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Der 14. Januar 2019 war ein weiterer Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung Vietnams. An diesem Tag ist der südostasiastische Staat mit seinen gut 95 Millionen Einwohnern als siebtes von insgesamt elf Ländern offiziell dem transpazifischen Freihandelsabkommen CPTPP beigetreten. Es entsteht eine riesige Freihandelszone im Pazifikraum, mit der bis zu 95 Prozent der bisherigen Zollbeschränkungen in der Region wegfallen könnten. Dank der Teilnahme an CPTPP und weiterer bilateraler Freihandelsabkommen zählt Vietnam einer aktuellen Analyse von Germany Trade and Invest (GTAI) zufolge zu den größten Profiteuren der Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China.
Schon heute exportiert das Land viele Produkte, die auch China in die USA verkauft. Der US-amerikanisch-chinesische Zollstreit ist jedoch lediglich ein Grund, weshalb viele internationale Konzerne und immer häufiger auch chinesische Gesellschaften Teile ihrer Produktion nach Vietnam verlagern. Junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte sowie die im Vergleich zu China deutlich günstigeren Löhne ziehen schon seit Jahren haufenweise ausländische Direktinvestitionen an.
Der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung fertigt bereits die Hälfte seiner Geräte in Vietnam. Medienberichten zufolge plant inzwischen auch Apple-Zulieferer Foxconn eine Produktion im Land. Insgesamt legten die ausländischen Direktinvestitionen 2018 um 9,1 Prozent auf 19,1 Milliarden US-Dollar zu.
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Die durch die Pläne vieler ausländischer Konzerne prall gefüllte Investitionspipeline sichert auf Jahre hinaus neue Arbeitsplätze, steigende Einkommen und eine höhere Kaufkraft der Bevölkerung, was sich in einem anhaltend starken Wirtschaftswachstum widerspiegelt. Bei einer Inflationsrate von drei Prozent war die vietnamesische Wirtschaft im vergangenen Jahr mit einem Plus von 7,1 Prozent nochmals stärker gewachsen als im Vorjahr. Das Schlussquartal, das rund um den Globus von einer Abschwächung der Weltkonjunktur geprägt war, brachte mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 7,3 Prozent sogar das kräftigste Wirtschaftswachstum auf Quartalsebene seit elf Jahren.
Mit dem Rückenwind der jüngsten Wirtschaftsdaten ist auch der vietnamesische Leitindex VN in den vergangenen Wochen wieder deutlich angesprungen, nachdem die Korrekturbewegung an den internationalen Börsen in der zweiten Jahreshälfte 2018 auch den Aktienmarkt in Ho-Chi- Minh-Stadt belastete. Zuvor hatten Spekulationen um eine baldige Aufnahme Vietnams in den MSCI Emerging Markets Index für eine Verdoppelung des VN von 520 auf über 1200 Punkte binnen zwei Jahren gesorgt. Der Einzug Vietnams in einen solchen Auswahlindex würde zusätzliche Käufe durch indexorientierte Investoren nach sich ziehen.
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Unsere Vietnam-Favoriten
Aufgrund fehlender Notierungen an westlichen Börsen ist es für ausländische Privatanleger meist jedoch unmöglich, in einzelne Vietnam-Aktien zu investieren. Interessante Alternativen, um am Aufschwung des vietnamesischen Aktienmarktes zu partizipieren, bieten deshalb börsengehandelte Fonds und Zertifikate.
Für Anleger, die auf dortige Bluechips setzen möchten, bietet sich das Xtrackers- Zertifikat auf den FTSE Vietnam Index an. Investoren setzen mit diesem Vehikel auf einen Aktienkorb, in dem rund 20 der größten Börsengesellschaften des asiati- schen Landes liegen.
Die Beteiligungsgesellschaft Vietnam Holding hingegen setzt mehrheitlich auf wachstumsstarke Mid Caps aus der zweiten Reihe. Diese haben meist deutlich günstigere Bewertungsparameter als die mehr beachteten Bluechips. So weist das Beteiligungsportfolio per Ende Januar ein KGV von knapp zwölf und eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent aus.
Unser Favorit ist jedoch der Vinacapital Vietnam Opportunity Fund mit seinem unternehmerischen Anlagestil, der sich zu einem Drittel aus Börsenbeteiligungen und zu zwei Drittel aus Privatisierungen, vorbörslichen Beteiligungen sowie Privatplatzierungen zusammensetzt. Größte Position des Fonds ist mit der Hoa Phat Group der führende Stahlproduzent des Landes. Zu den Top Five zählen zudem Vinamilk, Marktführer im Bereich Milchprodukte, Phu Nhuan Jewelry, der größte Schmuckhersteller des Landes, und Airports Corporation of Vietnam, Betreiber der wichtigsten internationalen Flughäfen Vietnams.
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Der börsengehandelte Fonds hat sich in den vergangenen Jahren glänzend entwickelt. Anleger, die den Boom mit einem Einzelinvestment spielen möchten, setzen auf ausländische Unternehmen, die bereits in Vietnam aktiv sind. So baut Sea Limited mit seinen Geschäftsfeldern E-Commerce und Mobile Gaming auf gleich zwei Megatrends. Mit Shopee betreibt die Gesellschaft seit drei Jahren eine der populärsten Internet-Handelsplattformen Vietnams, deren Umsätze im vierten Quartal 2018 um mehr als 500 Prozent zulegen konnten. Hauptumsatzbringer ist bislang aber die Tochtergesellschaft Garena, die Sparte meldete für das abgelaufene Quartal eine Verdoppelung des Ebitdas auf 105,2 Millionen US-Dollar. Mit einem für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellten Umsatzwachstum von rund 90 Prozent auf 1,2 bis 1,3 Milliarden US-Dollar übertraf man die Marktschätzungen deutlich. Die Aktie ging am Tag der Bekanntgabe in der vergangenen Woche mit einem Tagesgewinn von 35 Prozent auf einem neuen Rekordhoch aus dem Handel.
