von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Die erste Hürde bei 9220/40 Zählern hat der Deutsche Aktienindex übersprungen, doch damit bleibt der Markt dennoch im Zustand einer Bärenmarktrally. Nach den Verlusten von fast 9800 bis knapp 8900 kam eine Zwischenerholung auch nicht überraschend.

Damit sich aus dieser Bewegung wieder ein Aufwärtstrend entwickelt, müssen anhaltende Käufe vorliegen. Erst wenn Marktteilnehmer auch jenseits der 9380/9400 noch zugreifen, wäre wieder etwas mehr Optimismus angebracht. Dann hätte der Index 61,8 Prozent der Verluste wieder aufgeholt, was unter Chartanalysten als wichtiges, so genannte Fibonacci-Retracement bekannt ist. Auch verläuft dort eine ehemalige Unterstützung die sich in einen Widerstand verwandelt hat, es kam also bereits zu Verkäufen auf diesem Niveau.

Gelingt der Ausbruch nach oben, dreht die Prognose zumindest von abwärts zu seitwärts und das nächste Kursziel läge bei 9600/9700. Doch ein neuer Trend wird sich vermutlich erst kommende Woche ausbilden, denn heute sorgt der große Verfallstag an den Terminmärkten - und damit auch an der Eurex, an der der DAX-Future gehandelt wird - für die üblichen Turbulenzen. Immer wieder kommt es an den vier Verfallstagen zu Kursschwankungen, ohne dass sich daraus eine nachhaltige Tendenz entwickelt.

Diese Verzerrungen der charttechnischen Realität können auch dazu führen, dass die unlängst ausgebildete umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) nicht zu den erwarteten Anschlusskäufen führen wird. Ob der Markt deshalb aber gleich bis an die nächste stärkere Unterstützung bie rund 8840 Punkten einbrechen muss, ist ebenfalls nicht sicher. Dort befinden sich die 200-Tage-Linie und die Untergrenze des langfristigen Aufwärtstrendkanals heute (siehe Seite 2).

Am wahrscheinlichsten sind vorläufig Schwankungen zwischen der ersten schwächeren Unterstützung bei 9100 und der 9380er-Marke, wobei der Verfallstag auch zu unkontrollierten Durchbrüchen führen kann. Neue Trades sollten heute daher nicht eröffnet werden, wer Gewinne mitnehmen kann, sollte das tun. Mittel- bis langfristige Positionen sind dagegen von einem turbulenten Tag nicht betroffen, sie können unverändert beibehalten werden.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist die erste stärkere Unterstützung gut erkennbar, sie verläuft bei rund 8840 Zählern und setzt sich aus der 200-Tage-Linie und der Aufwärtstrendkanal-Untergrenze zusammen. Aus dieser Perspektive zeigt sich auch, die jüngste Erholung nicht überraschend kommt: Der Abstand zur 21-Tage-Linie und der geglättete Stochastik-Signalgeber hatten untere Extrembereiche erreicht, so dass eine Gegenbewegung nach oben sehr wahrscheinlich wurde. Wie lange diese läuft, verraten die Indikatoren aber vorerst nicht. Denn bis zum oberen Ende ihrer Bandbreite haben sie noch viel Luft, und der Markt kann auch schon vorher wieder drehen.

Chart 4 - Wochenchart

Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände