Turnaround in Rekordzeit: Für das Jahr 2015 hatte Anglo American noch einen Verlust von 5,6 Milliarden Dollar ausweisen müssen. Nur zwölf Monate später meldet der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern einen Nettogewinn von 1,6 Milliarden Dollar. Konzernchef Mark Cutifani hatte auf den Verfall der Rohstoffpreise entschieden reagiert. Der Australier schloss im vergangenen Jahr zahlreiche Minen und kürzte Investitionsvorhaben. Dank der gleichzeitig wieder überraschend stark anziehenden Eisenerz- und Kohlepreise gelang es auch, die Schuldenlast um 4,4 Milliarden auf noch 8,5 Milliarden Dollar zu senken.
Aufstiegskandidat
Da nun auch die Aussichten für die Diamantensparte von Anglo American wieder heller funkeln, kann der Konzern von ursprünglich geplanten zusätzlichen Minenschließungen vorerst absehen. Gleichwohl will Cutifani die Verschuldung weiter senken. Das gefällt S & P. Anfang der Woche hob die Ratingagentur den Ausblick von stabil auf positiv. Eine Heraufstufung in das untere Investment-Grade-Segment innerhalb der nächsten zwölf Monate ist laut DZ-Bank nun möglich.
Ein Einstieg in die von Anglo American in Euro aufgelegten Bonds ist jedoch nur ab 100 000 Euro möglich. Privatanleger, die weniger einsetzen wollen, können das auf Australische Dollar lautende Papier kaufen. Sie gehen damit zwar ein Währungsrisiko ein. Das ist aber überschaubar. Der "Aussie" hat gegenüber der Gemeinschaftswährung zuletzt zugelegt. Das in Down Under genutzte Zahlungsmittel profitiert derzeit unter anderem von vermehrten Carry Trades: Dabei nutzen Investoren das niedrige Zinsniveau in der Eurozone und legen das geborgte Geld in höher rentierlichen australischen Anlagen an.