was zu einer Verbesserung wichtiger Aktienkennzahlen führt. Bei konstant gehaltener Dividendensumme erhöhen sich zudem die zukünftigen Ausschüttungen pro Aktie. Wichtig ist auch der damit verbundene Signaleffekt: Da dem Vorstand hinsichtlich des tatsächlichen Unternehmenswerts ein Informationsvorsprung zugebilligt wird, assoziiert der Kapitalmarkt signifikante Aktienrückkäufe häufig mit einer aktuellen Unterbewertung des jeweiligen Papiers. Hinzu kommt ein Zinseszinseffekt für Anleger. Dividenden müssen sofort versteuert werden. Der Kursgewinn erst beim Verkauf.

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Neben einigen aktiven Fonds gibt es inzwischen auch schon eine Reihe von ETFs, die systematisch die Vorteile des Rückkaufs nutzt. Amundi erweitert das Spektrum mit dem ersten ETF, der den S & P 500 Buyback Index abbildet. Der S & P 500 Buyback Index bildet die Wertentwicklung der 100 Aktien des S & P 500 mit den höchsten Aktienrückkäufen gemessen an der Marktkapitalisierung während der letzten zwölf Monate ab. Dabei wird nur auf die tatsächlich zurückgekauften Aktien geschaut und das angekündigte Volumen außer Acht gelassen. Die Titel werden dann alle gleichgewichtet und der Index wird quartalsweise angepasst. Die Top-5-Werte dürften den meisten eher nicht bekannt sein. Sie heißen etwa Kohl’s Corp, Tesoro, Urban Outfitters, Cigna oder Anthem.

In den vergangenen Jahren funktionierte das Buyback-Prinzip stets und sorget für Kursgewinne. Mittelfristig dürfte dies wohl noch anhalten, denn die Unternehmen haben volle Kassen und kaufen auch 2015 Aktien massiv zurück.

jk

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