An der Börse wurde der Handel von einer Vielzahl an Gewinnwarnungen überschattet. So brach die Auman-Aktie zum Handelsstart 17 Prozent ein, nachdem der Maschinenbauer seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte. Das Ausmaß der Gewinnwarnung des SDax-Konzerns sei alarmierend, da Auman eigentlich vom Trend zur Elektro-Mobilität profitieren sollte, kommentierte Analyst Christian Glowa vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser.

Schlechte Nachrichten für Anleger kamen auch von Krones, dem weltgrößte Anbieter von Getränke-Abfüllanlagen. Das Unternehmen kappte wegen sinkender Margen seine Gewinnziele. Die Probleme bei Krones seien offenbar größer als gedacht, schrieb Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe. Die Krones-Aktie rauschte zeitweilig mit einem Minus von 20,8 Prozent ein Sechs-Jahres-Tief von 53,05 Euro.

Titel von Gerresheimer standen hingegen am Donnerstag auf der Gewinnerseite. Das operative Ergebnis des Verpackungsherstellers übertreffe die Markterwartungen, schrieb Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank. Die Gerresheimer-Aktie kletterte daraufhin zeitweise um knapp zehn Prozent.

Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war


Die Inflation in den USA ist auf dem Rückmarsch und gibt Befürwortern einer Zinssenkung weitere Argumente an die Hand
Die Verbraucherpreise legten im Juni nur noch um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Im Mai lag der Preisauftrieb noch bei 1,8 Prozent. Betrachtet man allerdings die Teuerungsrate ohne schwankungsanfällige Energie- und Nahrungsmittelpreise, ergibt sich ein anderes Bild: Diese Rate stieg im Juni um einen Tick auf 2,1 Prozent. Dies könnte die Zinsentscheidung der Federal Reserve auf ihrer nächsten Sitzung Ende des Monats "etwas verkomplizieren", wie NordLB-Analyst Bernd Krampen meint. An einer Zinssenkung führe dennoch kein Weg mehr vorbei, so Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein.

Lufthansa zum Halbjahr mit mehr Passagieren und volleren Jets
Der Lufthansa -Konzern ist mit gestiegenen Passagierzahlen und vollen Flugzeugen in den Sommer gestartet. Europas größte Fluggesellschaft beförderte zusammen mit ihren Töchtern wie Swiss, Austrian und Eurowings im Juni rund 13,8 Millionen Fluggäste und damit 4,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Reckitt Benckiser zahlt Milliarden-Strafe wegen Suboxone
Reckitt Benckiser legt den Streit mit den US-Behörden wegen verbotener Marketingmethoden für sein Kombinationspräparat Suboxone Film mit einer Milliardenzahlung bei. Um sämtliche staatliche Untersuchungen zu beenden, hat sich das Unternehmen mit dem US-Justizministerium und der Handelsbehörde FTC auf eine Zahlung von bis zu 1,4 Milliarden Dollar geeinigt, wie der britische Konsumgüterkonzern am Donnerstag mitteilte.

Siemens Healthineers nach Analystenkommentar unter Druck
Die Aktien von Siemens Healthineers sind am Donnerstag nach einem kritischen Analystenkommentar unter die Räder gekommen. Die Papiere gaben bis zu 7,9 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 35,17 Euro nach. Im Vorfeld der Veröffentlichung der Geschäftszahlen am 26. Juli wachsen Händlern zufolge Befürchtungen, dass die Diagnostik-Sparte schwach abschneidet. Nach Meinung der Experten von Exane BNP könnten die Ziele für 2019 deswegen ins Wanken geraten: "Wir glauben, dass eine mögliche weitere Verschlechterung der Profitabilität von Diagnostics im dritten Quartal das Erreichen der unteren Spanne der Prognose gefährden könnte." Sollte Siemens Healthineers seine Ziele offiziell kassieren müssen, hätte das Management ein Glaubwürdigkeitsproblem, sagten die Analysten.

US-Justiz ermittelt in 1MDB-Skandal auch gegen Deutsche Bank
Im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ermitteln US-Behörden laut einem Zeitungsbericht auch gegen die Deutsche Bank . Das US-Justizministerium prüfe, ob der Finanzkonzern bei seiner Arbeit für den Fonds gegen Korruptions- und Geldwäschegesetze verstoßen habe, schrieb das "Wall Street Journal" am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf Insider. Bislang steht vor allem die US-Bank Goldman Sachs wegen ihrer Rolle bei der Affäre unter Druck.

Optikerkette Fielmann steigert den Gewinn - Ausblick bestätigt
Die Optikerkette Fielmann hat im zweiten Quartal mehr verdient. Allerdings fiel das Gewinnwachstum nicht mehr ganz so stark aus wie zum Jahresauftakt. An der Jahresprognose hielt der Hamburger Konzern anlässlich der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen am Donnerstag vor Beginn der Hauptversammlung fest: Demnach werden Investitionen die Ergebnisentwicklung belasten. Die Aktie konnte zu Handelsbeginn leicht zulegen.

Quelle: dpa/AFX/mis/rtr/DP