Die Aussicht auf eine weiter ungebremste Geldflut in der Euro-Zone hat am Donnerstag an den Finanzmärkten die Aktienkurse angeschoben und den Euro belastet. Der Dax weitete seine Gewinne noch während der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi aus und stieg in der Spitze um 2,6 Prozent auf ein Tageshoch von 10.312 Zähler. Zuvor hatte er etwa 1,6 Prozent höher gelegen. Der Euro rutschte um mehr als einen US-Cent auf 1,1108 Dollar von 1,1230 Dollar vor Beginn der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi ab. "Draghi hat die Tür für eine Ausweitung oder Verlängerung des QE-Programms offengelassen. Das belastet natürlich den Euro", sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.
Draghi hatte erklärt, dass das Anleihekaufprogramm reibungslos laufe und die Obergrenze beim Anleihenankauf je Gattung erhöht werde. Zudem bekräftigte er, dass notfalls das bis September 2016 laufende Programm verlängert werden könnte. Die Inflation wird derweil nach Draghis Einschätzung sehr niedrig bleiben. Damit dürfte laut Händlern die Angst vieler Anleger vor einer für die Konjunktur schädlichen Spirale aus fallenden Preisen und sinkenden Investitionen bestehen bleiben.
Zuvor hatte die EZB die Zinsen erwartungsgemäß unverändert auf dem Rekordtief von minus 0,20 Prozent belassen.
Reuters