"Die Stabilisierung der Ölpreise nach den jüngsten Rückgängen und solide Quartalszahlen einiger Unternehmen machen Anlegern wieder Mut", sagte Portfoliomanager Andy Sullivan vom Vermögensverwalter GL Asset Management.

In Asien waren die Börsen zeitweise auf den höchsten Stand seit über 18 Monaten geklettert. Auch für die Wall Street signalisierten die Terminkontrakte höhere Kurse zu Handelsstart.

An den Rohstoffmärkten legte der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee um ein Prozent auf 55,59 Dollar je Fass (159 Liter) zu. Grund dafür war ein unerwartet starker Rückgang der US-Benzinvorräte.

Der Trend zu überwiegend positiven Bilanzzahlen von Firmen in Europa wird nach Ansicht der Bank of America Merrill Lynch erst einmal anhalten. Vor allem für rohstoffabhängige Firmen und Finanzinstitute, die in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatten, seien die Aussichten besser, schrieben die Analysten in einer Studie. Bislang hätten mehr Firmen als üblich mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen der Experten übertroffen. Die Entwicklung der Ergebnisse europäischer Firmen sei tendenziell besser als die von US-Unternehmen. "Bis jetzt sind die Signale positiv. Wir erwarten für 2017 einen Anstieg der Gewinne je Aktie im zweistelligen Prozentbereich."

BAYER UND SANOFI BEI ANLEGERN BELIEBT

Angetan waren Anleger von den Geschäftszahlen der Societe Generale - die Titel stiegen an der Pariser Börse um 2,9 Prozent und waren einer der Favoriten im EuroStoxx50. Die französische Bank will Teile ihrer Auto-Leasing-Sparte an die Börse bringen und übertraf mit ihrem Quartalsgewinn von 390 Millionen Euro die Erwartungen von Analysten.

Ebenfalls in Paris gewannen Total gut ein Prozent. Der Ölkonzern trotzte dem Branchentrend und verdiente dank eines strikten Sparkurses im vergangen Quartal mehr.

Sanofi legten um 2,9 Prozent zu, nachdem ein US-Gericht den Verkaufsstopp für den Cholesterinsenker Praluent aussetzte. Bayer waren mit einem Plus von 2,2 Prozent unter den größten Dax-Gewinnern. Anleger freuten positive Studiendaten zum Gerinnungshemmer Xarelto, dem umsatzstärksten Medikament des Pharma- und Chemiekonzerns.

URTEIL ZU ELBVERTIEFUNG SCHOCKT HHLA-ANLEGER

Die rote Laterne im Dax hielt der Chiphersteller Infineon, dem bei der fast abgeschlossenen Übernahme der US-Firma Wolfspeed Steine in den Weg gelegt wurden. Die Titel gaben drei Prozent nach. Die Aktien des LED-Herstellers Cree, dem Infineon Wolfspeed abkaufen will, rutschten in New York vorbörslich um zehn Prozent ab.

Die Commerzbank konnte mit ihrem Zahlenwerk die Anleger nicht nachhaltig überzeugen: Die Papiere rutschten um 2,3 Prozent nach unten. Der anstehende Konzernumbau und die Krise in der Schifffahrt überschatten das Geschäft des zweitgrößten deutschen Geldhauses.

Lange Gesichter gab es auch bei den Aktionäre des Hamburger Hafenbetreibers HHLA : Ein Gericht fordert bei einem Teil der Pläne zur Elbvertiefung Nachbesserungen, wodurch für HHLA höhere Kosten entstehen könnten. Die Aktien brachen um 11,4 Prozent ein.

rtr