von Klaus Buhl

Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen Handelstagen haben sich die europäischen Indizes wenig bewegt und die amerikanischen kleben an ihren lokalen Hochs - trotzdem kann von Langeweile keine Rede sein. Nach wie vor bin ich erstaunt, wie wenig die verschiedenen Belastungsfaktoren die Investoren beeindrucken. In den Medien wird vor allem über das Kasperletheater in Griechenland bzw. Brüssel diskutiert. Über die langfristigen Auswirkungen und Nachteile, die uns alle treffen falls der blutige Konflikt in der Ukraine weiter eskaliert, sorgt sich kaum jemand. Obwohl Frieden und Wohlstand für die Börse viel wichtiger sind als die Nöte und Schulden Griechenlands.

Sehr deutlich erkennt man in diesen Tagen, wie brotlos Börsenprognosen sind und wie wichtig es ist, sich ein genaues Bild davon zu machen, wer wirklich im Kampf zwischen Bullen und Bären die Nase vorn hat.

Mittwochabend hat wie gewöhnlich das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank FED einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen mit dem Ergebnis, dass die Zinsen vielleicht erst später als befürchtet erhöht werden. Diese für Aktien positive Aussage könnte der Auslöser dafür sein, dass jetzt auch die US Indizes ein neues Hoch markieren und den Aufwärtstrend fortsetzen werden.

Auf Seite 2: Knappes Hoch im gleichgewichteten S & P 500 Index



Knappes Hoch im gleichgewichteten S & P 500 Index

Wie schon früher hier erwähnt, halte ich die Entwicklung des gleichgewichteten S & P 500 Index für sehr wichtig, da man hier häufig wichtige Entwicklungen etwas früher als ich den bekannten Indizes erkennt. Dies liegt daran, dass in diesem Index jede Aktie gleich viel zählt. Wenige hochkapitalisierte Werte können also nicht den Index verzerren. Nur wenn sich die Mehrheit der kleinen und mittleren Aktien gut entwickelt, kann der Index ein neues Hoch markieren. In diesem Fall sind die Anleger bereit und in der Lage, relativ hohe Risiken einzugehen. Dies erkennen Sie daran, dass auch die kleinen Werte gesucht sind und nicht nur die großen und schweren "Dickschiffe".



Wie Sie hier sehen können, hat der gleichgewichtete Index bereits mit einiger Mühe ein knappes Hoch erzeugt. Dies funktioniert nur, wenn auch die kleinen und der eher riskanten Titel neue Hochs schaffen - nicht nur die "schweren" Mitglieder im Index. Bei 3.300 Punkten hat der Index ein neues Hoch markiert. Die seit dem vergangenen Herbst andauernde Seitwärtsphase ist nun mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit beendet. Das Kursziel aus dieser Formation deutet auf die Region von 3.400 Punkten und damit der Fortsetzung des Aufwärtstrends. Positiv sind auch die leicht steigenden wichtigen Durchschnitte der 50- und der 200-Tage-Linie, die den Trend unterstreichen. Im Sinne der Käufer präsentieren sich auch wichtige Indikatoren der Markttechnik, hier der MACD und der RSI. Da auch der weltweit beachtete Russell Index der US- Nebenwerte auf dem Sprung ist, ein neues Hoch zu erzeugen, deutet einiges auf die Risikobereitschaft der Investoren und deren Bereitschaft hin, eher in Aktien als in Anleihen zu investieren.

Auf Seite 3: Neues Hoch im wichtigen Material Sektor



Neues Hoch im wichtigen Material Sektor

Auch ein wichtiger Sektor des führenden US- Aktienmarktes deutet auf eine Fortsetzung der konjunkturellen Expansion. Ich spreche vom Material-Sektor, der die wichtigen Produzenten von Grund- und Basisstoffen und der chemischen Industrie enthält. Dieser "Motor" der wirtschaftlichen Entwicklung hat bereits ein neues charttechnisches Hoch erzeugt, welches sich als Wegweiser für den breiten Aktienmarkt erweisen könnte.



Wie Sie an der aufsteigenden Unterstützungsgerade erkennen, ist der übergeordnete Aufwärtstrend eindeutig seit dem Jahr 2009 intakt und wurde kaum ernsthaft getestet. Ein deutlicher Widerstand befand sich am Hoch aus dem vergangenen August (Ziffer 8) bei 50 Punkten, der aber in diesem Februar (Ziffer 2) geknackt wurde. Dabei bildete sich ein sehr positives dreifaches Kaufsignal. Etwas ungemütlich wird es umgekehrt für die Bullen erst wieder unterhalb von 46. Hier würde ein neues Verkaufssignal erzeugt. Noch schwieriger bzw. wirklich bedenklich für die Käufer wird es erst unterhalb der aufsteigenden Unterstützungsgerade. Hier erst wäre der langjährige Aufwärtstrend in ernster Gefahr.

Auf Seite 4: DAX weiterhin robust



DAX weiterhin robust

Der folgende besonnene P & F Chart des DAX zeigt Ihnen die milde Seitwärtskorrektur der vergangenen Tage und das leichte Zögern der Investoren, hinter dem sich wahrscheinlich die Sorgen um die Ukraine und Griechenland verbergen.



Vor einigen Tagen wurde ein Kaufsignal bei 10.950 Punkten ausgelöst. Weiterhin deutet das wichtige Projektionsziel der P & F Technik auf die Region von etwa 11.800 Punkten. Hier erwarte ich den DAX in diesem Jahr.

Gut erkennen Sie die deutliche Unterstützung bei 10.600 Punkten. Erst hier würde ein Verkaufssignal ausgelöst, falls die aktuelle 0-Spalte unter die vorherige wandert. Aber auch dann wären wir noch in einiger Entfernung zur positiven Unterstützungsgerade und der Markt weiterhin in einem Aufwärtstrend. Es gibt also nach wie vor und trotz der verschiedenen geopolitischen Risiken keinen Grund, sich voreilig aus Positionen drängen zu lassen. Erst unterhalb der wichtigen Unterstützung bei 10.600 Punkten sollten wir unsere Engagements überdenken.

Bitte beachten Sie auch meinen Gratis-Börsenbrief und mein Gratis E-Book, welches Ihnen die Hintergründe der P & F Technik erläutert.

Viel Erfolg mit Ihren Positionen und herzliche Grüße aus dem Rheinland,

Ihr Klaus Buhl

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".