Details blieb Trump bislang aber schuldig. Der Euro stieg in der Spitze um einen halben US-Cent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 1,0754 Dollar.

Für die Wall Street signalisierten die US-Futures ebenfalls eine etwas leichtere Tendenz. In New York hatten die Anleger noch am Freitag ummittelbar auf Trumps Antrittsrede reagiert und ihre Käufe etwas eingegrenzt.

Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank wertete Trumps Credo "Amerika zuerst" als längerfristigen Belastungsfaktor für die Weltwirtschaft und den Dollar. "Bislang hat sich Trump als Elefant im Porzellanladen erwiesen - er hat mit seinen oft knappen, aber umso harscheren Äußerungen nahezu alle Handels- und Vertragspartner vor den Kopf gestoßen." Medienberichten zufolge wollte Trump noch am Montag unter anderem einen Erlass zur Neuverhandlung des Freihandelsabkommens mit Mexiko und Kanada (NAFTA) unterzeichnen.

BÖRSIANER FÜRCHTEN ACHTERBAHNFAHRT UNTER TRUMP

Einigen Börsianern missfiel Trumps Regierungsstil: "Mit seinem eindeutigen Mangel an politischem Können bei offenbar klarer Visionen für seine Amtszeit stehen wir offenbar vor einer Achterbahnfahrt", sagte Michael Hewson, Chef-Marktanalyst für Großbritannien beim Online-Broker CMC Markets.

Vor diesem Hintergrund nahmen die Investoren Kurs auf als sicher geltende Häfen. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, legte zeitweise 59 Ticks auf 162,88 Punkte zu. Die "Antikrisen-Währung" Gold gewann 0,8 Prozent und war mit 1219,44 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise so teuer wie zuletzt vor zwei Monaten.

SPEKULATIONEN UM ALLIANZ-ENGAGEMENT TREIBEN GENERALI-KURS

Unter Verkaufsdruck blieben europäische Pharmawerte, nachdem Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen noch am Wochenende die US-Gesundheitsreform Obamacare per Erlass aufgeweicht hatte. Der europäische Branchenindex fiel um knapp ein Prozent auf ein Sechs-Wochen-Tief von 693,63 Punkten. Die Arzneimittel-Hersteller Merck aus Deutschland, Shire aus Großbritannien und Novartis aus der Schweiz büßten je rund ein Prozent ein. Die beiden deutschen Biotech-Firmen Morphosys und Medigene rutschten zwei und 3,7 Prozent ab. Die vor allem in den USA tätige Dialysefirma FMC setzte ihre Talfahrt fort und verlor 0,8 Prozent.

In Mailand standen Generali im Rampenlicht: Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die Allianz im Zuge eines Einstiegs der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo Teile des kleineren italienischen Konkurrenten übernehmen. Analysten und Händler äußerten sich zwar skeptisch. Doch dessen ungeachtet stiegen Generali um bis zu 7,1 Prozent. Allianz gaben dagegen 0,7 Prozent und Intesa sogar zwei Prozent nach.

rtr