Die Börsen beben nach den neuen Trump-Zöllen – doch zwei Aktien könnten jetzt zur Rettung werden. Warum Experten sie gerade jetzt für besonders robust halten.

Der Aktienmarkt rauscht weltweit in die Tiefe – ausgelöst durch neue, überraschend harte Strafzölle der USA unter Donald Trump. Die große Frage jetzt: Welche Aktien halten dem Sturm stand?

Während viele Konzerne zittern, sehen Analysten in zwei Unternehmen derzeit Felsen in der Brandung. In einem aktuellen Bericht des Finanzportals „TipRanks“ werden Genuine Parts Company und TJX Companies als besonders widerstandsfähig gegenüber den neuen Handelsbarrieren hervorgehoben. Beide könnten sogar vom aktuellen Umfeld profitieren – aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Genuine Parts Company: Global aufgestellt und zollresistent

Die Genuine Parts Company ist ein weltweit tätiger Händler für Auto- und Industrieersatzteile – bekannt vor allem durch die Marke NAPA Auto Parts. Das Besondere: GPC ist nicht nur in den USA stark, sondern auch in Europa und Australien aktiv. Diese globale Aufstellung hilft dem Unternehmen, flexibel auf neue Zölle zu reagieren.

Weil GPC viele Teile lokal bezieht oder fertigt, kann es Zölle oft umgehen. Und wenn Zölle die Preise steigen lassen, profitieren Ersatzteilspezialisten wie GPC: Denn viele Autobesitzer entscheiden sich dann, ihre Fahrzeuge länger zu fahren – was Reparaturen und Wartung attraktiver macht. Davon lebt GPC.

Laut dem Experten Greg Melich von Evercore ISI zählt die Genuine Parts Company zu den zollresistenteren Unternehmen in seiner Analyse, wie TipRanks berichtet. GPC könne nicht nur steigende Preise in den Bereichen Auto und Industrie abfedern, sondern womöglich sogar davon profitieren. Ein Großteil der Risiken – etwa durch Zölle oder ein schwächeres Konsumumfeld – sei seiner Einschätzung nach bereits im Aktienkurs berücksichtigt.

Zudem sieht Melich Wachstumschancen im Ersatzteilmarkt: GPC könnte Marktanteile gewinnen, weil Wettbewerber wie AAP Filialen schließen – viele unabhängige Händler dürften dann zum NAPA-Netzwerk wechseln. Gleichzeitig senkt das Unternehmen durch Restrukturierungen die Kosten, was langfristig höhere Gewinne verspricht. Sollte zudem die Industrieproduktion in den USA durch eine Verlagerung zurück ins Land (Onshoring) steigen, könnte GPC zusätzlich profitieren.

Er stuft die Aktie als Outperform ein und sieht mit einem Kursziel von 135 US-Dollar rund 18 Prozent Kurschance. Auch die Mehrheit der anderen Analysten empfiehlt den Kauf.

TJX Companies: Discounter mit starker Lieferkette trotzt Zöllen

Die TJX Companies betreiben bekannte Discount-Ketten wie T.J. Maxx und Marshalls – und setzen dabei auf Markenmode und Haushaltswaren zu stark reduzierten Preisen. Das Konzept: keine Sales, keine Coupons – die günstigen Preise gibt’s das ganze Jahr.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wirkt dieses Modell wie ein Magnet für preisbewusste Kunden. Und auch mögliche Zölle könnten TJX wenig anhaben: Dank einer flexiblen Lieferkette, cleveren Einkäufern und der Fähigkeit, Überproduktionen günstig aufzukaufen, kann das Unternehmen Preiserhöhungen abfedern.

Steigen die Lebenshaltungskosten, greifen viele Verbraucher erst recht zu günstigen Marken – was TJX sogar zusätzliche Kundschaft bringen könnte.

Laut dem Experten Paul Lejuez von Citi könnten neue Zölle den Markt kräftig durcheinanderwirbeln – für Discounter wie TJX aber auch Chancen bieten. Denn durch die Handelsstörungen werde es mehr hochwertige Produkte zu günstigen Einkaufspreisen geben. Gleichzeitig rechnet Lejuez damit, dass ein schwächeres Konsumklima mehr Menschen zu preisbewussten Anbietern wie TJX treibt – auf der Suche nach günstigen Marken und dem typischen "Schatzsuche"-Erlebnis.

Er sieht darin die Chance für steigende Umsätze und Margen, zumal das Unternehmen zuletzt mit starken Quartalszahlen überzeugte. Der leichte Rückgang im Februar sei wohl eher dem Wetter als der Nachfrage geschuldet, so TipRanks.

Er empfiehlt, wie auch die Mehrheit, die Aktie zum Kauf. Im Durchschnitt sehen sie mit einem Kursziel von 142 US-Dollar ein Aufwärtspotenzial von zwölf Prozent.

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