In der Investmentszene ist John Paulson so etwas wie ein Star. Der heute 58-jährige Hedgefondsmanager wurde zur Legende, als die Finanzmärkte zusammenbrachen. Im Jahr 2007 hatte er vor vielen anderen erkannt, dass US-Hypothekenkredite hochriskante Papiere waren und mit viel Geld auf deren Ausfall gewettet. Als dann der amerikanische Immobilienmarkt tatsächlich einbrach, verdiente Paulson 3,7 Milliarden Dollar.

Das Besondere an US-Hedgefonds ist, dass sie keinerlei Beschränkungen unterliegen. So dürfen sie auf fallende Kurse setzen oder gehebelte Spekulationen eingehen, bei denen sich der Gewinn oder eben auch der Verlust - wenn die Wette nicht aufgeht - vervielfacht. Aber nicht alle Hedgefonds sind rein spekulativ ausgerichtet. Viele von ihnen haben ganz klassische Aktien wie Apple oder Nike im Portfolio.

Wer vom Marktgespür der Manager überzeugt ist, kann auf Investmentvehikel bauen, die deren Strategie umsetzen. Dies ist etwa mit dem neuen endlos laufenden Indexzertifikat von UBS (ISIN: DE000UBS1GU4) möglich, das die Entwicklung des Index Solactive Guru Total Return widerspiegelt.

Mit dem Investment können Anleger indirekt vom Know-how führender Hedgefondsmanager profitieren. Zu ihnen gehören unter anderem John Paulson, Christopher Hohn, Carl Icahn und David Einhorn. Der Index enthält größtenteils US-Aktien, die in der Gunst der Hedgefonds ganz oben stehen. Hintergrund: Institutionelle Investoren, die mindestens 100 Millionen US-Dollar am amerikanischen Aktienmarkt angelegt haben, müssen gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) vierteljährlich offenlegen, welche Positionen sie halten. Somit werden die Strategien der großen Hedgefonds für die Öffentlichkeit sichtbar. Der Guru-Index konzentriert sich dabei auf Hedgefonds, die eine hohe Aktienquote haben und einen Buy-andhold- Ansatz verfolgen, also langfristig ausgerichtet sind.

Auf Seite 2: Index enthält mehr als 50 Aktien

Index enthält mehr als 50 Aktien

Immer nach der Veröffentlichung der Hedgefonds-Positionen wird die Zusammensetzung des Guru-Index überprüft. Dabei wird von jedem ausgewählten Hedgefonds die jeweils am stärksten gewichtete Aktie aufgenommen. Im Index selbst sind alle Aktien gleich gewichtet. Derzeit umfasst das Barometer 56 Titel, unter anderem Apple, Facebook, General Motors, Nike und Wells Fargo. "Privatanleger können einerseits mit dem Zertifikat auf Aktien setzen, von denen führende Hedgefondsmanager besonders überzeugt sind. Andererseits ist durch die Gleichgewichtung der Titel im Index zu jeder Zeit eine hohe Risikostreuung gewährleistet", sagt UBSZertifikateexperte Steffen Kapraun.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Topbeteiligungen kann sich das Portfolio des entsprechenden Hedgefonds aber schon wieder verändert haben, da die Positionen nur mit Zeitverzögerung publiziert werden. Daher kann es sein, dass eine Anpassung im Guru-Index vom tatsächlichen Portfoliobestand einer ausgesuchten Investmentfirma abweicht.

Ein Vorteil des Zertifikats ist seine vergleichsweise schlanke Kostenstruktur. Während Hedgefonds von Anlegern häufig eine jährliche Managementgebühr von zwei Prozent plus eine Erfolgsbeteiligung von bis zu 20 Prozent der jährlichen Performance verlangen, fällt bei dem Zertifikat eine pauschale Gebühr von jährlich 1,2 Prozent an. Der Spread beträgt 0,5 Prozent.

In das Guru-Barometer werden etwaige Nettodividenden der enthaltenen Titel reinvestiert. Das heißt, Zertifikateinhaber profitieren von den Dividendenausschüttungen der Indexmitglieder. Der Indexanbieter, die Solactive AG, berechnet den Guru-Index seit Mai 2012. Seitdem konnte er in US-Dollar rund 80 Prozent zulegen. Der S & P 500 kam im gleichen Zeitraum auf plus 50 Prozent in Dollar.

Investmentprodukte, die die Hedgefondsstrategie abbilden, sind übrigens keine Neuerfindung. So bietet die Deutsche Bank schon länger Indexfonds (ETFs) an, mit denen Anleger von der Wertentwicklung ausgewählter Hedgefonds profitieren können. Egal, für welches Produkt man sich entscheidet: Wie bei allen Investments, die auf Aktien setzen, gibt es auch hier keine Erfolgsgarantien. Die exorbitanten Summen, die Paulson innerhalb kürzester Zeit verdient hat, dürften für Privatanleger wohl für immer ein Traum bleiben.