Im frühen Handel büßten die Papiere des iPhone-Herstellers 5,4 Prozent auf 109,14 US-Dollar ein und waren so mit Abstand Schlusslicht im Dow Jones Industrial. Zugleich sackten sie auch unter die 90-Tage-Linie, die aktuell bei etwas über 110 Dollar liegt und charttechnisch interessierten Anlegern den mittelfristigen Trend signalisiert. Anfang September noch, wenige Tage nach dem Aktiensplit, hatten die Apple-Aktien bei knapp unter 138 Dollar den höchsten Stand in ihrer Börsengeschichte erreicht.
Nun schrieb UBS-Analyst David Vogt, dem starken Umsatzwachstum mit iPads und Macs im vierten Geschäftsquartal von Apple hätten schwache iPhone-Zahlen und schwache Geschäfte in China gegenüber gestanden.
Er sieht die Anleger nun in einer Warteposition, denn der Fokus liege jetzt auf dem ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres. Der verzögerte Start des neuen iPhone 12 und der "unklare" Kommentar des Managements, dass es "mit Wachstum beim iPhone während des Dezember-Quartals" rechne, dürfte für Zurückhaltung sorgen, führte er aus. "Und zwar so lange, bis der Markt Klarheit hinsichtlich der Angebotskette hat sowie auch über coronabedingte Geschäftsschließungen und Wiedereröffnungen."
Analyst Tim Long von der britischen Investmentbank Barclays lobte unterdessen, dass alle Geschäftsbereiche sowie das Quartalsergebnis je Aktie (EPS) die Erwartungen übertroffen hätten. Zugleich hob allerdings auch er hervor, dass ihn die iPhone-Umsätze trotz einer beeindruckenden Erholung enttäuscht hätten. "Die neuen iPhones dürften das Wachstum über das Geschäftsjahr 2020/21 hinaus kaum antreiben", konstatierte er. Die beschleunigte Geschäftsentwicklung bei den Services und tragbaren Geräten (Wearables) sei einerseits zwar erfreulich, doch mit Blick auf das Wachstum bei Mac-Computern und iPads erwartet Long schon in wenigen Quartale eine Stagnation.
dpa-AFX