Vor der mit Spannung erwarteten Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen haben sich Anleger am Freitag mit Engagements an den internationalen Aktienbörsen zurückgehalten. Dax und EuroStoxx50 notierten jeweils kaum verändert bei 11.850 und 3667 Punkten. An der Wall Street kamen Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 ebenfalls kaum vom Fleck.

Anleger hätten Schwierigkeiten, die jüngsten Signale der Fed zur US-Zinspolitik einzuordnen, sagte Andreas Paciorek, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. "Auch die US-Notenbanker selbst scheinen sich nicht einig." In den vergangenen Tagen habe es sowohl Hinweise auf eine baldige Zinserhöhung als auch auf eine Verschiebung gegeben. Börsianer rechnen bislang mehrheitlich mit einem ersten Schritt ab Mitte des Jahres. Vor diesem Hintergrund kostete der Euro 1,0874 Dollar und damit ungefähr so viel wie zum New Yorker Vortagesschluss.

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GRIECHENLAND-KRISE BISLANG UNGELÖST - ENTSPANNUNG AM ÖLMARKT

Ungewiss ist derzeit auch die Lage in die Griechenland. Wirtschaftsminister Georgios Stathakis erwartet zu Beginn der kommenden Woche eine Einigung mit der Euro-Gruppe auf weitere finanzielle Hilfen. Die Führung in Athen hatte angekündigt, ihre Reformvorschläge bis spätestens Montag auf den Tisch zu legen. Wenn keine finanzielle Hilfe mehr fließt, geht dem Land nach Aussagen von Insidern in der griechischen Regierung voraussichtlich am 20. April das Geld aus.

Etwas Ruhe kehrte zum Wochenschluss am Ölmarkt ein: Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 57,67 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem sie sich am Vortag als Reaktion auf die Militär-Intervention Saudi-Arabiens im benachbarten Jemen um fünf Prozent verteuert hatte. Den Analysten von Goldman Sachs zufolge wird der Konflikt im Jemen nur geringe Auswirkungen auf die Öl-Versorgung haben, da das Land lediglich ein kleiner Öl-Exporteur sei. Auch eine Blockade der Meerenge Bab el-Manded, einem Nadelöhr für den Öltransport, erscheine eher unwahrscheinlich, sagte Jonathan Barratt vom Vermögensverwalter Ayers Alliance.

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NEUE STRATEGIE GIBT ADIDAS SCHUB

Zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt zählte Adidas mit einem Kursplus von 2,6 Prozent. Equinet-Analyst Ingbert Faust geht davon aus, dass die am Donnerstag vorgestellte Strategie des Sportartikelherstellers wie auch die Wachstumsziele das Vertrauen in das Potenzial des Konzerns stärken.

Kursgewinne verzeichnete auch die zuletzt gebeutelte Lufthansa. Die Aktien legten um 1,9 Prozent zu, nachdem sie als Reaktion auf den Absturz einer Maschine der Billigflug-Tochter Germanwings-Maschine am Dienstag insgesamt etwa sechs Prozent verloren hatten.

An der Börse Kopenhagen stiegen die Titel von Novo Nordisk um bis zu 14 Prozent auf einen Rekordwert von 382 Kronen. Das dänische Pharmaunternehmen will auf Basis zusätzlicher Testergebnisse erneut die Zulassung seines Insulin-Präparates Tresiba in den USA beantragen. Analysten trauen dem Mittel, dem die US-Behörden die Genehmigung 2013 zunächst verweigert hatten, jährliche Umsätze von 2,2 Milliarden Dollar zu.

In den USA sorgte außerdem der milliardenschwere Deal von Dow Chemical und Olin für Gesprächsstoff. Dow will einen Großteil seiner Chlor-Sparte abspalten und mit Olin fusionieren. Letztere stiegen um bis zu 25 Prozent auf ein 17-Jahres-Hoch von 33,91 Dollar. Dow notierten zeitweise 5,2 Prozent im Plus.

Reuters